Naturnahe Gestaltung und Extensivierung künstlich geschaffener Stillgewässer

Raumbezug

Gesamte Untereinheit „Talräume und Einhänge“

 

Ausgangslage/Zielbegründung

In der vorliegenden Raumeinheit befinden sich etliche unterschiedlich gestaltete wie auch genutzte, zumeist aber relativ kleine Stillgewässer. Meist wurden sie künstlich als Fisch- oder Löschteiche errichtet oder es handelt sich um „zufällig“ entstandene Weiher und Tümpel in aufgelassenen Steinbrüchen. Die Sohle von Fisch- und Löschteichen ist oft natürlich und ihre Ufer sind teilweise mit Steinen und auch mit Holzplanken zumindest punktuell befestigt. Die Uferbereiche sind meist steil ausgebildet (ausgebaggert); flach ins Wasser verlaufende Ufer sind eher die Ausnahme, weshalb die meisten dieser Gewässer für Amphibien nur bedingt geeignet sind; auch Uferseggen und randliche Sumpf- beziehungsweise Verlandungszonen sind daher kaum vorhanden; der Pflanzenwuchs in den Gewässern (Makrophyten) ist allgemein sehr dürftig, an den Ufern gedeihen häufig nährstoffliebende Pflanzen wie Brennnessel, daneben auch Blut- und Gilbweiderich, Mädesüß, Rohrglanzgras oder Schilf; als Gehölze dominieren – sofern überhaupt vorhanden – Schwarzerlen und Weidenarten. Die typischen Löschteiche v. a. in den Nahbereichen von Bauernhöfen sind regelmäßig als Betonbecken ausgeführt und erreichen oft nur Ausmaße von wenigen Quadratmetern. Die Wasserqualität dieser künstlich geschaffenen Stillgewässer ist sehr häufig als eutroph zu bezeichnen, was meist auf deren häufige Nutzung als Fischteich zurückzuführen ist. Gelegentlich zeigt sich auch stärkerer Algenwuchs. In (aufgelassenen) Steinbrüchen sind zum Teil auch größere Teiche oder Weiher vorhanden.

 

Gefährdung

Die Speisung aus Wiesengräben, die sich inmitten von landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen befinden sowie entsprechender Fischbesatz (Exkremente, Überfütterung) und oft starke Frequentierung durch Enten (Kot) führen zu teils sehr hohem Nährstoffgehalt und begünstigen das Algenwachstum.
Durch fehlende Flachuferbereiche und entsprechenden Fischbesatz sind die Gewässer oft kaum attraktiv beziehungsweise nicht geeignet als Lebensraum für Amphibien.
Pufferzonen zu Intensivgrünland oder Ackerflächen fehlen häufig.

 

Wege zum Ziel

Bewusstseinsbildung bei den Besitzern zur naturnahen Gestaltung dieser künstlichen Gewässer:
Abflachen der Ufer, ev. mit Verlandungszonen im Umfeld.
Pufferzonen zu angrenzenden Nutzflächen schaffen, optimalerweise mit entsprechender Gehölzbestockung und damit Beschattung der Gewässer.
Kein Überbesatz mit Fischen.
Keine Überfütterung (nicht aufgenommenes Futter ist ein zusätzlicher Nährstoffeintrag und bedingt somit indirekt Sauerstoffentzug aus dem Gewässer).
Entenpopulationen im „ökologischen Gleichgewicht“ halten.

 

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