Raumnutzung

 

 

Besiedelung

  • Die Besiedlung beschränkt sich auf vereinzelte Berghöfe, Almen und Berghütten.
  • Auf den Huttererböden bei Hinterstoder und der Wurzeralm bilden Hütten, Hotels und andere Infrastruktureinrichtungen eine moderne Streusiedlung im Hochgebirge
  • Die Raumeinheit wird von drei Hauptverkehrsachsen durchquert: Der Pyhrnroute, der B145 von Bad Goisern nach Bad Aussee und der Landesstraße 547 von Obertraun nach Bad Aussee.
  • Die beiden öffentlich benutzbaren Bergstraßen der Raumeinheit führen auf die Huttererböden (1380 m) bei Hinterstoder und auf die Bosruckhütte (1043 m) bei Spital am Pyhrn.

Erholung / Tourismus

  • Die Gemeinden der Kalkhochalpen sind zu 3 Tourismusverbänden zusammengeschlossen (Ferienregion Pyhrn-Priel, Ferienregion Traunsee und Tourismusverband Inneres Salzkammergut. Bad Ischl und Grünau verfügen über gemeindeeigene Tourismusverbände.
  • Von den 20 nächtigungsintensivsten Gemeinden Oberösterreichs haben allein 8 Gemeinden Anteil an den Kalkhochalpen.
  • In der Pyhrn-Prielregion herrscht mit den Schigebieten Hutterer Höß und Wurzeralm vor allem Wintertourismus vor.
  • Totes Gebirge, das Warscheneck und die Haller Mauern sind beliebte Wandergebiete. Mit Ausnahme von Hinterstoder verzeichnen alle anderen Gemeinden der Raumeinheit im Sommer um ca. ein Drittel mehr Übernachtungen als im Winter.
  • Das Gebiet um Hallstatt und Dachstein wurde 1997 von der UNESCO zum Weltkultur- und Naturerbe erklärt.
  • Als besondere touristische Attraktion sind die Dachsteineishöhlen im Bereich der Schönbergalm anzuführen, die jährlich über 150.000 Besucher verzeichnen.
  • Am Hallstätter Gletscher bieten 5 Liftanlagen die Möglichkeit, den Wintertourismus bis weit ins Frühjahr hinein auszudehnen.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Blick auf das Schigebiet der Wurzeralm vom Bosruck aus

    Quelle: Limberger

    Blick auf das Schigebiet der Wurzeralm vom Bosruck aus

  • Schilifte am Dachstein

    Quelle: A. Schuster

    Schilifte am Dachstein

 

Landwirtschaft

  • Die Landwirtschaft ist bis auf wenige Ausnahmen auf die Weidenutzung der Almen beschränkt.
  • Ein Großteil der ehemals vorhandenen Almen ist aber bereits aufgelassen oder stark verkleinert worden.
  • Die restlichen noch bewirtschafteten Almflächen stellen sowohl aus kulturhistorischer als auch landschaftsökologischer Sicht besonders wertvolle Landschaftselemente dar.
  • Der Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe und der damit verbundenen Almflächen hat sich in der Region auch in den letzten Jahrzehnten weiter fortgesetzt, einzelne Almen wurden jedoch wieder reaktiviert.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Jungvieh auf der Laglam in den Haller Mauern

    Quelle: Büro AVL

    Jungvieh auf der Laglam in den Haller Mauern

  • sekundäre Lärchenwälder in der Umgebung der Gowilalm nördlich des Großen Pyhrgas

    Quelle: M.Strauch

    sekundäre Lärchenwälder in der Umgebung der Gowilalm nördlich des Großen Pyhrgas

 

Forstwirtschaft

  • Die Forstwirtschaft besitzt im Bereich der Kalkhochalpen auf Grund der Salzgewinnung eine lange Tradition.
  • Die Fichte wurde seit dem 19.Jhdt. stark gefördert, die in der Montanstufe dominierende Buche wurde stark zurückgedrängt.
  • Der Großteil der Waldfläche in den Kalkhochalpen befindet sich im Besitz der österreichischen Bundesforste. Das östliche Tote Gebirge und Teile des Warschenecks sind Eigentum größerer privater Großgrundbesitzer. Im Raum Hinterstoder und Spital am Pyhrn gibt es zudem noch zahlreiche kleinere Waldbesitzer, zumeist Landwirte aus der Region.
  • Oberhalb der Buchenwaldstufe ist ein Fichtenwaldgürtel ausgebildet.
  • Etwa ein Drittel der Wälder im Gebiet sind als Forste einstufen.
  • Während in den klein strukturierten Bauernwäldern die Holzernte meist in Form von Plenterung oder selten auch Femelung erfolgt, ist die vorherrschende Nutzungsform der großen Forstbetriebe der so genannte Saumschlag. Dabei werden schmale Streifen (bis 50 Meter) des Bestandes entnommen.
  • Im Bereich der Bundesforste steht ein nachhaltiger, ökologischer Waldbau im Vordergrund. Eine Baumartenzusammensetzung, die sich am natürlichen Standort orientiert, wird angestrebt.
  • In den letzten Jahren haben heftige Stürme wie etwa jüngst der Orkan „Kyrill“ im Jänner 2007 großflächige Windwürfe verursacht. Das verursachte räumlich begrenzten Borkenkäferkalamitäten.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Strukturarme Fichtenforste im Mitterbergholz dominieren das Erscheinungsbild der Wälder

    Quelle: GrünIntegral

    Strukturarme Fichtenforste im Mitterbergholz dominieren das Erscheinungsbild der Wälder

  • Laubholzreicher Waldrand mit vorgelagertem Altgrasbestand

    Quelle: GrünIntegral

    Laubholzreicher Waldrand mit vorgelagertem Altgrasbestand

 

Jagd

  • Großteils Eigenjagden, die an externe Jagdpächter vergeben werden.
  • Alle Gemeinden verfügen zudem über Jagdgenossenschaften, der Anteil an der Gesamtfläche der Kalkhochalpen ist jedoch sehr gering.
  • Vorherrschende Wildarten sind Rehwild, Rotwild und Gamswild. Darüber hinaus wird Raubwild (Dachs, Fuchs, Marder, Murmeltier, Iltis, Großes Wiesel), Flugwild (Auerwild, Birkwild, Blesshuhn, Wildtaube, Waldschnepfe, Wildente) und vereinzelt auch Schwarzwild bejagt
  • Während im Gebiet der Bundesforste (vor allem Dachstein und westliches Totes Gebirge) der Wildbestand keine nennenswerte Beeinträchtigung für die natürliche Waldentwicklung darstellt, bringt die hohe Wilddichte in manchen Eigenjagden einen starken Verbissdruck mit sich.

Rohstoffgewinnung

  • Ein Marmorsteinbruch bei der Wurzeralm und ein Gipssteinbruch bei der Hintersteineralm sind die einzigen nennenswerten Rohstofflieferanten im Gebiet.
  • Weiters gibt es im Gebiet zahlreiche kleine, meist im Wald gelegene Steinbrüche und Schottergruben, die vor allem den Forststraßenbau mit Material versorgen.

Energiegewinnung

  • Bedingt durch die geringe Anzahl an Oberflächengewässern spielt die Stromerzeugung durch Wasserkraft in den Kalkhochalpen eine untergeordnete Rolle.
  • Das größte Speicherkraftwerk ist der Vordere Gosausee, aus dessen Wasser die „Kraftwerkskette Gosau“ der Energie AG gespeist wird. Sie besteht aus den drei Kraftwerken und liefert rund 61 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr.

Trink- und Nutzwasser

  • Dachstein, Totes Gebirge und Warscheneck zählen zu den größten und wasserreichsten Karstmassiven Österreichs.
  • Die umliegenden Gemeinden beziehen ihr Trinkwasser zum Teil oder zur Gänze aus den Karstquellen der Kalkhochalpen oder aus den karstwassergespeisten Grundwasserkörpern der angrenzenden Talungen.
  • Ein wichtiges Wasserreservoir stellt derzeit noch der Dachsteingletscher dar.
  • Manche Hüttensiedlungen wie zum Beispiel am Krippenstein oder auf der Wurzeralm sind bereits über lange (Ab-)Wasserleitungen ans Kanalsystem der jeweiligen Gemeinde angeschlossen.
  • Berghütten ohne Kanalanbindung sammeln das Abwasser in Behältern.
  • Da auch geklärtes Abwasser nicht direkt ins Grundwasser gelangen darf, verbietet sich der Einsatz von hütteneigenen (biologischen) Kläranlagen über dem verkarsteten Untergrund.

Fischerei

  • Die wenigen Angelgewässer beschränken sich auf die Koppentraun und die Oberläufe des Gosauer Bachs bzw. der Steyr. Sie beherbergen Bachforellen, Koppe, Bachsaibling, Regenbogenforelle und im Fall der Koppentraun auch Äsche, Elritze und Aalrutte.
  • Die Zubringerbäche zur Steyr werden teilweise zur Nachzucht von Bachforellen abgesperrt.
  • Im Vorderen Gosausee kommen Seesaibling, Seeforelle, Aalrutte, Elritze, Barsch und Brachse vor, wobei die beiden letztgenannten im Vorderen Gosausee nicht autochthon sind.
  • Zu fischereilichen Zwecken wird auch der Windhagersee bei Roßleithen genutzt.

 

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