Raumnutzung

 

 

Besiedelung

  • Das Inn- und Hausruckviertler Hügelland kann als relativ stark besiedelt bezeichnet werden.
  • Neben einigen kleineren Städten wie Ried im Innkreis, Grieskirchen oder Schärding sowie westlichen Teilen der Stadt Linz besteht der Großteil der vorliegenden Raumeinheit aus sehr vielen kleinen Ortschaften.
  • Bäuerliches Gebiet – für die Gegend charakteristisch – überwiegt.
  • Auffällig sind neben der teils starken Zersiedelung auch die zahlreichen Standorte neuer Betriebsbaugebiete, teilweise entlang von Straßen, teils aber auch inmitten von Grünland, wobei häufig bislang erhalten gebliebene Kleinstrukturen zerstört werden.
  • Die Wirtschaft in der vorliegenden Raumeinheit wird dominiert von Klein- und Mittelbetrieben in Gewerbe (Handwerk) und Handel. Dienstleistungsbetriebe finden sich im ländlichen Raum eher weniger, diese sind ebenso wie einige größere Industriebetriebe in den Städten oder stadtnahen Bereichen der Raumeinheit angesiedelt.
  • Von den Städten abgesehen ist eine Nahversorgung in größeren Ortschaften und Gemeindezentren derzeit noch gegeben. Allerdings lässt sich auch in dieser Raumeinheit der eindeutige Trend zum Auflassen kleiner Nahversorgungsbetriebe erkennen.
  • Neben einer Vielzahl an Gemeindestraßen, zahlreichen Landesstraßen sowie etlichen Bundesstraßen stellt die Autobahn A 8 den wichtigsten überregionalen Verkehrsträger dar. Im Eisenbahnverkehr ist die internationale Bahnlinie Wien-Wels-Passau-Nürnberg für die Raumeinheit am bedeutendsten.

Erholung / Tourismus

  • Die Raumeinheit kann als sehr tourismusschwache Region bezeichnet werden. Erholung und Tourismus spielen hier bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Therme Geinberg) eine sehr untergeordnete Rolle.

Landwirtschaft

  • In der Landwirtschaft überwiegen neben wenigen Großbetrieben die Klein- und Mittelbetriebe, welche zum Teil im Nebenerwerb bewirtschaftet werden.
  • Über die gesamte Raumeinheit betrachtet überwiegt der Ackerbau, welcher vor allem Richtung Osten noch zunimmt, deutlich.
  • In den Ackerbau-dominierten Gegenden ist neben den reinen „Körndlbauern“ auch die Schweinezucht sehr verbreitet.
  • Die Grünlandwirtschaft wird teilweise noch in Form der traditionellen Milchwirtschaft betrieben, teilweise in Form von Rindermast, vereinzelt auch Mutterkuhhaltung.
  • Daneben spielt noch die Geflügelzucht bzw. -haltung eine Rolle, nur vereinzelt werden Pferde, Schafe und Ziegen gehalten.

Forstwirtschaft

  • Die Waldausstattung der vorliegenden Raumeinheit liegt durchschnittlich etwa bei 15 Prozent. Aus forstfachlicher Sicht kann daher von einer eindeutigen Unterbewaldung gesprochen werden.
  • Über die ganze Raumeinheit betrachtet kann man von einer ziemlich gleichmäßigen, mosaikhaften Verteilung des Waldes sprechen.
  • Die größten zusammenhängenden Waldgebiete sind mit den Ausläufern des Siedelbergs und des Kobernaußerwaldes (Schacher- und Gaugshamerwald) im Westen der Raumeinheit anzutreffen.
  • Ansonsten handelt es sich zum überwiegenden Teil um kleinere Wälder im Ausmaß von meist 10 - 20 ha. Diese stocken häufig in für die Landwirtschaft schwieriger zu bewirtschaftenden Lagen, auf Kuppen und an Gewässern.
  • Dazwischen sind aber immer wieder auch einige größere Waldkomplexe vorzufinden.
  • Fichtenforste sind heute mit Abstand der landschaftsprägende Gehölztyp im Inn- und Hausruckviertler Hügelland und auf fast jedem Standort anzutreffen. Besonders oft sind sie als gleichaltrige Monokulturen ausgebildet, die im Falle jüngeren und mittleren Alters in der Strauch- und Krautschicht stark verarmt sind.
  • Naturnahe Mischwälder wie der Eichen-Hainbuchenwald oder der Buchenwald wurden zugunsten von landwirtschaftlichen Nutzflächen oder Forsten auf flächenmäßig unbedeutende Restflächen reduziert, sind allerdings aufgrund eines zunehmenden Umdenkens in der Forstwirtschaft zum Teil bereits wieder auf dem Vormarsch.
  • In Au-, Hang- und Muldenlagen finden sich Waldtypen mit Esche, Bergahorn und Schwarzerlen hingegen noch verbreitet und zum Teil auch größerflächig.
  • Auch entlang von Bächen sind begleitende laubholzgeprägte Gehölzstrukturen mit Weidengebüschen,  Eschen, Schwarzerlen, Traubenkirschen etc. vielfach anzutreffen.
  • Feldgehölze mit Resten der natürlichen Waldgesellschaften (Laubgehölze) sind noch da und dort vorhanden.
  • Neben einigen wenigen Großgrundbesitzern (land- und forstwirtschaftliche Gutsbetriebe, Gemeinden oder kirchliche Institutionen) befindet sich der größte Anteil des Waldes in Privatbesitz (Kleinprivatwald).
  • Die Bewirtschaftung erfolgt überwiegend in Form von Kleinkahlhieben (kleinere Kahlschläge), mitunter Femelhieben und Einzelstammentnahme. Bei den bachbegleitenden Gehölzen (Esche, Erle) herrscht die Ausschlagbewirtschaftung vor.
  • Die Aufschließung mit Forststraßen ist im Gebiet als sehr gut zu bezeichnen.
  • Unter den Gefährdungen des Waldes seien besonders der Schneebruch, lokale Bodenversauerung und Insektenkalamitäten (Borkenkäfer und Fichtenblattwespe) hervorgehoben.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Buchenwald bei Irringsdorf (nördlich der Pram)

    Quelle: Stöhr

    Buchenwald bei Irringsdorf (nördlich der Pram).

 

Jagd

  • Für die vorliegende Raumeinheit sind Genossenschaftsjagden typisch.
  • Die Rehwildbestände sind unterschiedlich hoch, ebenso der Verbissdruck auf die Jungwaldbestände.
  • Auf Grund der mosaikhaften Verteilung von Waldflächen, Grünland und Ackerland stellt die Raumeinheit in weiten Teilen sehr gute Niederwildreviere dar.
  • Auch Schwarzwild bevölkert vereinzelt die Raumeinheit – vor allem in Teilen des Innviertels und im Bezirk Grieskirchen.
  • Bemerkenswert ist das Auftreten des Fischotters (vor allem im Bereich um die Pram), der sich vom Inn und vom Mühlviertel her ausbreitet.
  • Auch zahlreiche Beobachtungen von Bibern wurden aus der Raumeinheit bereits vermeldet.

Rohstoffgewinnung

  • Es werden überwiegend Schotter- und Sandabbau sowie Lehm- und Tonabbau betrieben.
  • Die Abbaustätten in der Raumeinheit liegen teils in dicht bewaldeter und forstlich genutzter Umgebung, teilweise auch in der freien Landschaft.
  • In früheren Zeiten wurde auch noch an vielen Orten Mergel (Schlier) abgebaut, um ihn für ein besseres Wachstum auf den Feldern aufzubringen.
  • Im Hausruck wurde seit dem 18. Jahrhundert auch Braunkohle abgebaut, heute ist der Abbau aber nahezu zur Gänze eingestellt.
  • Erdgasvorkommen sind in der Raumeinheit relativ häufig, lokal befinden sich auch kleinere Erdölvorkommen im Untergrund.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Lehmgrube bei Kematen

    Quelle: Stöhr

    Lehmgrube bei Kematen

 

Energiegewinnung

  • Zahlreiche Kleinwasserkraftanlagen sind in der Raumeinheit in Betrieb.
  • Die Erdgasvorkommen in der Region werden intensiv genutzt.
  • Die einstmals bedeutende Nutzung der Braunkohlevorkommen im Gebiet um Ampflwang und Wolfsegg am Hausruck wurde nahezu zur Gänze eingestellt.
  • Bei der Nutzung von Solarenergie ist nur im privaten Bereich ein stetiger Aufwärtstrend zu erkennen.
  • Die Windkraft wird im Wesentlichen im Westen der Raumeinheit an manchen Orten genutzt.
  • In jüngster Vergangenheit hat der Anteil an örtlichen Hackschnitzelheizungen stark zugenommen. Die gewonnene Energie wird oft als Fernwärme eingesetzt. Auch größere Betriebe (vor allem in der Landwirtschaft) haben nicht selten eigene Anlagen.

Trink- und Nutzwasser

  • Die Trinkwasserversorgung erfolgt meist über gemeindeeigene Ortswasserleitungen oder über private Wassergenossenschaften.
  • In den abgelegenen Gebieten dienen vorwiegend hauseigene Brunnen zur Bedarfsdeckung.
  • Zum Schutz des Trink- bzw. Grundwassers wurden mehrere wasserwirtschaftliche Vorrangflächen ausgewiesen.
  • Daneben befinden sich noch mehrere Wasserschongebiete sowie eine Vielzahl an Wasserschutzgebieten unterschiedlicher Größe in der Raumeinheit.
  • Ein kommunales Abwassernetz ist in der vorliegenden Raumeinheit trotz der starken Zersiedelung fast zu 100 Prozent vorhanden.

Fischerei

  • Aus fischereiwirtschaftlicher Sicht zählt die Raumeinheit zu mehreren Fischereirevieren.
  • Der fischökologische Erfassungsgrad der Gewässer ist sehr unterschiedlich, wobei aber aus vielen Gewässern zumindest punktuelle Fischbestandsaufnahmen vorliegen.
  • Auf Grund der Größe des Gebietes und den zahlreichen Gewässern findet man in der Raumeinheit eine Vielfalt von Gewässertypen mit den unterschiedlichsten Fischarten.
  • Neben Bachforelle und Koppe, welche in nahezu allen Fließgewässern vertreten sind, sind auch Vorkommen des Bachneunauges (z.B. am Leithenbach) bekannt.
  • Daneben kommen vor allem in Gewässerbereichen mit geringerem Gefälle als Begleitarten Aitel, Elritze, Gründling und Schneider vor.
  • Auf Grund der fischereilichen Bewirtschaftung sind häufig auch die Regenbogenforelle und der Bachsaibling vertreten.
  • Auch zahlreiche Vorkommen des Steinkrebses sind bekannt.
  • Im Leitenbach existiert an der Grenze der Raumeinheit eine reproduktive Population der Flussperlmuschel.

 

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