Offenhalten der Kulturlandschaft und Erhaltung ihrer faunistisch/floristisch wertvollen sowie landschaftsprägenden Elemente

Raumbezug

Grünlanddominierte Teile der Untereinheit “Talräume und Einhänge“

Ausgangslage/Zielbegründung

Bedingt durch den landwirtschaftlichen Strukturwandel mit einhergehender Auflassung von Grenzertragsflächen kam es in den letzten Jahrzehnten zu zahlreichen Aufforstungen mitunter auch in den Unterhangbereichen der Raumeinheit (Donautal!). Dass dieser Trend noch immer gegenwärtig ist, zeigen die jungen Fichtenaufforstungen, die man heute bei einem Besuch des Oberen Donautals beispielsweise bei Engelhartszell oder Inzell erblicken kann, wo die Aufforstungen bereits im unmittelbaren Nahbereich der Siedlungen zu finden sind. Neben den direkten Aufforstungen bedingt mitunter auch das Auflassen der Pflege eine deutliche Zunahme des Waldes. Das Zuwachsen der Landschaft im Nahbereich zu vorhandenen Wohngebieten stellt nicht nur eine Beeinträchtigung der Wohnqualität dar (Beschattung, Gefährdung durch Windwurf), sondern führt auch zu einer starken Veränderung des vorhandenen Landschaftsbildes. Die Gestaltvielfalt und Struktur gehen verloren, was oft nachteilig im Landschaftsbild empfunden wird.
Daneben gehen dadurch auch ebendiese aus naturkundlicher Sicht sehr wertvollen Grenzertragsflächen – Mager- und Trockenstandorte sowie die im Gebiet immer schon kleinflächig entwickelten Feuchtwiesen – zusehends verloren. Gegenwärtig sind viele Feucht- und Magerwiesentypen nur mehr in Fragmenten vorhanden und müssen daher als stark bedroht angesehen werden. Mittelfristig steht bei einem Fortschreiten des sich derzeit abzeichnenden Trends zur Nutzungsaufgabe und Aufforstung der Verlust dieser durch die menschliche Nutzung entstandenen Lebensräume und ihrer reichhaltigen Fauna und Flora bevor.
Darüber hinaus wurden im Zuge der Rationalisierung in der Landwirtschaft zahlreiche Kulturlandschaftselemente wie Hecken oder künstlich angelegte Terrassen als vermeintlich unproduktive und die Bewirtschaftung erheblich störende Elemente aus der Landschaft ausgeräumt.
Die Erhaltung dieser kleinräumigen und artenreichen Kulturlandschaftsteile muss aus der Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes an oberster Stelle stehen.

Gefährdung

Vgl. Unterziele

Wege zum Ziel

In vielen Fällen kann der stetige Verlust dieser artenreichen und äußerst schützenswerten Lebensräume nur durch finanzielle Abgeltung über Pflegeausgleichsmaßnahmen oder der Ankauf beziehungsweise die Pacht von Biotopflächen verlangsamt werden.
Vgl. auch Unterziele

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