Renaturierung der Naarn bei Kaindlau

Mit dieser Renaturierungsmaßnahme an der Naarn wurde dem Gewässer wieder mehr Raum gegeben und durch besondere Maßnahmen die Gewässerökologie verbessert. Heimische Fische können hier ihren ursprünglichen Lebensraum wieder zurück erobern.

Der Wasserverband Machland verbesserte den gewässerökologischen Zustand der Naarn im Bereich Kaindlau (km 2,80 – 3,30) im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und des Wasserrechtsgesetzes (WRG) mittels eines Renaturierungsprojektes. Ziel war, dem Gewässer auf einer Länge von rund 430 m mittels Aufweitung eine pendelnd gestreckte Mittelwasserlinie zu geben sowie die Uferböschungen variabel zu gestalten. Der Lebensraum im und am Wasser wurde dadurch nachhaltig verbessert.

Projekthintergrund
Basis dieser Projektierung waren die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die das Erreichen eines guten ökologischen Zustandes an den Fließgewässern vorsieht. Ausgehend von den Hauptflüssen sollen in sogenannten prioritären Abschnitten des Lebensraumes von Nase, Barbe und Huchen die ökologische Durchgängigkeit sowie eine Verbesserung des ökomorphologischen Zustandes hergestellt werden. Innerhalb der prioritären Sanierungsstrecken stellt der Unterlauf der Naarn (von der Mündung in den Hüttinger Altarm bzw. Donau bis zum südlichen Stadtrand von Perg) einen wichtigen Abschnitt von zumindest regionaler Bedeutung dar, da die Naarn als Rückzugsgebiet für die Donaufische angesehen wird. Das nun umgesetzte Renaturierungsprojekt bildete einen wichtigen Lückenschluss zwischen den Renaturierungsabschnitten im Mündungsbereich und jenem in Wagra. Dadurch entstand ein rund 3 km langer, durchgehend naturnaher Gewässerlebensraum. Da ab 2015 mit einer rechtlichen Verpflichtung zur Setzung von Strukturmaßnahmen zu rechnen war, nutzte der Wasserverband Machland einerseits die günstige Fördersituation und anderseits die bestehende Grundverfügbarkeit, um dieser Verpflichtung bereits vorab nachzukommen.

Die Finanzierung der Planung und der baulichen Umsetzung erfolgte über Fördermittel auf Basis des Umweltförderungsgesetzes (UFG) und Eigenmittel des Verbandes.

Ausgangssituation
Die Naarn war in ihrem Unterlauf bis zu ihrer Mündung in die Donau nahezu durchgehend reguliert und weitgehend begradigt. Die Form des Abflussquerschnittes wurde vom klassischen Regulierungstrapezprofil dominiert.

Einige Maßnahmen im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie wurden in der Vergangenheit bereits gesetzt. So wurde 2008 bei der Mündung des Tobrabaches auf rund 350 m das rechte Ufer aufgeweitet und ökologisch gestaltet. Im Zuge des Baus des Machlanddamms wurden in den Jahren 2010 und 2011 in der Ortschaft Wagra rund 1,5 km Naarngerinne umgelegt und in naturnaher Form neu errichtet. Im Bereich der Mündung in den Hüttinger Altarm wurde die Regulierungsabschlussrampe (Migrationshindernis) entfernt und auf rund 300 m das rechte Ufer aufgeweitet. Eine der letzten Etappen war die im Herbst 2014 abgeschlossene Renaturierung in Hauswiesen (Perg).

 

Maßnahmenkatalog beim Projekt Kaindlau

  • Verbesserung des (fisch)ökologischen Zustandes durch Renaturierung mittels Aufweitung des linken Ufers auf einer Länge von rund 430 m und einer Breite von max. 20 m.
  • Schaffung eines naturnahen, pendelnden Gerinnes mittels ingenieurbiologischer Maßnahmen wie Buhnen, Holzkästen, Wurzelstöcke, Ufergehölz
  • Erhöhung der Fließdynamik
  • Schaffung eines verbesserten Lebensraumes für Fauna und Flora (auch außerhalb der fließenden Welle)
  • Berücksichtigung der Auswirkungen der ökologisch motivierten Maßnahmen auf den Hochwasserabfluss und Abstimmung der Maßnahmen auf das vorliegende Schutzziel, Erhöhung der Fließretention
  • Verbesserung der Naherholungsfunktion


Projektdaten:
Baujahr: 2015
Länge: 430 lfm
Projektleitung: Gewässerbezirk Linz
Planung: PlanGo - Ingenieurbüro für Landschaftsplanung
Örtliche Bauaufsicht: Zivilingenieure Thürriedl & Mayr
Ökologische Bauaufsicht: PlanGo - Ingenieurbüro für Landschaftsplanung
Projektkosten: 700.000 Euro

 

Weiterführende Informationen

Fotogalerie

 

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