Sicherung historischer Obstbaumsorten

Raumbezug

Betrifft vor allem den Bereich um St. Georgen im Attergau

Ausgangslage/Zielbegründung

Historische Obstsorten sind in der heutigen Zeit vielfach selten geworden. Der Rückgang der früher vielfältigen Obstsorten liegt zum einen im Rückgang der Bedeutung von Mostobstbäumen. Zum anderen ist er durch die Tatsache begründet, dass bei Tafelobst auf nur wenige Obstsorten zurückgegriffen wird, die als gut vermarktbar gelten.
Damit einher geht aber ein steter Rückgang der Vielfalt von Obstbaumsorten. Die gute Anpassung altbewährter Sorten an die jeweiligen Standortbedingungen wird dabei aber oft vergessen.
Im Raum um St. Georgen im Attergau hat die Verwendung von Primitivpflaumen und Edelpflaumen einen traditionellen Hintergrund. Zu den Primitivpflaumen in diesem Raum gehören Echte Krieche, Spilling, Zibarte, Pemsen, Zwispitz und Pfludern. Ortstypische Sorten die zu den Edelpflaumen gehören sind Kuchlzwetschke, Dattelpflaume, Bidling, Große Grüne Reneklode und Hauszwetschke (Erhebungen Höglinger 2001).
Vorteile der wurzel- und kernechten Pflaumensorten sind ihre Robustheit und der geringe Pflegaufwand.
Verwendet wurden diese für die Herstellung von Schnaps, Dörrobst oder Kompott. Heute steht vor allem die Veredlung durch Schnapsbrennen im Vordergrund.

Gefährdung

Weitere Verdrängung alter Sorten auf Kosten der heute im ganzen Alpenvorland üblichen Sorten
Kein vorhandener bzw. nur begrenzter Markt für die (Verwertung der) Produkte
Roden der Bestände (damit ist oft auch der unwiderrufliche Verlust von alten Sorten verbunden)

Wege zum Ziel

Gezielte Förderung und Vermehrung der kern- und wurzelechten Formen der Primitivpflaumen. Seitens der Umweltanwaltschaft gibt es Bemühungen diese schon sehr seltenen gewordenen Sorten zu vermehren und wieder auszupflanzen (in Zusammenarbeit mit der Naturschutzabteilung)
Chancen für die Verwertung dieser Sorten liegen beispielsweise auch im Tourismus mit dem gezielten Anbieten regionaler Küchenspezialitäten

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