Hochwasserschutz Kerschbaum in Rainbach

Zahlreiche Hochwassereinsätze füllten die Einsatzbücher der Freiwilligen Feuerwehren von Rainbach i. M. für die Ortschaft Kerschbaum. Die Errichtung von drei kleinen Rückhaltebecken und die Öffnung des Kerschbaumerbaches wird die Ortschaft vor 30-jährlichen Hochwasserereignissen schützen.

Etwa bis in die 1960er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts bestand in Kerschbaum ein offener Graben, welcher jedoch sukzessive durch Kanäle ersetzt und somit verfüllt wurde. Seit nunmehr 15 Jahren wird Kerschbaum aufgrund der stärker werdenden Niederschlagsereignisse immer häufiger von Hochwasser bedroht. Der bestehende Regenwasserkanal war den Wassermassen nicht gewachsen, wodurch es zu vermehrten Überschwemmungen kam.

Bei dem Jahrhunderthochwasser im August 2002 zeigte sich der Handlungsbedarf am Deutlichsten. Seither sind jährlich Hochwassereinsätze in Kerschbaum verzeichnet. Vermurungen, sowie Abschwemmungen an der Gemeindestraße, an den anliegenden Wirtschafts- und Güterwegen sind die Folge.

Der Hochwasserschutz für Kerschbaum umfasst drei Rückhaltebecken mit einem Gesamtfassungsvermögen von 6.400 m³ sowie die Herstellung eines offenen Grabens und die Ertüchtigung des Regenwasserkanals. Mit diesen Maßnahmen wird ein 30-jährlicher Schutzgrad für die Ortschaft Kerschbaum erzielt.

Die Lage der Becken im Gelände wurde dabei so gewählt, dass mit möglichst geringen Dammabschnitten natürlich gegebene Geländesenken zu einem Becken umfunktioniert werden. Die durchschnittliche Höhe der Dämme liegt in etwa bei 3,0 m. Für den Überlastfall wurden alle Becken mit einer gesicherten Überströmstrecke ausgestattet.

Zusätzlich zum Bau der Rückhaltebecken wurde das Fassungsvermögen und die Abflusskapazität des Kerschbaumer Baches erhöht, indem die bestehende Verrohrung an den dafür möglichen Stellen (ca. 550 Laufmeter) entfernt und ein offenes, naturnahes Gerinne ausgebildet wurde. Steile Böschungen wurden mit Steinen gesichert, flachere Böschungen erhielten eine Humusüberdeckung (Wiese) inklusive standorttypischen Gehölzen.

Die Gesamtkosten des Hochwasserschutzprojekts in Rainbach belaufen sich auf 1,4 Mio. Euro, davon übernimmt die Europäische Union 614.880,- Euro (48,8 %),  das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 388.080,- Euro (30,8 %), das Land 257.040,- Euro (20,4 %) und der Hochwasserschutzverband Aist 140.000,- Euro (10 %).

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