Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder mit kleinräumiger Nutzungsstruktur und Naturverjüngung

Raumbezug

Waldflächen in der gesamten Raumeinheit

Ausgangslage/Zielbegründung

Ca. 40 Prozent der Raumeinheit ist von Wald bestockt. Der überwiegende Teil der Bestände wird von der Fichte beherrscht. Da der Altersklassenaufbau zudem meist sehr einheitlich ist, ist der Großteil der Bestände arm an vertikaler Gliederung und Kleinstrukturen. Die Beimischung an den standortgerechten Waldbaumarten Rotbuche und Tanne entspricht nur in Einzelbeständen (z.B. Pfarrwald) den natürlichen Gegebenheiten. Die Möglichkeit zur Naturverjüngung der Bestände hängt von dem Vorhandensein standortgerechter Samenbäume, angemessenen Wildbeständen und auch einer entsprechenden Bodenfruchtbarkeit (naturgemäße Versauerung und lückiger Unterwuchs) ab. Durch Beimischung anderer Baumarten, insbesondere Laubbaumarten, kann sowohl die Artenvielfalt erhöht, wie auch die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig verbessert werden. Auftretende Kalamitäten (Windwurf, Trockenheit) und die nachfolgenden Schädlingsbefälle machen langfristig auch aus wirtschaftlichen Gründen einen Umbau in Buchen- und Tannen-reichere Bestände sinnvoll.
Vertikale und horizontale Strukturvielfalt, vor allem aber ein hoher Anteil an Laubgehölzen kommen den im Gebiet auftretenden Raufußhühnern (Auerhuhn und Birkhuhn) besonders entgegen. Wesentlich für eine artenreiche Fauna ist auch ein entsprechender Anteil von Alt- und Totholz. So sind etwa der Raufußkauz und der Sperlingskauz auf geeignete Baumhöhlen angewiesen, die sich nur in älteren Beständen finden. Die beiden Eulen sind zudem auch auf offene Jagdflächen im Wald, z.B. Lichtungen oder Moore, angewiesen.

Gefährdung

Weitere Begründung von Fichten-Reinbeständen mit großflächig einheitlicher Bewirtschaftungsstruktur
Verbiss der Naturverjüngung durch überhöhte Wildbestände
Beanspruchung naturnaher Waldflächen durch andere Nutzungen (z.B (Forst-)Straßenbau, Steinbrüche, Schotterabbau, usw.

Wege zum Ziel

Überführung von Fichten-Altersklassenwäldern in naturnahe Mischbestände
Kleinflächige Bewirtschaftung und Artzusammensetzung unter Berücksichtigung der Standortunterschiede
Angepasste Wilddichten, die eine Naturverjüngung ermöglichen
Förderung der Plenterwirtschaft

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