Standortfaktoren

 

 

Geologie

  • Die Raumeinheit liegt in den Nördlichen Kalkalpen, die aus Kalken und Dolomiten der mittleren Trias aufgebaut sind.
  • Geotektonische Gliederung: Reichraminger Decke, Staufen-Höllengebirgsdecke und Totengebirgsdecke, Dachsteindecke, Hallstätterzone, Gosauablagerungen.
  • Die wichtigsten Erhebungen in der Raumeinheit sind: Drachenwand, Höllengebirge, Traunstein, Gassl- und Erlakogel, Kasberg, Kremsmauer, die südöstlichen Randberge der Osterhorngruppe, Plassen, Predigtstuhl und Sandling.
  • Die jüngsten Formen der Landschaft wurden durch einen viermaligen Vorstoß der Gletscher in das Alpenvorland geprägt. Das obere Almtal zählt zu den eiszeitlich geprägten typischen Trogtälern mit teils übersteilten Flanken.
  • Geomorphologisch markant und die heutige Landschaft prägend ist der Wechsel zwischen schroffen, teils von Karsterscheinungen geprägter Felsformationen und stärker gerundeten, in der Regel bewaldeten Voralpenbergen.
  • Zahlreiche Karsterscheinungen, wie z.B. Dolinen, Karrenfelder, Höhlen, Karstquellen etc.
  • Die zur Verkarstung neigenden Dachsteinkalk-, Wettersteinkalk- und Hauptdolomitformationen stellen für die natürliche Vegetation interessante Sonderstandorte dar.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Der Almsee mit Graugänsen im Hintergrund das Tote Gebirge

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Der Almsee mit Graugänsen im Hintergrund das Tote Gebirge

 

Boden

  • Moore: Die Moore der Raumeinheit sind weitgehend Niedermoore. Hochmoore sind seltener vorzufinden und nur vereinzelt sind Quell-, Hang-, Sattel- und Deckenmoore anzutreffen. Die Torfschichten dieser Moore sind zum Teil nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand erhalten.
  • Aubereich: Überwiegend Brauner Auboden.Die Auböden weisen meist einen hohen Kalkgehalt und hohe Humuswerte auf und sind selten vergleyt.
  • Schwemmfächer: Seichtgründige, etwas zur Austrocknung neigende Pararendzinen und Lockersedimentbraunerden, die in der Regel von Buchenwäldern bewachsen sind.
  • Moränenbereiche: Seichtgründige Pararendzinen und Lockersedimentbraunerden, darüber hinaus werden große Flächen von Braunlehm eingenommen.
  • Anstehendes Gestein: Rendzinen in all ihren Entwicklungsstufen, Felsbraunerden. Entkalkte Hanggleye entstanden durch den Einfluss von Hangwasser. Diesen Bedingungen sind zahlreiche Spezialisten der alpinen Flora gewachsen, die hier ihre Verbreitungsschwerpunkte in Oberösterreich finden.

Klima

  • Die Raumeinheit Salzkammergut-Voralpen liegt in der alpinen Klimaprovinz, jedoch mit den Klimatypen der hochalpinen und alpinen Stufe.
  • Häufige Stauniederschläge
  • Die Sonnenscheindauer steigt mit der Höhe (Feuerkogel ca. 1.800 Std., Hallstatt ca. 1.000 Std.).
  • Starke Nebelbildung im späten Herbst und in den frühen Wintermonaten.
  • Jahresniederschlagsmittel zwischen 1.400 und 1800 mm in tieferen Lagen, mit der Höhe auf Werte bis über 2.000 mm zunehmend. Im Sommer treten sehr häufig Gewitter auf, mit denen starke Regenfälle einhergehen können.
  • Jahresmitteltemperatur in höheren Lagen zwischen 1 °C und 6° C, im Almtal, Weißenbachtal und Offensee deutlich höher im Bereich zwischen 6 °C und 8 °C.

Gewässersystem

  • Die Raumeinheit wird über eine große Zahl an Gebirgsbächen entwässert, die in größere Flüsse außerhalb der Raumeinheit münden. Die Alm als einziges größeres Fließgewässer innerhalb der Raumeinheit entwässert nach Norden in die Traun.
  • Die Raumeinheit ist großflächig mit Trinkwasserreservegebieten belegt.
  • Seen:
    • Der Almsee ist 85 ha groß und max. 5 m tief. Er hat sich nach dem prähistorischen Hetzauer-Felssturz durch Rückstau gebildet und ist umgeben von bewaldeten Hängen und sumpfigen Wiesen im Süden. Gegen Norden breitet sich Schwingrasen mit teilweise sehr naturnahem Bruchwald aus. Ost- und Westufer sind steinig und steiler abfallend: Im Mündungsgebiet des Aagbach stockt ein weitgehend natürlicher Grauerlenauwald, der sich in Seenähe mit den dortigen Schwarzerlenbruchwäldern verzahnt.
    • Die Langbathseen am Fuße des Höllengebirges sind von Mischwäldern umgeben und werden im Süden von den steilen Dolomitfelsen des Höllkogels und Feuerkogels und im Norden vom Signalkogel eingerahmt. Sie werden durch den Langbathbach entwässert, der in Ebensee in die Traun mündet. West- und Ostufer weisen jeweils einen schmalen Schilfgürtel auf, während Nord- und Südufer mehr oder minder steinig sind.
    • Der Nussensee in Bad Ischl am Fuße des Katergebirges ist 10 ha groß und 14,7 m tief. Er hat steinige Ufer, ist von Wald umgeben und wird nur durch kleine Zubringerbäche, die nicht ständig Wasser führen, sowie durch einige Karstquellen im See gespeist und durch den Nussenbach entwässert. Der Seespiegel weist extreme Schwankungen von 5 bis 6 m auf.
    • Der Offensee in Ebensee am Nordwestrand des Toten Gebirges auf einer Seehöhe von 649 m üNN ist 5,5 ha groß und 38 m tief. Er hat größtenteils steinige Ufer, im Norden gibt es einen kleinen Schilfgürtel mit angrenzendem Großseggen-Niedermoor und Feuchtwiesen. Im östlichen Teil dieser Verlandungszone sind auch Schwarzerlen-Bruchwälder ausgebildet. Die am Westufer verlaufende Straße verhindert hier eine naturnahe Uferentwicklung. Der Seeabfluss wird durch die Energie AG zur Stromerzeugung genutzt. Dadurch ergeben sich Wasserstandsschwankungen im See von bis zu 0,9 m.
    • Der Schwarzensee in St. Wolfgang liegt südöstlich des Schafberggipfels in einer Seehöhe von 716 m üNN. Das lang gestreckte Seebecken ist hauptsächlich von Wald und Almen umgeben. Das Ostufer ist steil und steinig, am Süd- und Westufer gibt es flache Abschnitte mit teilweise moorigen Wiesen. Da der See energiewirtschaftlich genutzt wird, gibt es starke Schwankungen des Wasserspiegels.
    • Der Haleswiessee liegt auf der Freifläche der Vorderhaleswies¬alm in St. Wolfgang auf einer Seehöhe von ca. 800 m üNN. Er hat keine oberirdische Entwässerung. Hohe Wasserstände laufen innerhalb weniger Tage in einer nahegelegenen Schwinde in die Hohlräume des Karstes ab. Rund um den See hat sich ein streng in Zonen gegliederter Verlandungsgürtel gebildet. Er zählt zu den naturbelassensten Seen Oberösterreichs.
    • Der am höchsten gelegene See der Raumeinheit ist der naturbelassene Mönichsee in St. Wolfgang mit einer Seehöhe von 1.260 M üNN.
    • Der Laudachsee liegt nördlich des Traunsteins auf einer Seehöhe von ca. 914 m üNN in der Gemeinde Gmunden und wird Richtung Norden durch die Laudach entwässert. Der See befindet sich in einem naturnahen Zustand und weist teils ausgedehnte Schilfbestände und Niedermoorwiesen auf. An der Nordostecke des Sees befindet sich einen große, vermoorte Halbinsel. Die übrigen Uferbereiche sind durchwegs steiler ausgebildet und bewaldet.
    • Die Ödseen an der südlichen Grenze der Raumeinheit in Grünau liegen am Fuße des Toten Gebirges auf einer Seehöhe von ca. 695 m üNN. Beide Seen zählen zu den saubersten und landschaftlich am schönsten gelegenen Gewässern in Oberösterreich und sind lediglich zu Fuß erreichbar.
    • Sämtliche Seen der Raumeinheit sind als nähstoffarm einzustufen.
  • Fließgewässer:
    • Zu den größeren Bächen der Raumeinheit gehören der Oberlauf der Steyrling in der Gemeinde Klaus, der Oberlauf des Grünaubachs, die Alm, der Weißeneggbach und der Auerbach in der Gemeinde Grünau, der Offenseebach in der Gemeinde Ebensee, der Mitterweißenbach  in der Gemeinde Bad Ischl, der Äußere Weißenbach in der Gemeinde Steinbach, der Rettenbach in der Gemeinde Bad Ischl, der Zlambach in der Gemeinde Bad Goisern und der Gosaubach in der Gemeinde Gosau.
    • Innerhalb der Raumeinheit befindet sich eine Vielzahl an Gebirgsbächen mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Es überwiegen rasch abfließende Bäche mit naturbelassener, felsiger oder grobblockiger Sohle und Böschungen in mehr oder weniger tiefen Kerbtälern. Seltener treten in Verebnungen (z.B. Grieseneckbach) oder in breiteren Talräumen kalkschotterreiche Auen mit kleinräumig verästelten Fließrinnen und ausgeprägter Geschiebedynamik auf. Hier sind sämtliche Entwicklungsstadien einer Besiedelung von jüngsten Annuellenfluren auf Schotter bis hin zu Lavendelweidenauen anzutreffen.
    • Viele Bäche sind vor allem in den Unterläufen zum Schutz von Straßen und Siedlungen stark verbaut. An der Alm befindet sich ein kleines privates Kraftwerk.
    • Da der größte Teil der Einzugsgebiete in der Raumeinheit mit Wald bestockt ist, sind die Nährstoffeinträge aus dem Einzugsgebiet in der Regel gering.
    • Auf Grund der vielerorts vorhandenen Verkarstungstendenz führen viele kleinere Bäche in deren Oberläufen oder im Bereich bestimmter Streckenabschnitte nur zeitweise Wasser.
    • Geschiebesperren verändern die Zusammensetzung und Korngrößenverteilung des Sohlsubstrats und somit den Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Weiters begünstigen sie die Eintiefung der Gewässer in die Talablagerungen. In vielen Fällen stellen sie darüber hinaus Wanderungshindernisse für Gewässerorganismen dar.
  • Wasserfälle und Kaskaden:
    • In der Raumeinheit Salzkammergut-Voralpen gibt es eine Vielzahl von kleineren und größeren Wasserfällen, die als naturräumliche Besonderheiten gelten können. Besonders hervorzuheben sind der Nixenfall und die Gimbachkaskaden in Steinbach und die Wasserfälle im Echerntal in Hallstatt.
    • In den Gemeinden der Salzkammergut-Voralpen (deren Siedlungsgebiet außerhalb der Raumeinheit liegt) sind ca. 2.440 Quellen gefasst und für Trinkwasser genutzt. Weiters existiert ein Vielfaches davon an nicht genutzten Quellen.
    • Für die zur Verkarstung neigenden Gesteinsformationen der Raumeinheit typisch sind Karstquellen mit einer oft hohen, im Jahresverlauf sowie als Reaktion auf aktuelle Niederschläge stark schwankenden Schüttung.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Das Ufer des Nussensees ist nahezu durchgehend bewaldet

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2005

    Das Ufer des Nussensees ist nahezu durchgehend bewaldet

  • Der Offensee im Hintergrund das Tote Gebirge

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Der Offensee im Hintergrund das Tote Gebirge

  • Der Schwarzensee wird zur Energiegewinnung genuzt

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2005

    Der Schwarzensee wird zur Energiegewinnung genuzt

  • Ein naturnaher Abschnitt des Offenseebachs mit Weiden auf einer Schotterbank

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Ein naturnaher Abschnitt des Offenseebachs mit Weiden auf einer Schotterbank

  • Ein naturnaher Abschnitt des Offenseebachs mit Kolken

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Ein naturnaher Abschnitt des Offenseebachs mit Kolken

  • Die Schotterbänke des Weißenbachs werden zum Baden genutzt

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2005

    Die Schotterbänke des Weißenbachs werden zum Baden genutzt

 

 

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