Aktuelle schutzwasserbauliche Maßnahmen/Projekte

Hier finden Sie einen Überblick über die Bauprogramme und Details zu einzelnen Projekten

Die Zielsetzungen des naturnahen Hochwasserschutzes wurden als 10-Jahresprogramm im Oö. Hochwasserschutzplan festgelegt. Um dem Schutzbedürfnis der Bevölkerung Rechnung zu tragen, werden - unter Berücksichtigung des Raumanspruchs der Fließgewässer - durch die Bundeswasserbauverwaltung als auch durch die Wildbach- und Lawinenverbauung schutzwasserbauliche Maßnahmen gesetzt.

Die Setzung von zielführenden, ökonomisch und ökologisch abgestimmten, schutzwasserwirtschaftlichen Maßnahmen kann sinnvollerweise nur nach Untersuchung und Betrachtung des gesamten Gewässereinzugsgebietes erfolgen. Die aus diesen Gesamtuntersuchungen entwickelten Schutzmaßnahmen (Rückhalt, lineare Schutzbauten, Gerinneaufweitungen, ...) werden in konkreten Detailprojekten durchgeplant und umgesetzt.

Spatenstich im Attergau - Eines der größten Hochwasserschutzprojekte im Salzkammergut

Am 24. September 2025 erfolgte in St. Georgen im Attergau der feierliche Spatenstich für das Hochwasserschutzprojekt Attergau. Geladen hat die Gemeinde St. Georgen im Attergau und gefeiert wurde im Zeughaus der Freiwilligen Feuerwehr Thalham-Bergham.  Mit dem symbolischen Startschuss beginnt die Umsetzung eines Vorhabens, das künftig mehrere hundert Menschen sowie wichtige Infrastrukturen nachhaltig vor Hochwasser schützen wird.

Großprojekt mit regionaler Tragweite

Die Gemeinden St. Georgen, Straß, Berg und Vöcklamarkt haben sich im Hochwasserschutzverband Attergau zusammengeschlossen, um gemeinsam ein umfassendes Schutzkonzept für die Bevölkerung und die regionale Infrastruktur zu realisieren. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 22 Millionen Euro, wovon das BMLUK etwa 11 Millionen Euro übernimmt. Das restliche Budget wird durch das Land Oberösterreich sowie den Hochwasserschutzverband getragen. Der Bauzeitraum reicht von Juni 2025 bis Dezember 2027.

Besonderes Augenmerk wird bei der Umsetzung darauf gelegt, technische Schutzbauten mit ökologischen Maßnahmen zu verbinden. Die naturnahe Gestaltung der Rückhalteräume schafft wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere, fördert die Biodiversität und trägt zur ökologischen Aufwertung des Projektgebietes bei. So entsteht ein Projekt, das Sicherheit und Lebensqualität der Bevölkerung gleichermaßen verbessert.

Maßnahmen im Überblick

Im Mittelpunkt des Projekts stehen drei große, nicht gesteuerte Retentionsbecken mit einem Rückhaltevolumen von insgesamt rund 700.000 m³ Wasser. Diese Speicherbecken werden in Erdbauweise errichtet und begrünt, sodass sie sich harmonisch in die Landschaft einfügen und gleichzeitig neue ökologische Räume entstehen lassen.

Neben der Dürren Ager werden auch der Klausbach und der Sagerbach in das Hochwasserschutzkonzept eingebunden. Eine umfassende Abflussuntersuchung hatte gezeigt, dass bestehende Engstellen, allen voran die Brücke der Attergaustraße über die Dürre Ager, derzeit nur eine Abflussleistung von etwa 56 m³/s zulassen. Bei einem 100-jährlichen Hochwasser (HQ100) wären daher großflächige Überflutungen im Ortsgebiet von St. Georgen zu erwarten. Durch die Errichtung der Rückhaltebecken und weiteren baulichen Maßnahmen können künftig Abflüsse von bis zu 84 m³/s gezielt kontrolliert werden.

Damit wird nicht nur die Siedlungsstruktur, sondern auch wichtige Infrastruktur wie Verkehrswege und wirtschaftliche Einrichtungen nachhaltig geschützt. Insgesamt profitieren von den Maßnahmen rund 850 Menschen und 286 Objekte im Projektgebiet.

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