Sicherung eines Mindestanteiles an extensiven Ackerflächen und Brachen sowie Ackerrandstreifen

Raumbezug

Gesamte Raumeinheit

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Ackerflächen stellen gleichförmige Monokulturen dar, die in kurzen Perioden bestellt, bearbeitet und beerntet werden. Diese Nutzung wird durch intensive Bewirtschaftungsmaßnahmen möglich, der Entzug der Nährstoffe über die Biomasse wird durch Düngung ausgeglichen. Auf diese extremen Lebensbedingungen haben sich neben den angebauten Kulturpflanzen auch die Ackerwildkräuter (Segetalpflanzen) spezialisiert, für die aber vor allem durch einen intensiven Herbizideinsatz in den letzten Jahrzehnten ein starker Rückgang verzeichnet werden muss.
Ackerrandstreifen sind wenige Meter breite Streifen, die wie die Ackerfläche bearbeitet werden, in denen aber kein Herbizid- und Düngereinsatz erfolgt. Durch ihre Anlage kann einer Verarmung der Begleitflora und –fauna entgegengewirkt werden.
Um für die Zeit der Feldbearbeitung „Rettungsinseln“ anzubieten, braucht es einen gänzlich anderen, ausdauernden Lebensraumtyp. Es sind dies Raine bzw. lineare Altgras- und Brachebestände, die sporadisch gemäht werden, aber keiner Bodenbearbeitung unterliegen. Sie tragen v.a. bei einem geringen Grünlandanteil stark zur Mannigfaltigkeit der Agrarlandschaft bei, werden von Spontanvegetation (=nicht angebaut) gebildet und können als Zusatzstrukturen auch Einzelsträucher aufweisen. Insekten, Amphibien, Jungvögel und Kleinsäuger finden in ihnen wichtige Rückzugsräume, Verstecke, Wanderwege und insbesondere im Winter auch Nahrungsgrundlagen. Nicht zuletzt sind sie auch Lebensraum für „Nützlinge“ sowie ein Erosionsschutz, wodurch die Stabilität der Agro-Ökosysteme erhöht wird.

 

Gefährdung

Intensive, flächendeckende ackerbauliche Nutzung bei gleichzeitigem Verslust an Hausackerflächen mit extensivem Nutzungsniveau

 

Wege zum Ziel

Bewusstseinsbildung in der Landwirtschaft
Entwicklung und Umsetzung von Projekten auf Gemeindeebene gemeinsam mit den Landnutzern (Landwirte, Jäger, Bevölkerung) mit Unterstützung von Gemeinde-, Landes- und Bundesmitteln (ÖPUL)

 

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