Projektbeschreibung

Erfahren Sie hier mehr über das Untersuchungsprogramm Beweissicherung Kernkraftwerk Temelin.

Das südböhmische Kernkraftwerk Temelin liegt etwa 50 km nördlich der oberösterreichischen Grenze. Durch den Bau und die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks kam es zu einer großen Verunsicherung der oberösterreichischen Bevölkerung. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde vom Land Oberösterreich gemeinsam mit dem Bund das Untersuchungsprogramm Beweissicherung Kernkraftwerk Temelin ins Leben gerufen. Das Projekt soll dazu dienen, allfällige radioaktive Immissionen durch die Inbetriebnahme des KKW Temelin in Oberösterreich verlässlich nachzuweisen. Mit Hilfe eines genau definierten Probenahme- und Messprogramms soll über mehrere Jahre eine radioökologische Datenbasis zur Dokumentation des Ist-Zustandes geschaffen werden, um auf eventuelle Änderungen in den Radionuklidkonzentrationen von ausgewählten Umweltmedien rasch reagieren zu können. Im Sinne der Beweissicherung wurde das Untersuchungsprogramm bereits im Jahr 1992 begonnen, also vor der Inbetriebnahme des KKW's Temelin.

Um einen repräsentativen Ausgangszustand zu ermitteln, wurde ein kontinuierliches Messkonzept festgelegt. Die Auswahl der Probenahmestellen wurde vom Amt der Oberösterreichischen Landesregierung im Jahr 1992 durchgeführt, im Laufe der Jahre wurde es nach und nach erweitert. Aufgrund der geringen Distanz zum KKW Temelin finden sich die meisten Probenahmestellen im Mühlviertel, aber auch oberösterreichische Ballungsräume wurden bei der Auswahl der Messpunkte berücksichtigt.


Zur Darstellung des radioökologischen Zustands werden in regelmäßigen Abständen die folgenden Kontaminationsmedien untersucht:

  • Boden
  • Bewuchs
  • Oberflächenwasser (bis 2002)
  • Niederschlag
  • Fichtennadeln (seit 1983)
  • Getreide

Das Untersuchungsprogramm ist eine Ergänzung zur bundesbehördlichen Überwachung der Umwelt auf radioaktive Kontamination. In Verbindung mit den Daten des Österreichischen Strahlenfrühwarnsystems des Bundesministeriums für Land- und Fortwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft (BMLFUW), das in Oberösterreich 51 Ortsdosisleistungs-Messstellen und zwei Luftmonitorsysteme betreibt, und des Österreichischen Laborgestützten Überwachungsnetzes der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) können neue radioaktive Belastungen verlässlich erkannt und dokumentiert werden.

Dieses Untersuchungsprogramm ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Land Oberösterreich und der AGES.

Die Messergebnisse aus dem Untersuchungsprogramm werden zusätzlich zu den Messergebnissen der meteorologischen Stationen des Luftmessnetzes und des Strahlenfrühwarnsystems ausgewertet und regelmäßig zu einem Bericht zusammengefasst. Bisher sind fünf Zwischenberichte des Beweissicherungsprojekts Kernkraftwerk Temelin erschienen.

Wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich bitte an: