Sicherung von störungsarmen, naturnahen Wander- und Ausbreitungskorridoren

Raumbezug

Gesamte Raumeinheit

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Bachtalzüge mit Gewässerläufen und Hangwaldzonen eignen sich hervorragend als Ausbreitungsachsen. Dies umso mehr, wenn extensive Nutzungen vorherrschen und der Zerschneidungsgrad gering, sowie die Vernetzung mit weiteren hochwertigen Gebieten hoch ist. Besondere Bedeutung haben diese Landschaftsmerkmale für Großsäuger wie die sehr selten auftretenden Arten Elch, Luchs, Biber, weiters Rot- und Schwarzwild und den Fischotter. Auch in der Pflanzenwelt gibt es ähnliche Effekte: Entlang dieser Achsen können sich beispielsweise montane Arten in tiefere Lagen ausbreiten oder aber auch thermophile Elemente in höhere Lagen vordringen.
Oft enden die vorhandenen Korridore allerdings abrupt beim Eintritt in die Raumeinheit oder bei deren Querung - beim Übergang der eingeschnittenen Talstrecken in die Donauniederung oder ins Alpenvorland. Es fehlen hier durchwegs vernetzende Waldstrukturen. Zudem befinden sich an fast allen größeren Bächen Ortschaften, insbesondere Schwertberg und Perg, die neben hohem Störungspotenzial auch Gewässerverbauungen mit sich bringen. Kanalisierte Bachabschnitte setzen sich dann noch teilweise in die angrenzenden, in der Regel intensiv agrarisch genutzten Gebiete der benachbarten Raumeinheiten fort, beispielsweise im Machland oder am Oberlauf der Aschach. Lediglich die untere Aschach und die Rodl weisen noch einigermaßen siedlungsarme und unverbaute Anbindungen zu den Donauauen bzw. zur Donau auf.
Auch Bachwiesenzüge können sehr vernetzte Biotope sein und stellen vor allem Pflanzenarten Ausbreitungskorridore dar.

 

Gefährdung

Zerschneidungseffekte durch Zersiedlung und Infrastrukturverdichtung sowie -ausbau, Gewässerverbauung und großflächige landwirtschaftliche Intensivnutzungen
Störungen durch Freizeitaktivitäten wie z.B. Ausführen von Hunden, Spazierengehen, Angeln

 

Wege zum Ziel

Steigerung der Naturnähe und Störungsarmut der Fließgewässerökosysteme in den Siedlungsräumen durch:

  • Verzicht auf harte Verbauung, insbesondere der Bachsohlen
  • Schaffung von Deckung durch Belassen von Gebüschen
  • Möglichst wenige gewässerparallele Verkehrswege
  • Höchstmöglichen Verzicht auf Verrohrungsstrecken
  • Verzicht auf neue Siedlungstätigkeit in Umgebungsbereichen der Flussachsen

Verbesserung der Korridorfunktionen in (angrenzenden) agrarischen Intensivgebieten durch Rückbau der Bachverbauungen, Zulassen von Ufergehölzbewuchs und durch Forcierung von extensiver gewässerbegleitender Grünlandnutzung.
Bewahrung extensiv genutzter Wiesen in walddominierten Engtälern sowie Verzicht auf intensive Waldnutzung und Erschließungen in Engtalbereichen.

 

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