Sicherung und Entwicklung der Flussperlmuschel-Vorkommen

Raumbezug

Fließgewässer der gesamten Raumeinheit

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Das Vorkommen der Flussperlmuschel ist im Oberlauf der Großen Mühl. (Torf-Au bei Ulrichsberg) nachgewiesen. Im Jahr 2001 wurden noch etwa 5.000 Muscheln festgestellt. Nach dem Hochwasser 2002 war ein Großteil des überalterten Bestandes an den bekannten Stellen nicht mehr vorzufinden. Aktuelle Bestandsangaben liegen nicht vor, es werden noch zusätzliche, bislang unbekannte Restvorkommen vermutet. So wurden z.B. im Jahr 2005 im Kollerschlägerbach im Bereich der Kläranlage relativ frische Leerschalen von Flussperlmuscheln gefunden. Die Flussperlmuschel hat einen komplizierten Vermehrungszyklus und ist in ihrer Lebensweise an naturnahe, kalkarme Bäche angepasst und an das Vorkommen der Bachforelle gebunden. Schutzmaßnahmen sollten sich auf die Wiederherstellung günstiger Reproduktionsbedingungen im Fluss sowie auf die Verringerung des Feinsedimenteintrages konzentrieren.

 

Gefährdung

Änderung der Gewässerstruktur (Gewässerausbau, Unterbrechung des Fließkontinuums, Eintrag von Feinsedimenten) und der Wasserqualität (Gewässereutrophierung, Gewässerversauerung), die großteils auch auf eine geänderte Umlandnutzung zurückgeht (Fichtenmonokulturen, Landwirtschaft)
Verfälschung der Fischfauna durch Fischbesatz insbesondere mit Regenbogenforelle, Rückgang der heimischen Bachforellen-Bestände

 

Wege zum Ziel

Umlandbezogene Schutzmaßnahmen (Reduktion des Nährstoff- und Feinsedimenteintrages)
Artbezogene Schutzmaßnahmen (Aufzucht in Muschelgärten, „Infektionen“ von Bachforellen mit Flussperlmuschel-Larven/ „Glochidien“). Fortführung und Ausbau von Artenschutzprojekten und Beobachtung der Bestandesentwicklung (Monitoring)

 

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