Renaturierung und Schutz der Moore

Raumbezug

Alle Moore der Raumeinheit

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Die Bedeutung von wachsenden und in abgeschwächter Form von naturnahen Mooren innerhalb des Landschaftshaushaltes ist hinlänglich bekannt, wodurch sich die Erhaltung der wenigen noch erhaltenen Moorreste in der Raumeinheit von selbst erklärt. Durch die spezifischen Standortbedingungen in den Mooren stellen sich eine typische, heute in weiten Teilen Österreichs gefährdete Fauna und Flora ein. Im Sauwald kam es durch die Intensivierung der Landwirtschaft in den 1960er Jahren zu großflächigen Trockenlegungen (Umwandlung in Grünland) der Niedermoore und Streuwiesen und zu einem dramatischen Eingriff in den Wasserhaushalt der Hochmoore, wodurch es gemeinsam mit den Verrohrungen der Wiesenbäche zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels kam. Heute sind alle Feuchtgebiete der Raumeinheit nur mehr in Fragmenten vorhanden und leiden unter den negativen Einfluss der üblichen Land- und Forstwirtschaft sowie dem atmosphärischen Nährstoffeintrag.
Neben der Bedeutung für die Pflanzen- und Tierwelt und der ausgleichenden Wirkung im Wasser- und Nährstoffhaushalt sind die Hochmoore auch klima- und vegetationsgeschichtliche Zeugen der Vergangenheit. Die unter Luftabschluss im Torf eingeschlossenen Pollenkörner und Pflanzenreste konservieren sich und können so noch nach Jahrtausenden Detailfragen der Vegetations-, Klima- und auch Besiedlungsgeschichte aufklären. Da derartige Untersuchungen (Pollen- und Großrestanalysen) im Sauwald bisher nicht durchgeführt wurden, sollte dies ein zusätzlicher Grund für die Sicherstellung der erhalten gebliebenen Torflager sein.

 

Gefährdung

Durch weiter sinkende Grundwasserspiegel
Nährstoffeintrag aus der Luft und der Landwirtschaft
Unzureichend geplante Pflegekonzepte
Verbuschung beziehungsweise Verwaldung sowie Aufforstungen (=erhöhter Wasserverbrauch)
Mitunter kann das Sammeln von Pflanzen (z. B. Latsche) zu einer Gefährdung der Art beitragen
Instandhaltung und Ausbau vorhandener Entwässerungseinrichtungen
(Torfstiche stellen heute keine rezente Gefährdung mehr dar)

 

Wege zum Ziel

Konsequentes Umsetzen der Vorgaben des Naturschutzgesetzes
Berücksichtigung in den örtlichen Entwicklungskonzepten
Intensiver Dialog mit den Grundbesitzern bezüglich einer Renaturierung der Moore
Renaturierungsmaßnahmen: Zeitlich gestaffelte Hebung des Wasserspiegels (Schließen aller Drainagegräben), etwaiges Entbuschen etc.
Gewässerrückbau
Entwicklung von wissenschaftlich untermauerten Pflegekonzepten
Einrichtung ausreichender Pufferzonen zu den land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen (Moorwälder!)
Errichtung von Schutzgebieten nach dem Oö.Naturschutzgesetz

 

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