Standortfaktoren

 

 

Geologie

  • Untergrund fast gänzlich aus silikatischem Fels mit aufliegenden Verwitterungsschichten. Kleine Teilgebiete sind von quartären Flussablagerungen bedeckt, winzige Flächen in tieferen Lagen auch von tertiären Meeressedimenten.
  • Der Silikatbestand besteht aus Wechsellagerungen diverser Granite und Gneise sowie ihrer Übergangsformen und aus Ganggesteinen (=Schiefergneise, Reste metamorpher Altgesteinsdecken). Sie treten nur punktuell auf.
  • Verbreitet sind der grobkörnige Weinsberger Granit, sowie jüngere Granitgesteine wie Freistädter Granodiorit, Mauthausener Granit und Feinkorngranit. Weite Teile des Oberen Mühlviertels werden von Perlgneis eingenommen.
  • Anstehendes Gestein prägt steilere Hanglagen und vereinzelt Standorte auf Kuppen (Wollsackformationen).

Natur und Landschaft - Fotos

  • Blockburgen treten vor allem in Waldkuppen zu Tage; Pfenningberg.

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Blockburgen treten vor allem in Waldkuppen zu Tage; Pfenningberg.

  • Felswand im Mühltal bei der Burg Pürnstein; mit Pioniergehölzbestand

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Felswand im Mühltal bei der Burg Pürnstein; mit Pioniergehölzbestand.

  • Anstehendes Gestein auf Kuppe und Streuobstbestände am Pfenningberg.

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Anstehendes Gestein auf Kuppe und Streuobstbestände am Pfenningberg.

  • Wiesensteine sind selten gewordene Landschaftselemente; im Magersaum sind Quendel und Jakobs-Greiskraut zu sehen; Schweinzberg bei Altenfelden

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Wiesensteine sind selten gewordene Landschaftselemente; im Magersaum sind Quendel und Jakobs-Greiskraut zu sehen; Schweinzberg bei Altenfelden

 

Boden

  • Auf durchlässigen Untergründen sind Braunerdetypen ausgebildet, die von geringmächtigen Felsbraunerden bis zu tiefgründigen Lockersedimentbraunerden reichen. Sie bilden Waldböden und Ackerstandorte. Auf Steilhängen und Böschungen tragen sie auch Wiesen.
  • Ranker treten in nur geringstem Ausmaß auf blankem Fels auf.
  • Sehr verbreitet sind Pseudogleye oder auch Gleye, welche durch Wassereinfluss auf stauenden tonig-lehmigen Untergründen entstehen. Hierbei handelt es sich um traditionelle Wiesenstandorte oder Nasswälder (Erlensumpfwälder).
  • Auböden existieren über Flussschwemmmaterial in Tälern.
  • Gebietstypisch ist (unter natürlichen Bedingungen) eine saure Bodenreaktion.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Felswand im Mühltal bei der Burg Pürnstein; mit Pioniergehölzbestand

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Felswand im Mühltal bei der Burg Pürnstein; mit Pioniergehölzbestand.

  • Typische Feuchtwiese mit Breitblättrigem Knabenkraut; Steinbach bei Niederwaldkirchen.

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Typische Feuchtwiese mit Breitblättrigem Knabenkraut; Steinbach bei Niederwaldkirchen.

  • Durch wiederholte Hochwässer beeinflusste Talwiesen an der Kleinen Gusen bei Achleiten, rechts alte Böschungsaufforstung.

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Durch wiederholte Hochwässer beeinflusste Talwiesen an der Kleinen Gusen bei Achleiten, rechts alte Böschungsaufforstung.

 

Klima

  • Die Raumeinheit reicht vom rauen Hochlagenklima bei gut 900 m Seehöhe bis zum milden Klima der Tieflagen Oberösterreichs.
  • Der Großteil der Region weist Temperatur-Jahresmittel von 7-8°C auf. Julimittel liegen zwischen 16 und 18°, Jännermittel bei etwa -2 bis -3°. In den letzten 15 Jahren ist es allerdings zu Anstiegen des Temperaturniveaus gekommen.
  • Mikroklimatisch führen die verbreiteten Südhanglagen und das gebietsweise vorhandene stärkere Geländerelief (Kaltluftabfluss) zu Begünstigungen. In offenen Senken- und Beckenlagen können sich hingegen massive Kaltluftseen bilden.
  • Einem subkontinental geprägten Osten mit jährlichen 700-800 mm Niederschlag steht ein deutlich ozeanisch geprägter Westen mit 1000-1200 mm gegenüber, weiters kommt es auf Grund der Seehöhen zu unterschiedlichen Niederschlagsverhältnissen.
  • Längerfristige winterliche „Schneesicherheit“ ist nicht gegeben, obwohl Schneehöhen von über 1 m und über viermonatige Schneedecken immer wieder auftreten.
  • Extremereignisse wie Hochwässer und Trockenperioden treffen vor allem den Osten der Raumeinheit. Stürme treten überall auf.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Pechnelken-Wegböschung mit Quendel und Nickendem Leimkraut im Dürrefrühjahr 2007; östlich Alberndorf.

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Pechnelken-Wegböschung mit Quendel und Nickendem Leimkraut im Dürrefrühjahr 2007; östlich Alberndorf.

 

Gewässersystem

  • Bäche in meist tiefer eingeschnittenen Tälern prägen die Raumeinheit. Die wichtigsten sind: Ranna (Staubereich), Kleine Mühl, Große Mühl (zum Teil Staubereich), Pesenbach, Kleine Rodl, in kurzen Abschnitten auch Große Rodl bzw. Rodl, Kleine Gusen, Große Gusen bzw. Gusen und die Feldaist.
  • In flachen Talabschnitten oder Beckenlandschaften sind vereinzelt kurze, häufig überschwemmte Mäanderstrecken ausgebildet.
  • Die Wasserführung wechselt je nach Bewaldungsgrad des Einzugsgebietes und der Niederschlagsverteilung. Vor allem Gusen und Feldaist führen relativ wenig Wasser, neigen aber zu Spitzenhochwässern.
  • Die meisten Fließgewässer weisen naturnahe, strukturreiche Bachbetten mit steinig-sandigen Sohlen auf. Einige Begradigungs- und Regulierungsstrecken sind vorhanden und betreffen vor allem die Kleine Mühl.
  • An den Ufern oft unsystematische privaten Steinsicherungen.
  • Die obersten Bachlaufabschnitte im Kulturland sind fast zur Gänze durch Drainagen zerstört worden.
  • Die Wasserqualität der großen Bäche liegt bei Güteklasse II, wobei Gusen und Feldaist zeitweilig zu den verschmutztesten Gewässern Oberösterreichs gehörten. Die Gewässergüte ist grundsätzlich in Verbesserung begriffen.
  • Stillgewässer liegen vorwiegend als eine wachsende Zahl von Fischteichen vor. Dazu kommt eine abnehmende Anzahl von Löschteichen sowie anderen Teichen, Tümpel (etwa in Steinbrüchen) und einzelne Altwässer in Bachauen.
  • Ein bedeutender Grundwasserkörper ist an Sedimentschichten im Umgebungsbereich der Feldaistsenke gebunden.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Neumühle bei Götzendorf, eines der letzten urig erhaltenen Mühl-Ensembles.

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Neumühle bei Götzendorf, eines der letzten urig erhaltenen Mühl-Ensembles.

  • Große Mühl bei Pürnstein mit Drüsigem Springkraut und Bruchweiden entlang der Ufer und Sonnenhut-Hochstaudenflur (Mitte links).

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Große Mühl bei Pürnstein mit Drüsigem Springkraut und Bruchweiden entlang der Ufer und Sonnenhut-Hochstaudenflur (Mitte links).

  • Durch wiederholte Hochwässer beeinflusste Talwiesen an der Kleinen Gusen bei Achleiten, rechts alte Böschungsaufforstung.

    Quelle: K. Nadler/TB Haug

    Durch wiederholte Hochwässer beeinflusste Talwiesen an der Kleinen Gusen bei Achleiten, rechts alte Böschungsaufforstung.

  • Regulierter Abschnitt des Froschbaches bei Rohrbach; inmitten von Intensivgrünland, wobei bei Düngung regelmäßige Gewässerbelastungen zu erwarten sind.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Regulierter Abschnitt des Froschbaches bei Rohrbach; inmitten von Intensivgrünland, wobei bei Düngung regelmäßige Gewässerbelastungen zu erwarten sind.

  • Weithin einförmige, trocken gelegte Intensivwiesen nehmen frühere Standorte von Feuchtwiesen mit ihren Wiesengräben ein; Fraunschlag - Haselbach bei Altenfelden.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Weithin einförmige, trocken gelegte Intensivwiesen nehmen frühere Standorte von Feuchtwiesen mit ihren Wiesengräben ein; Fraunschlag - Haselbach bei Altenfelden.

  • Fischteichanlage im Tal der - begradigten - Kleinen Mühl zwischen Oepping und Peilstein; Natura 2000-Gebiet, hinten die Nachbar-Raumeinheit SBA.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Fischteichanlage im Tal der - begradigten - Kleinen Mühl zwischen Oepping und Peilstein; Natura 2000-Gebiet, hinten die Nachbar-Raumeinheit SBA.

  • Teiche mit Weidenbusch gehören zu den typischsten Kleinelementen der Mühlviertler Kulturlandschaft, bei St. Ulrich.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Teiche mit Weidenbusch gehören zu den typischsten Kleinelementen der Mühlviertler Kulturlandschaft, bei St. Ulrich.

 

 

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