Sicherung oder gegebenenfalls Entwicklung der Wasserqualität aller in der Raumeinheit vorhandenen Gewässer

Raumbezug

Alle Gewässer in der Raumeinheit „Sauwald“

 

Ausgangslage/Zielbegründung

In den Quellbereichen der Fließgewässer beziehungsweise solange sie durch bewaldetes Gelände verlaufen, sind kaum Beeinträchtigungen der Gewässergüte festzustellen. Grenzen jedoch landwirtschaftlich (intensiver) genutzte Flächen beziehungsweise Siedlungsbereiche unmittelbar an die Bäche an, so leidet deren Qualität zumeist unter dem Eintrag von Nährstoffen. Zum einen werden die Fließgewässer häufig noch als Vorfluter für Drainagen und Überwässer vor allem häuslicher Senkgruben und Kleinkläranlagen verwendet. Zwar hat sich die Situation was die kommunale Abwasserwirtschaft betrifft, in den letzten Jahren erheblich verbessert, nach wie vor erfolgt aber in lokal unterschiedlichen Ausmaßen eine teils nicht unerhebliche Belastung.
Zum anderen ist aber auch der Eintrag durch Düngung von Grünland und Ackerflächen in alle Gewässer (fließend und stehend) nicht unwesentlich. Vor allem das Ausbringen von Flüssigdüngern (Jauche und Gülle) in der vegetationsfreien Zeit (Winter) führt zu einer erheblichen Belastung der Gewässer, da die darin enthaltenen Nährstoffe von den Pflanzen nicht aufgenommen werden können und meist relativ direkt über die (oft gefrorene) Bodenoberfläche in die Oberflächengewässer (beziehungsweise auch ins Grundwasser) eingeschwemmt werden. Da auf Grund der häufigen Umstellung auf Schwemmentmistung die Güllegruben vieler landwirtschaftlicher Betriebe über ein zu geringes Fassungsvermögen für die dadurch anfallenden höheren Mengen an Gülle verfügen, müssen sie oftmals auch im Winter geleert werden. Auch viele in der Landwirtschaft eingesetzte Pestizide sind starke Fischgifte und wirken vor allem auf Flusskrebsbestände letal. Allerdings hat sich auch hier die Situation in den letzten Jahren um einiges verbessert (Düngeverordnung, Düngeeinschränkungen und Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im Rahmen von ÖPUL).
Bei stehenden Gewässern können hinsichtlich Nährstoffeintrag auch Fischzucht (Überbesatz beziehungsweise Überfütterung) und in einzelnen Fällen Wassergeflügel (Entenkot) eine Rolle spielen.
Als weiterer Punkt ist auch noch der Umstand anzuführen, dass Straßeneinläufe häufig direkt in die Gewässer eingeleitet werden und so diverse weitere Schadstoffe (auch Gummiabrieb) in dieselben gelangen.

 

Gefährdung

Weitere Zersiedelung und Verwendung der Fließgewässer als Vorfluter
Weitere Intensivierung der Landwirtschaft (durch einzelne Großbetriebe)
Ausräumen von vorhandenen Pufferzonen (Galeriewäldern)

 

Wege zum Ziel

Forcierung einer flächendeckenden kommunalen Abwasserentsorgung beziehungsweise in Einzelfällen, wo dies mittel- bis längerfristig nicht durchführbar ist, entsprechende Adaptierungen –  vor allem bei älteren häuslichen Kleinkläranlagen, um mit entsprechenden Nachklärungsverfahren zumindest dem heutigen Stand der Technik zu entsprechen
Schaffung beziehungsweise Einhaltung entsprechender (landwirtschaftlicher) Düngeverzichtszonen im Nahbereich von (Fließ-) Gewässern. Dies sollte im Optimalfall durch bachbegleitende Gehölzstreifen geschehen, die zusätzlich für eine entsprechende Beschattung der Gewässer sorgen und gleichzeitig wichtige Strukturen im ökologischen Wirkungsgefüge (z. B. als Niederwildeinstand, als Lebensraum zahlreicher Insekten- und Amphibienarten etc.) darstellen
Vermehrte Verwendung von Festmist anstatt von Gülle (Schwemmentmistung), da die Nährstoffe aus dem Festmist vollständiger von den Pflanzen aufgenommen werden können als die wesentlich schneller in Richtung Grundwasser und Oberflächengewässer ausgewaschenen Nährstoffe von Flüssigdüngern wie Jauche und Gülle
Kein Ausbringen von Flüssigdüngern (Jauche, Gülle) in der vegetationsfreien Zeit
Sparsamer Umgang mit Mineraldünger
Verzicht auf Pflanzenschutzmittel ist im Hinblick auf die Qualität von Grund- und Oberflächenwässern dringend anzuraten
Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie


 

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