Sicherung und Entwicklung einer typischen aquatischen Ufervegetation

Raumbezug

Uferzonen des Attersees, Mondsees und Irrsees

 

Ausgangslage/Zielbegründung

In den Uferzonen der Seen bildet sich in Abhängigkeit von der Wassertiefe eine typische Zonierung der Vegetationsbestände aus, die sich aus auftauchenden und untergetauchten Wasserpflanzen (= Makrophyten) zusammensetzen:

  • Röhrichtgürtel: Am Attersee fehlt der Röhrichtgürtel großteils. Am Mondsee gibt es lokal schöne Bestände. Am Irrsee ist der Röhrichtgürtel am besten ausgebildet.
  • Schwimmblattgürtel: Am Attersee ist der Schwimmblattgürtel nicht bzw. kaum ausgebildet. Am Irrsee und Mondsee gibt es schöne Bestände der Teichrose und der Seerose.
  • Untergetauchte Makrophytenbestände: Am Attersee, Mondsee und Irrsee ist die Unterwasservegetation sehr artenreich.

Die Beeinträchtigung der Röhricht- und Schwimmblattbestände sind am Attersee und Mondsee auf den hohen Verbauungsgrad zurückzuführen. Für nährstoffarme Seen wie dem Attersee ist es aber auch typisch, dass der Röhricht- und Schwimmblattgürtel nur wenig bis mittelmäßig ausgebildet ist.
Makrophytenbestände stellen Strukturen im sonst nicht gegliederten Wasserkörper dar. Sie modifizieren die Standortbedingungen (Licht, Temperatur, Nährstoffe, Strömungsverhältnisse u.a.) ähnlich wie Gehölzbestände in terrestrischen Ökosystemen. Sie sind Lebensraum, Nahrungssubstrat und Schutzhabitate für Phyto- und Zooplankton, für Aufwuchsorganismen wie Algen und Bakterien, für Fische in bestimmten Entwicklungsperioden, Wasservögel, Insekten, Amphibien, Säugetiere usw.
Röhrichtbestände verringern die Erosion von Uferbereichen durch das Bremsen von Wind und Wellen und das Festigen der Bodenstruktur.

 

Gefährdung

Schilfrückgang: Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ziehen sich die aquatischen Schilfbestände an den meisten europäischen Seen zurück. Die Ursachen sind vielfältig: Mechanische Faktoren (Wellengang, Windböen, Betritt durch Badende und Angler, Lagerung von Booten), Fraßschädigung durch Wasservögel, genetische Verarmung, hydrologische Faktoren (z.B.: höherer Mittelwasserstand) usw.
Bojen: Zur deutlichsten Beeinträchtigung der Unterwasservegetation kommt es durch am Boden schleifende Bojenketten.
Trittplatten und künstliche Kiesaufschüttungen im Flachwasserbereich
Uferverbauungen und –einbauten im Flachwasserbereich
Große Mengen von Unrat (Flaschen, Töpfe, Geschirr, Reifen usw.)
Nährstoffeinträge über kleine Zuläufe (Entwässerungen, Gräben, Bäche)

 

Wege zum Ziel

Maßnahmen zum Schutz des Schilfes und der Schwimmblattbestände zum Erhalt und zur flächenmäßigen Ausdehnung (z.B.: Einzäunungen als Schutz vor Vogelfraß und Betritt, Buhnen bei Schiffsanlegestellen als Schutz vor Wellenschlag u.ä.).
Bei Bedarf gezielter Einsatz bestehender Stege zum Schutz der Flachwasserzone insbesondere des Röhrichtbestandes, dabei ist auf die Höhe und Lichtdurchlässigkeit Rücksicht zu nehmen!
Vorgabe von Plätzen, wo Boote ins Wasser gebracht werden können und auch wo sie gelagert werden können (besonders am Irrsee)
Weitere Begrenzung der Zahl und Lage von Bojen: Reduktion der verstreut liegenden Bojen und Konzentration der Liegeplätze um die flächenmäßig große Zerstörung der Makrophyten einzudämmen.
Andere Möglichkeiten zur Verankerung der Bojen überprüfen.

 

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