Sanierung des Aistdamms und Hochwasserschutz Furth, Schwertberg

50 Jahre nach der Errichtung wurde der Aistdamm fit für die Zukunft gemacht und nach Aisting/Furth entsprechend erweitert.

Projekthintergrund
Die Aistdämme bilden einen funktionalen Teil des Hochwasserschutzes Machland Nord, da sie die durch den Machlanddamm geschützten und eingepolderten Bereiche in Mauthausen und Naarn vor Überflutungen schützen sollen.

Die Hochwässer 2002 und 2013 zeigten allerdings deutlich, dass die eigentlich als Rückstaudämme konzipierten Dämme entlang der Aist nicht dem Stand der Technik von Hochwasserschutzmaßnahmen entsprachen und eine Sanierung erforderlich war. Weiters wurden die Ortschaften Furth und Aisting bei Hochwässern immer wieder dann in Mitleidenschaft gezogen, wenn gleichzeitig mit einem Hochwasserabfluss der Aist auch der Wasserspiegel der Donau im Mündungsbereich hoch stand, sodass ein freies Abfließen der Hochwässer der Aist in die Donau behindert war.

Projektbeschreibung
Zwecks Schutzes der Ortschaften Aisting, Furth (Gemeinde Schwertberg), Haid, An der Aist (Gemeinde Mauthausen) sowie Au und Sebern (Gemeinde Naarn im Machlande) vor Hochwässern mit 100-jährlicher Auftrittswahrscheinlichkeit wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Errichtung von Hochwasserschutzmauern und –dämmen zwischen km 3,42 und 4,16
  • Dammabdichtung von km 3,42 bis 0,0 (durch Verbund AG)
  • Dammerhöhung von km 1,0 bis 3,42
  • Errichtung einer Flutmulde von km 3,30 bis 3,58
  • Errichtung einer Brücke als zusätzlicher Durchlass bei der B3c bei km 3,42 mit einer lichten Breite von 25 m
  • Neubau der Machland Landesstraßenbrücke (Seberner Brücke) bei km 0,92
  • Errichtung eines Siels am rechten Ufer bei km 1,68
  • Einleitung von Qualm- und Oberflächenwasser aus dem sogenannten Naturbadesee Au in die Donau über mobile Pumpwerke bei Strom-km 2107,5 im Ausmaß von 1.200 l/s im Einstaufall

Nachdem im Projektsgebiet sowohl die Donau als auch die Aist als Ursache der Hochwasserproblematik gelten, waren bezüglich Förderung neben dem Land Oberösterreich sowohl das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) für die Donau als auch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) für die Aist betroffen. Die Finanzierung der Dammabdichtung erfolgte durch die Verbund AG.

Die Umsetzung erfolgte in zwei Bauabschnitten. Abschnitt 1 umfasste die Sanierung und Abdichtung der Dämme, Teile der Hochwasserschutzmauer in Furth sowie den Neubau der Brücke Sebern. Der 2. Abschnitt umfasste die Errichtung der Schutzmauer flussauf des Kraftwerkes Hödlmayr, den Damm beim Objekt Froschauer, die Erhöhung der Mauer beim Anwesen Reindl sowie die Flutmulde bei der B3c.

Finanzierung
Die Gesamtkosten für die schutzwasserbaulichen Maßnahmen betrugen 11.400.000,- Euro, wobei sich die Finanzierung wie folgt zusammensetzt:

BA01: 6.000.000,- Euro. Förderung: 50% bmvit, 30% Land OÖ, 20% Hochwasserschutzverband Aist

BA02: 1.250.000,- Euro. Förderung: 39,9% BMLFUW, 40% Land OÖ, 20,1% Hochwasserschutzverband Aist

BA03 (Dammabdichtung): 4.150.000,- Euro. Finanzierung erfolgte ausschließlich durch Verbund Hydro Power GmbH.

Bauzeit
Herbst 2015 - Sommer 2017
Offizielle Inbetriebnahme 1. September 2017

Weiterführende Informationen

Verkehrsfreigabe Seberner Brücke am 16.07.2016

Am 16.07.2016 wurde die im Zuge des Hochwasserschutzprojekts „Ertüchtigung und Erweiterung der Hochwasserschutzanlage Aist" neu errichtete Brücke über die Aist entlang der L 1422 Naarner Straße in Sebern, Marktgemeinde Naarn i. M. unter anderem von Landesrat Max Hiegelsberger, Landesrat Mag. Günther Steinkellner, Obmann Bgm. Josef Lindner (Hochwasserschutzverband Aist) und Bezirkshauptmann Ing. Mag. Werner Kreisl nach einer Bauzeit von fünf Monaten wieder für den Verkehr freigegeben. Ihr Neubau wurde erforderlich, um für den Abfluss eines 100-jährlichen Aist/Donau-Hochwasserereignisses einen ausreichenden Querschnitt mit einem Freibord von mindestens 1 m zu gewährleisten. Ein wesentlicher Meilenstein in der Umsetzung des 11,413 Mio. Euro „schweren" Hochwasserschutzprojekts für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Mauthausen, Naarn i. M. und Schwertberg ist somit erreicht.

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Fertigstellung der Aistbrücke in Furth

Nach nur drei Monaten Bauzeit konnte die neue Brücke über die Aist in Aisting/Furth fertig gestellt und damit die alte B3 wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die feierliche Eröffnung der Brücke fand am 28. Oktober 2016 im Beisein zahlreicher Ehrengäste statt: Bezirkshauptmann Ing. Werner Kreisl, LAbg Alexander Nerat, NR Marianne Gusenbauer-Jäger, Bürgermeister Anton Scheuwimmer, Landesrat KommR Elmar Podgorschek, Bürgermeister Mag. Max Oberleitner, Bürgermeister Martin Gaisberger, DI Christian Adler, Dienststellenleiter des Gewässerbezirkes Linz DI Franz Gillinger (am Bild von links nach rechts).

Die Neuerrichtung der Brücke ist Teil der Hochwasserschutzmaßnahmen am Aistdamm. Die Brücke spannt sich über eine neue Hochwassermulde neben der Aist. Hochwässer können hier kontrolliert abgeleitet und innerhalb des verstärkten Aistdamms gehalten werden.

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Offizielle Inbetriebnahme des Aistdamms am 1.9.2017

Am 1. September 2017 erfolgte die offizielle Inbetriebnahme des Aistdamms im Beisein von Bundesminister Alois Stöger (i.V. von BM Mag. Jörg Leichtfried [bmvit]), Nationalrat Bürgermeister Nikolaus Prinz (i.V. von BM DI Andrä Rupprechter [BMLFUW], Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Landesrat Max Hiegelsberger und Landtagspräsident Viktor Sigl), Katastrophenschutz- und Hochwasserschutz-Landesrat Elmar Podgorschek, LH-Stv. a. D. Franz Hiesl, LAbg. Bürgermeister Thomas Punkenhofer (auch i.V. von Landesrätin Birgit Gerstorfer), Dipl. Ing. Herfried Harreiter (Leiter des Assetmanagements VERBUND), Obmann-Stv. Bgm. Anton Scheuwimmer (Hochwasserschutzverband Aist), Bürgermeister Martin Gaisberger, Bürgermeister Mag. Max Oberleitner, Dipl. Ing. Franz Gillinger (Gewässerbezirk Linz) und Bezirkshauptmann Ing. Mag. Werner Kreisl.

Nachdem das Wetter während der Veranstaltung permanent schlechter wurde, erfolgte die offizielle Inbetriebnahme vor den Augen von rund 400 Gästen im Zelt. Die anwesenden Ehrengäste bauten mit Handschuhen und Werkzeug ausgestattet eine mobile Hochwasserschutzmauer auf. Eine Arbeit, die sonst von Feuerwehrmitgliedern erledigt wird, die dieses Mal „nur" assistierten.

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