Standortfaktoren

 

 

Geologie

  • Das dominierende Gestein der Raumeinheit ist der Dachsteinkalk. Dieses harte Kalkgestein verwittert nur schwer, ist aber chemisch leicht angreifbar, was sich in ausgeprägten Verkarstungen zeigt.
  • In der Sockelzone des Dachsteinkalkes liegen teilweise Dolomite und sandig-schiefrig ausgebildete Werfener Schichten.
  • Im Bereich des Toten Gebirges und des Warscheneck sind größere Bereiche aus Hauptdolomit aufgebaut.
  • Aufbau des Bosruck aus Wettersteinkalk
  • Durch die eiszeitliche Gletschertätigkeit entstanden große, weitsohlige und steilwandige Kare

Boden

  • Ausgehend vom dominierenden Dachsteinkalk konnten sich in den Kalkhochalpen zumeist nur Böden der Rendsina-Gruppe (A-C-Böden) entwickeln.
  • Das Alter der meisten Böden beträgt maximal 15.000 Jahre, da in den Eiszeiten ältere Böden zumeist abgetragen wurden. Ältere Rotlehmböden finden sich teilweise noch am Dachstein.
  • Die größten Flächen nehmen mullartige Rendsinen ein. In Unterhangbereichen kommt es unter klimatisch günstigen Bedingungen zur Entwicklung von Mullrendsinen bzw. Braune Rendsinen. Selten sind echte Kalkbraunerden und frische, lehmige Pseudogleye anzutreffen.
  • Mit steigender Höhe treten verstärkt Tangelrendsinen in Erscheinung, die bevorzugt in feuchtkühlen Nordlagen in der subalpinen Stufe ausgebildet sind.
  • In der hochalpinen und subnivalen Stufe findet man vor allem auf Schuttansammlungen häufig Protorendsinen und Rohböden. Polsterrendsinen bilden sich in der hochalpinen Stufe unter Polsterpflanzen.
  • Typisch für die weitläufigen Karstplateaus des Dachsteins und des Toten Gebirges sind die kleinflächig sehr unterschiedlichen Böden in den großen Karsthohlformen.

Klima

  • Die Kalkhochalpen zeichnen sich durch ein gemäßigtes, sehr niederschlags- bzw. schneereiches Großklima aus, das allerdings durch Seehöhe, Exposition und Geländeform lokal starke Abweichungen zeigt.
  • Die Niederschläge nehmen von West nach Ost ab und mit zunehmender Meereshöhe deutlich zu: Am Westrand bei Bad Ischl durchschnittlich 1677mm Niederschlag, in Spital am Pyhrn im Ostteil nur 1286 mm, in den Gipfelbereichen des Toten Gebirges und des Dachsteins mehr als 2500 mm
  • Maximale Niederschlagsmengen entfallen auf Juni, Juli und August. Oktober und Februar sind am niederschlagsärmsten.
  • Dauer der winterlichen Schneebedeckung liegt in 1500 m Höhe bei etwa 180 Tagen, über 2500 m Höhe bei 300 Tagen.
  • Die relative Sonnenscheindauer erreicht in den Tallagen nur etwa 50 Prozent der Gipfelregionen.
  • Jahresmitteltemperaturen liegen in Tieflagen zwischen 8,3º bei Bad Ischl und 7,2º C in Hinterstoder, in den Hochlagen zwischen 0,5º C am Krippenstein (2050 m) und 2,1º C am großen Priel (2515 m).
  • Durch die starken Strahlungsunterschiede zwischen Sonn- und Schattseite oberhalb der Baumgrenze ist das Klima der alpinen Stufe durch starke oft kleinräumige Temperaturschwankungen gekennzeichnet.
  • Hohe mittlere Windgeschwindigkeiten und die Häufigkeit von Starkniederschlägen kennzeichnen weiters die extremen Witterungsverhältnisse in der alpinen Stufe.

Gewässersystem

  • Die Kalkhochalpen befindet sich im Einzugsbereich von Traun und Steyr.
  • Charakteristisch für die verkarsteten Gebirgsmassive der Kalkhochalpen ist das Fehlen von nennenswerten oberirdischen Abflüssen.
  • Quellen (vielfach Riesen-Karstquellen) liegen meist am Fuß der Bergmassive wo der Kalkstein auf wasserundurchlässigen Gesteinsschichten aufliegt.
  • Die Koppentraun durchfließt die Raumeinheit auf einer Strecke von ca. 1400 m. Die Schluchtstrecke ist durchwegs unverbaut und naturbelassen.
  • Im Gegensatz zum Dachsteingebiet sind am Nordabhang des Toten Gebirges mehrere, zumeist sehr geröllreiche und unverbaute Wildbäche vorhanden.
  • Nur wenige nennenswerte oberirdische Abflüsse weist das Gebiet des Warscheneck auf. Ein sehr naturnahes Gewässersystem bildet der Weißenbach bei Hinterstoder mit seinen Seitenläufen und Gräben.
  • Im Bereich der Wurzeralm liegt die Karst-Polje des Teichlbodens, an deren Talboden der Oberlauf der Teichl mäandriert um schließlich bei der sogenannten Teichlschwinde zu verschwinden. Am Fuß des Gebirgsstockes nahe der Pyhrnautobahn tritt die Teichl wieder zu Tage.
  • Weitere wichtige Gewässer sind der Klammbach (Nordabhang des Bosruck), der durch die Dr. Vogelgesangklamm fließt sowie der Göslitzbach und der Winklerbach am Nordabhang der Haller Mauern.
  • Stillgewässer sind in den stark verkarsteten Kalkhochalpen selten anzutreffen. Im Plateaubereich des Dachsteins finden sich wenige kleine „Seelein“, vereinzelte temporäre Sickerwasserquellen und tümpelartige Hirschsuhlen.
  • Die größten Seen im Dachsteingebiet stellen die zwei Gosauseen dar, von denen der Vordere Gosausee zur Energiegewinnung um etwa 12 m aufgestaut wurde. Der sehr naturnahe Hintere Gosausee weist eine weitgehend naturnahe Uferlinie auf.Die gelegentlich austrocknende Gosaulacke liegt zwischen den beiden Gosauseen.
  • Der Windhagersee bei Vorderstoder ist ein natürlicher, flachgründiger Weiher, der eine vielfältige Ufer- und Wasservegetation aufweist.

 

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