Südliche Böhmerwaldausläufer: Kurz & Bündig

Unter "Machen Sie sich ein Bild" finden Sie eine überblicksmäßige Charakterisierung dieser Raumeinheit. In "Was uns wichtig ist" sind die wichtigsten Naturschutzziele aufgelistet. Eine Fotodokumentation am Ende ermöglicht Ihnen einen ersten Eindruck.

"Bäuerliche Kulturlandschaft vom Feinsten"

 

 

Machen Sie sich ein Bild!

  • Südlich des Böhmerwaldes liegendes Hochland bis knapp unter 1000m Seehöhe, teilweise durch Tallagen von Gr. und Kl. Mühl sowie Rodl gegliedert

    • Berglagen stärker bewaldet mit 30 bis 50 Prozent Waldanteil, der meist kleinflächig genutzt wird
    • Überwiegend Wälder mit unnatürlich hohem Fichtenanteil
    • Anteil an Buchen-Wäldern im Westen und Südosten relativ hoch
    • Kleinflächige Eschen-Bergahorn-Wälder in Bachtälern, weitere seltene Waldtypen sind Moorrand-Fichten-Wälder, Plateau-Tannen-Wälder sowie Eichen-reiche Wälder in trockenen Südlagen
    • Waldrandlagen eher selten mit Laubgehölzen
    • Lebensraum für den Luchs: Seit den 90er Jahren mehr oder weniger regelmäßiges Vorkommen
    • Blockburgen, Felsen, Findlinge in den Wäldern seltener als im Unteren Mühlviertel
  • Mäßig dichtes Fließgewässernetz

    • Bäche überwiegend naturnah strukturiert mit schlängelndem Gewässerverlauf
    • Bachverbauungen meist nur in Ortschaften und landwirtschaftlich genutzten Bereichen
    • Große und Steinerne Mühl mit vielen Mäanderstrecken, mit üppigen Galeriewäldern, auf weite Strecken landschaftsprägend
    • Lebensraum für Fischotter, Flussperlmuschel und Biber
    • In Waldbereichen naturnahe Quellzonen, Quellen und Bachoberläufe im Grünland drainageartig verrohrt
  • In Tal- und Beckenbereichen bedeutender Anteil an Feucht- und Magerwiesen

  • Im Mühltal einige größere Teiche mit großer ökologischer Bedeutung (Lebensraum für seltene Pflanzen, Vögel und Amphibien)

  • Überwiegend fette Mähwiesen, wenig Ackerbau (Roggen, Kartoffeln, Hafer)

    • Hoher Anteil an Stufenrain-Systemen (Terrassierung der landwirtschaftlichen Flächen) mit Trockenböschungen und Lesesteinwällen
    • Aufgegebene Streunutzung führt zur Ausbreitung von Hecken und Gebüschen auf den Böschungen
    • Bürstlingsrasen und Rotschwingelwiesen nur mehr selten und kleinräumig erhalten
    • Großräumig infolge Drainagierungen ungenutztes Vernässungspotenzial
    • Infolge der Aufgabe landwirtschaftlicher Nutzung in Ungunstlagen lokal starker Aufforstungsdruck
  • Besiedelung unterschiedlich, im Bereich der Talung der Großen Mühl verstärkt Siedlungssplitter

    • Streusiedlungsentwicklung, um größere Ortschaften und verstärkt in den Tallagen
    • Charakteristische Siedlungs- und Hofformen: Im Westen kompakte Straßen- und Gassendörfer, im Osten langgestreckte Reihendörfer (Waldhufendörfer)
    • Verschiebung der Bevölkerung vom Land in die wenigen Zentren, insgesamt leicht steigend
  • Steinbrüche selten und wenig landschaftsprägend, aber bedeutsam für die Artenvielfalt

  • Hohe Niederschlagsmengen

Was uns wichtig ist!

  • Wälder naturnah bewirtschaften, Buche und Tanne fördern

    • Kleinflächige Eschen-Ahorn-, Moor- und Trocken-Wälder erhalten
    • Raumgerechte Wildtier-Vorkommen zulassen und mögliche Konflikte regeln
  • Gewässerhaushalt insbesondere an Fließgewässern verbessern, Verrohrungen öffnen, Quellgebiete wieder vernässen

    • Ökologisch bedeutende Stillgewässer, Moore, Feucht- und Magerwiesen erhalten
    • Großflächige Feuchtflächen offenhalten (Wiesenbrutvogelschutz!)
    • Nutzung der Gewässerlebensräume mit Bedacht auf seltene Säugetiere, Fische und Flussperlmuschel
  • Bäuerlich strukturierte Landwirtschaft fördern

    • Traditionelle Hof- und Dorfformen erhalten
    • Strukturelemente erhalten und ergänzen, Trockenböschungen an Stufenrainen jedoch von Gehölzen möglichst freihalten und als Wiese bewirtschaften
    • Letzte Reste magerer Wiesen (Bürstlinge, Rotschwingelwiesen) erhalten
    • Vernässungspotentiale nutzen (Wiedervernässungen)
    • Neuaufforstungen konsequent vermeiden, wenn unumgänglich, standortgerechte Baumarten verwenden
  • Siedlungsentwicklung auf bestehende Ortschaften sowie die Talebenen (Kleines und Großes Mühltal, Weißenbachtal) beschränken

  • Steinbrüche als naturnahe Lebensräume entwickeln


Fotodokumentation

  • Streifenfluren mit Heckenzügen oberhalb von Vordernebelberg

    Quelle: Büro A-V-L

    Streifenfluren mit Heckenzügen oberhalb von Vordernebelberg

  • Steinkrebs

    Quelle: Josef Limberger

    Steinkrebs

  • Blick von der Burg Lobenstein nach Süden auf den Lichtenberg mit Sendeturm

    Quelle: Büro A-V-L

    Blick von der Burg Lobenstein nach Süden auf den Lichtenberg mit Sendeturm

  • Durch Baum-und Strauchweiden schön strukturiertes Feuchtgebiet des Naturschutzgebietes Panidorfer Wiesen am Pelternbach

    Quelle: Büro A-V-L

    Durch Baum-und Strauchweiden schön strukturiertes Feuchtgebiet des Naturschutzgebietes Panidorfer Wiesen am Pelternbach

 

 

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