Urban Mining und nachhaltige Nutzung von Baurestmassen

"Urban Mining" heißt, dass Städte wie Bergwerke als Rohstoffquellen genutzt werden können.

Die Stadt als Rohstoffquelle

Ziel von Urban Mining ist das Erkennen von Wertstoffen in Gebäuden, in der Infrastruktur, in Elektrogeräten und Fahrzeugen, noch bevor diese zu Abfall werden. Wenn wir diese Wertstoffe als Sekundärrohstoffe nutzen, müssen weniger natürliche Rohstoffe abgebaut werden. Das schont die natürlichen Lagerstätten, minimiert den Schadstoffausstoß und spart Energie. Für die Rückgewinnung von Sekundäraluminium werden beispielsweise nur fünf Prozent jener Energie eingesetzt, welche für die Herstellung von Primäraluminium benötigt wird. Andere „Schätze“ in der Stadt sind unter anderem Eisen, Buntmetalle, Kunststoffe, Glas und mineralische Baustoffe. Urban Mining sorgt dafür, dass auch den nachfolgenden Generationen noch ausreichend Rohstoffe zur Verfügung stehen.

Social Urban Mining

Ein spezifischer Ansatz ist „Social Urban Mining“. Neben dem Fokus auf Re-Use und verwertungsorientierten Rückbau von Gebäuden gibt es hier eine soziale Komponente: die Einbeziehung sozialwirtschaftlicher Einrichtungen. Damit wird Beschäftigung für arbeitsmarktferne Personen unterstützt.

Die Abteilung Umweltschutz des Landes Oberösterreich hat daher mit dem Partner „BauKarussell“ und der Linz AG ein erstes Pilotprojekt in Oberösterreich realisiert.

Weiterführende Informationen

Nachhaltige Nutzung von Baurestmassen

Bis zum Jahr 2050 wird zirka die Hälfte der heutigen Gebäude durch Neubauten ersetzt werden. Deshalb ist das Recycling von Baurestmassen ein wichtiges Zukunftsthema.

Das Bauwesen ist mit einem jährlichen Einsatz von 100 Millionen Tonnen der größte Verbraucher mineralischer Rohstoffe in Österreich. Durch das Recycling von Bau- und Abbruchabfällen können jährlich etwa 9 Millionen Tonnen Recycling-Baustoffe gewonnen werden, welche den Verbrauch von Primärrohstoffen verringern. Darüber hinaus werden mit der Nutzung von Recycling-Baustoffen Entsorgungswege eingespart und Deponiekapazitäten geschont.  Vorzeigebeispiele eines verwertungsorientierten Rückbaus zeigen, dass bei entsprechender Vorplanung 98 % eines Abbruchgebäudes verwertet werden können! Ab Seit dem Jahr 2020 ist durch die Abfallrahmenrichtlinie der EU eine Verwertungsquote von mindestens 70 % für Baurestmassen vorgeschrieben.

Künftig sollen Ressourceneffizienz und optimaler Rückbau bereits beim Neubau von Gebäuden Berücksichtigung finden.

Weiterführende Informationen

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