Sicherung und Entwicklung naturnaher, raum- und standortstypischer Mischwälder mit kleinräumiger Nutzungsstruktur

Raumbezug

Gesamte Untereinheit

Ausgangslage/Zielbegründung

Der Flyschuntergrund stellt einen besonders wüchsigen Standort für Wälder dar und bietet optimale Voraussetzungen für intensive Forstwirtschaft. Dementsprechend sind weite Bereiche, vor allem die Kuppenlagen und steilen Lagen über Flysch, von ausgedehnten Wäldern bedeckt. Es überwiegen mit etwa 50 Prozent Mischwälder mit Fichten-Tannen-Buchen-Beständen, etwa 35 Prozent nehmen reine Fichtenforste ein und die restlichen 15 Prozent werden von Buchenwäldern eingenommen. Azonale Waldtypen wie Hangschluchtwälder oder Feuchtwälder kommen kleinflächig vor.
Die Baumarten-Zusammensetzung der Mischwälder entspricht aber nicht der potenziellen natürlichen Verteilung der Hauptbaumarten. Vor allem Buche, Tanne, aber auch Esche und Bergahorn sind aktuell zu Gunsten der Fichte deutlich unterrepräsentiert. Im rutschungsanfälligen Gelände über Flysch sind sie als Tiefwurzler von großer Bedeutung für die Bodenstabilisierung und zeigen allgemeine bestandesstabilisierende Wirkung, wie eine höhere Stabilität und Widerstandskraft gegenüber Kalamitäten (Windwurf, Borkenkäferbefall).
Durch ein Umdenken in der Forstwirtschaft und eine entsprechende Abschussverordnungen für das Wild kam es in den letzten Jahrzehnten wieder zu einer Zunahme der standortgerechten Laubhölzer und der Tanne.
Aus naturschutzfachlicher Sicht wäre das Hauptaugenmerk darauf zu richten, dass sich jene Waldtypen entwickeln können, die dem jeweiligen Standortpotenzial entsprechen. Naturnahe Wälder zeichnen sich im weiteren durch Strukturreichtum mit verschiedenen Altersstadien bis hin zu einem angemessenen Anteil an Alt- und Totholz aus, verfügen über eine ausgewogene, standortgerechte Artenzusammensetzung, werden kleinräumig differenziert bewirtschaftet und weisen eine angepasste Wilddichte auf. Dadurch bieten sie unterschiedlichste Lebensräume für Pflanzen und Tiere.

Gefährdung

Vgl. Unterziele.
Regional beeinträchtigt Wildverbiss die Naturverjüngung standortgerechter Laubhölzer und der Tanne.
Anpflanzungen von Fichtenmonokulturen bzw. zu hohe Fichtenanteile in den Mischwäldern

Wege zum Ziel

Vgl. Unterziele.
Ausbildung von naturnahen Mischbeständen mit standortgerechter Baumartenzusammensetzung, Laubholzanteil aller Bestände mehr als 30 Prozent mit Unterstützung durch forstliche Beratung.
Gespräche mit Grundeigentümern
Förderung der Naturverjüngung – Voraussetzung ist eine entsprechende Abschussplanung des Wildes.
Erhöhung des Alt- und Totholzanteils

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