Raumnutzung

 

 

Besiedelung

  • Gleichmäßige Verteilung von kleineren und mittleren Ortschaften, größere Bezirksstädte (Freistadt, Perg) liegen außerhalb.
  • Historische Erschließung mit Streusiedlungen und Einzelgehöften, ab dem Hochmittelalter auch mit planmäßig angelegten Weiler- und Haufendörfern.
    Typische Hofform: Drei- und Vierseithof, auf Grund des Kalkmangels traditionell als Bloßsteinmauerwerke errichtet.
  • Im Norden eher die Täler besiedelt und die Kuppen bewaldet. Im Süden der Raumeinheit oft umgekehrte Reliefnutzung: enge Täler und Schluchten sind bewaldet, Landwirtschaft und Bauernhöfe in den begünstigten Kuppenlagen.
  • Bevölkerungsentwicklung schwach abnehmend bis stabil, hoher Pendleranteil. Zersiedlungserscheinungen im Randbereich größerer Ortschaften.
  • Wirtschaft: Land- und Forstwirtschaft, Klein- und Mittelbetriebe mit lokaler Bedeutung.
  • Kanalnetz noch wachsend, entlegene Siedlungen und Einzelgehöfte nicht angeschlossen.
  • Keine Bahnlinie und Autobahn in der Raumeinheit, wichtigste Straßen: B 124, B 119 und L 572,  L 573

Natur und Landschaft - Fotos

  • Ortschaft Mötlas (Blossteinmauerwerk)

    Quelle: grün integral

    Ortschaft Mötlas (Blossteinmauerwerk)

  • Blick von Burg Kreuzen (Reliefumkehr)

    Quelle: grün integral

    Blick von Burg Kreuzen (Reliefumkehr)

  • kleines Sägewerk bei Ettenberg

    Quelle: grün integral

    kleines Sägewerk bei Ettenberg

 

Erholung / Tourismus

  • Bedeutendes Erholungsgebiet für benachbarte Ballungsräume (Linz, Freistadt, Perg), Highlights sind Kurbäder in Bad Kreuzen und Bad Zell sowie einzelne Burgen und Ruinen.
  • Flächiges Angebot an Wanderwegen, Rad- und Reitwegen und Langlaufloipen, viele landschaftliche und naturkundliche Besonderheiten (Schluchten mit Wasserfällen, Wackelsteine, Pechölsteine) und kulturhistorischen Museen.
  • Besondere Ausflugsziele und Angebote: Jagdmärchenpark Hirschalm, Speed-Gleitbahn  auf der Soaninger Alm, Naturpark Rechberg mit Aussichtswarte, Museum und Lehrpfad, Naturbadeteiche (Rechberg, Waldhausen), Kajakfahrten (Aist und Naarn, nur im Frühling möglich).

Natur und Landschaft - Fotos

  • Burg Kreuzen

    Quelle: grün integral

    Burg Kreuzen

  • Burgruine Reichenstein, aufgeweiteter Talraum

    Quelle: grün integral

    Burgruine Reichenstein, aufgeweiteter Talraum

  • Wolfsschlucht

    Quelle: grün integral

    Wolfsschlucht

  • Badesee und Kirche von Waldhausen

    Quelle: grün integral

    Badesee und Kirche von Waldhausen

 

Landwirtschaft

  • Landwirtschaftliche Betriebe mit gemischten Anteilen an Acker-, Grünland- und Waldwirtschaft. Grünlandanteil nimmt klimatisch bedingt nach Norden hin zu. Meist Milchwirtschaft und Rinderzuchtbetriebe.
  • Strukturwandel in der Landwirtschaft: Trend zur Nebenerwerbslandwirtschaft, Intensivierung der Gunstlagen, Nutzungsaufgabe und Aufforstung von Grenzertragsflächen.
  • Zunehmende Umstellung auf biologische Bewirtschaftung und Direktvermarktung über Regionalplattform („Mühlviertler Alm“)
  • Hoher Anteil an Extensivwiesen, mit hoher naturschutzfachlichen Wertigkeit.
    Regionaltypische Kulturlandschaftselemente wie Lesesteinmauern und Stufenrainlandschaften, oft mit kleinflächigen Magerrasen.
  • Wichtigste Wiesentypen: Fettwiesen, Weiden, Straußgraswiesen, Bürstlingsrasen, Grusrasen und Feuchtwiesen.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Heidelandschaft bei Rechberg

    Quelle: grün integral

    Heidelandschaft bei Rechberg

  • Stufenrainlandschaft bei Mötlas

    Quelle: grün integral

    Stufenrainlandschaft bei Mötlas

  • Grusrasen auf Magerböschung

    Quelle: grün integral

    Grusrasen auf Magerböschung

 

Forstwirtschaft

  • Mischwaldgebiet mit Fichten-Tannen-Buchenwäldern.
  • Natürliche Waldgesellschaften großteils durch anthropogene Fichten-Ersatzgesellschaften verdrängt. Hoher Anteil an Bauernwäldern, auch einige Großwaldbesitzungen (Fürst Starhembergsche Familienstiftung, Domkapitel, Sachsen-Coburg). Unterschiedliche Nutzungsformen, aber vermehrter Einsatz der Naturverjüngung.
  • Bodensaure Rotföhrenwälder: wahrscheinlich ursprünglich an kleinräumigen, flachgründigen Felskuppen, großflächige Rotföhrenwälder sind auch durch historische Streunutzung in den Wäldern entstanden.
  • Weiters an Sonderstandorten: Schluchtwälder und Eschen-Schwarzerlen Auwälder, gelegentlich auch Grauerlenwälder.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Wald mit Findlingsstein bei Rechberg

    Quelle: grün integral

    Wald mit Findlingsstein bei Rechberg

 

Jagd

  • Jagdgenossenschaften und Eigenjagden
  • Bei Naturverjüngungsbetrieben angepasste Wildstandsdichten
  • Wichtigste Jagdwildarten: Rehwild und Schwarzwild; Rotwild nur als Wechselwild
  • Selten anzutreffen: Birkhühner; Sperling- und Raufußkauz in kleinen Populationen
  • Ausgestorben: Auerwild
  • Elch und Luchs nur als Wechselwild
  • Beständige und stabile Populationen von Uhu und Haselhuhn
  • Fischotter: Entlang von Waldaist und Naarn mit einem Hauptvorkommen in Oberösterreich; Konflikte mit Fischteichwirten

Rohstoffgewinnung

  • Mehrere kleine Granitsteinbrüche, oft auch nur als Schotterbruch gewonnen, da er durch seine Grobkörnigkeit rasch zu grusigem Material verwittert. Abbaustellen heute meist nicht mehr in Betrieb.

Natur und Landschaft - Fotos

  • aufgelassener Steinbruch bei Dimbach

    Quelle: grün integral

    aufgelassener Steinbruch bei Dimbach

 

Energiegewinnung

  • Wasserkraftwerke an der Waldaist und der Naarn: Kette von Kleinkraftwerken, die das Fließgewässerkontinuum stark beeinträchtigt. Meist Ausleitungskraftwerke, ohne Fisch-Aufstiegshilfen und zu geringen Restwassermengen.
  • Hackschnitzelanlagen: In kommunalen Fernheizwerken.
  • Windkraftanlagen: Steigende Zahl an Projekten, aber wechselnde Bedingungen in der Förderlandschaft (Ökostrom). Potenzielle Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und Störung von Wiesenbrütern.

Trink- und Nutzwasser

  • Meist Kombination aus zentralen Ortswasserleitungen und dezentralen Hausbrunnen.
  • Tiefenbrunnen in Bad Zell (radonhältigens Kluftwasser für therapeutische Bäder)

Fischerei

  • Forellenregion: Waldaist, Große und Kleine Naarn. Hier kommen Bachforelle, Regenbogenforelle, Äsche und Bachsaibling vor.
  • Barbenregion: Aist und Naarn; Näsling und Barbe, Besatz und Hegemaßnahmen erforderlich, da zahlreiche Kraftwerke.
  • Starke Zunahme an Fischteichen in den letzten Jahrzehnten, bei fehlenden Schutzzäunen bieten diese auch ungewolltes Futterangebot für Fischotter.
  • Flussperlmuschel: Mitteleuropäisch bedeutendes Restvorkommen in Naarn und besonders Waldaist. Heimische Bachforelle hat wichtige Rolle im Fortpflanzungszyklus der Flussperlmuschel. Daher Besatzmaßnahmen nur mit autochthonen Fischarten vom Naturschutz gewünscht.

 

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