Sicherung und Entwicklung von landschaftsprägenden Feldgehölzen, Einzelbäumen, Hecken, Hohlwegen, Lesesteinhaufen und –wällen

Raumbezug

Grünland-dominierte Teile der Raumeinheit „Sauwald“

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Bedingt durch die Intensivierung der Landwirtschaft wurden Strukturelemente, die einer maschinellen, modernen Bewirtschaftung hinderlich waren, in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend aus der Landschaft ausgeräumt oder zumindest stark reduziert. Aus naturschutzfachlicher Sicht stellen aber gerade derartige Lebensräume wertvolle Trittstein- und Inselbiotope in der Agrarlandschaft dar. Eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren sind auf diese vom Menschen geschaffenen Lebensräume angewiesen, da ihre ursprünglichen Stammbiotope in der gegenwärtigen Kulturlandschaft verschwunden sind. Die Feldgehölze stellen einen wichtigen Einstellraum für Großtierarten dar (zB. Rehwild). Darüber hinaus haben derartige landschaftsprägende Strukturen einen positiven Einfluss auf das Landschaftsbild. In der Raumeinheit Sauwald nimmt die Landwirtschaft einen wichtigen Stellenwert ein, wodurch es offensichtlich wird, dass derartige ökologisch wertvolle Strukturelemente ein wichtiger Bestandteil bei künftigen Landschaftsplanungen sein müssen.

 

Gefährdung

Lokal durch Rodung der vorhandenen Gehölzstrukturen
Flurneuordnung ohne ausreichende ökologische Begleitplanungen beziehungsweise Baumaßnahmen unter Ausbleibung von Ersatzanpflanzungen
Durch die unzureichende beziehungsweise unsachgemäße Pflege von Hecken
Durch das Fehlen von Pufferzonen werden Hecken oder auch andere Gebüsche bei den landwirtschaftlichen Arbeiten (Pflügen) im Randbereich in Mitleidenschaft gezogen
Besonders Lesesteinhaufen oder -wälle sind Kulturlandschaftselemente, die kaum beachtet und  stetig aus der Landschaft entfernt werden

 

Wege zum Ziel

Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung hinsichtlich der Vorteile für die Landwirtschaft, die durch derartige Strukturen entstehen
Umsetzung im Rahmen von Projekten auf Gemeindeebene gemeinsam mit den Landnutzern (Landwirte, Jäger, Bevölkerung) mit Unterstützung von Gemeinde-, Landes- und Bundesmitteln (ÖPUL, Naturaktives Oberösterreich, Aktion Grüne Welle)
Verjüngung und Ergänzung der Bepflanzungen an Straßen und Wegen sowie deren Berücksichtigung bei der Neuplanung
Erarbeitung von alternativen Bewirtschaftungsprogrammen für extensive Grünlandnutzung mit entsprechenden Förderungen (vgl. Unterziele)
Berücksichtigung der örtlichen Raumordnung und Entwicklungskonzepte vor allem im Bereich der Neuaufforstungen
Vermeidung von Aufforstungen in ökologisch wertvollen Bereichen
Freihalten von Aussichtsbereichen und Sichtverbindungen
Energiewälder und Christbaumkulturen sollten den gleichen Kriterien wie Aufforstungen unterworfen werden (Berücksichtigung im Alm- und Kulturflächenschutzgesetz)

 

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