Raumnutzung

 

 

Besiedelung

  • Die Raumeinheit gehört in weiten Teilen zu den am stärksten von Siedlungsausweitungen beanspruchten Gebieten Oberösterreichs. Besonders dicht von anwachsenden Einfamilienhaussiedlungen betroffen sind die verbreitet vorhandenen Sonnhanglagen sowie die Umgebung des Großraum Linz.
  • In Linz, Linz-Urfahr und Leonding liegen großstädtische Außenbereiche innerhalb der Raumeinheit.
  • Die traditionelle bäuerliche Besiedlung ist meist von Einzelhöfen sowie kleinen Weilern geprägt. Hierzu kommen einige Dörfer und alte Marktorte.
  • Weite Teile der Raumeinheit sind schon seit der Steinzeit mehr oder weniger kontinuierlich besiedelt.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Blick ins Gallneukirchner Becken bei Wolfing: Sehr starke Siedlungsentwicklung im Hintergrund zwischen Katsdorf (rechts) und Pregarten (links).

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Blick ins Gallneukirchner Becken bei Wolfing: Sehr starke Siedlungsentwicklung im Hintergrund zwischen Katsdorf (rechts) und Pregarten (links).

  • Hangfußzonen drohen gänzlich verbaut zu werden: neuer Siedlungskeil bei Saxen.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Hangfußzonen drohen gänzlich verbaut zu werden: neuer Siedlungskeil bei Saxen.

  • Bereits ältere Hangverbauungen auf der Rosenleiten bei Feldkirchen, Blick aus dem Eferdinger Becken zur Raumeinheit.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Bereits ältere Hangverbauungen auf der Rosenleiten bei Feldkirchen, Blick aus dem Eferdinger Becken zur Raumeinheit.

  • Typischer Aspekt der Großstadtrandbereiche in der Raumeinheit: Leonding.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Typischer Aspekt der Großstadtrandbereiche in der Raumeinheit: Leonding.

 

Erholung / Tourismus

  • Die Raumeinheit ist von geringer touristischer Bedeutung. Klassische Sommerfrischeorte waren früher Schwertberg und Aschach. Ein kleines Kurbad wird noch in Prambachkirchen betrieben.
  • Bedeutend ist allerdings die Naherholungsfunktion in oft landschaftlich attraktiven Bereichen um die Siedlungsgebiete, etwa im Grünzug von Linz.
  • Das touristische Angebot umfasst den randlich verlaufenden Donauradweg, Kulturveranstaltungen, lokale Sehenswürdigkeiten, Tiergärten, den Botanischen Garten Linz und weitere Freizeitsportaktivitäten wie z.B. Reiten und Golf.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Blick über die Burg Arbing zur Alpenkette.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Blick über die Burg Arbing zur Alpenkette.

 

Landwirtschaft

  • In den meisten Gebietsteilen wird mehr oder weniger intensive Ackerwirtschaft betrieben, wobei Maisbau knapp dominiert.
  • Großteilige Nutzung überwiegt vor allem in den Becken- und Plateaulagen. Sehr vereinzelt wird auch Gemüse angebaut. Die Ackerwirtschaft führt zu Gewässerbelastungen.
  • Es erfolgt meist Marktfruchtproduktion oder Schweinehaltung.
  • Grünland existiert oft nur zerstreut, etwa als Streuobstwiesen oder entlang von Bächen.
  • Flächige Vorkommen von Wiesen und Weiden befinden sich vor allem in steileren Hanglagen, wo vermehrt auch extensiv genutztes Grünland (meist trockenere Magerwiesen) auftritt.
  • Ein nennenswerter Anteil des Grünlandes wird beweidet.
  • Vieh haltende Betriebe konzentrieren sich auf höhere Lagen der Raumeinheit und auf den Westen, wo bspw. in der Sandbachsenke auch großflächig ebene Lagen intensiv als Grünland bewirtschaftet werden.
  • Intensivobstbau, Weinbau und der Anbau von Energiegras (Chinaschilf) sind Randerscheinungen; ähnlich auch die Champignonzucht, die unterirdisch in Linz betrieben wird.
  • Der Anteil an Ackerbrachen ist verschwindend gering.
  • Etliche Extensivwiesen werden über ÖPUL-Naturschutzmaßnahmen gefördert. Fast alle landwirtschaftlichen Betriebe nehmen am Agrarumweltprogramm ÖPUL teil.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Intensiv-Agrarlandschaft (und Kiebitzlebensraum) westlich von Eferding; auch der Fuß der Hangzone im Hintergrund gehört zur Raumeinheit.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Intensiv-Agrarlandschaft (und Kiebitzlebensraum) westlich von Eferding; auch der Fuß der Hangzone im Hintergrund gehört zur Raumeinheit.

  • Agrarisch geprägtes Schliergebiet bei Marbach (Ried/Riedmark): Wald tritt hier nur in Form von Augehölzzonen auf.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Agrarisch geprägtes Schliergebiet bei Marbach (Ried/Riedmark): Wald tritt hier nur in Form von Augehölzzonen auf.

  • Blick über Extensivwiese auf offenes Agrargebiet und Sandgrubenbereiche (rechts hinten) bei Prambachkirchen.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Blick über Extensivwiese auf offenes Agrargebiet und Sandgrubenbereiche (rechts hinten) bei Prambachkirchen.

  • Großflächiges Extensivweidenareal in Dachsberg bei Prambachkirchen.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Großflächiges Extensivweidenareal in Dachsberg bei Prambachkirchen.

  • Äcker und Weideflächen in Großstroheim bei Eferding.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Äcker und Weideflächen in Großstroheim bei Eferding.

  • Extrem ausgeräumte Intensivwiesenlandschaft am kanalisierten Sandbach in Bruck bei Eschenau; hinten intensiv genutzte Sauwald-Abhänge.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Extrem ausgeräumte Intensivwiesenlandschaft am kanalisierten Sandbach in Bruck bei Eschenau; hinten intensiv genutzte Sauwald-Abhänge.

  • Ehemaliges Abbauareal bei Ruhstetten: Brachböschung und Elefantengraskulturen (rechts oben und Mitte links).

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Ehemaliges Abbauareal bei Ruhstetten: Brachböschung und Elefantengraskulturen (rechts oben und Mitte links).

  • Pflegeausgleichsfläche in Eitzenberg bei Waizenkirchen: einmähdig genutzte ehemalige Ackerterrassen; Böschung brach liegend und hinten verbuscht bis verwaldet.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Pflegeausgleichsfläche in Eitzenberg bei Waizenkirchen: einmähdig genutzte ehemalige Ackerterrassen; Böschung brach liegend und hinten verbuscht bis verwaldet.

 

Forstwirtschaft

  • Die Raumeinheit weist  einen nur geringen Waldanteil auf. Er liegt gemeindeweise meist unter 20 Prozent, lokal auch unter 10 Prozent.
  • Der Waldanteil nimmt meistens zu (durch Aufforstung von Grenzertragsflächen) oder stagniert lokal in stärker besiedelten Gemeinden.
  • Bewaldete Bereiche konzentrieren sich meist auf schwer bewirtschaftbare Lagen wie Steilhänge, Böschungen und Gewässerufer. Die Bewirtschaftungsintensität in diesen laubholzgeprägten Wäldern und Feldgehölzen ist gering.
  • Leichter bewirtschaftbare Wälder sind in der Regel als Fichtenforste ausgebildet. Die Fichte ist allerdings durch oft geringe Standortstauglichkeit und Schadereignisse  in Rückgang befindlich. Stark in Zunahme begriffen ist hingegen der Anteil der Esche.
  • Um Linz gehören Großwaldbereiche von Kürnberger Wald, Steyregger Wald und Hohenstein zur Raumeinheit. Vor allem das erstgenannte Waldgebiet wird forstlich stark genutzt und ist dementsprechend durch Forststraßen erschlossen.
  • Die Waldentwicklungspläne zeigen ein Überwiegen der Nutzfunktion. Wohlfahrt als Leitfunktion wurde für Wasserschongebiete und den Grünzug von Linz festgelegt. Im letztgenannten Bereich gilt zudem erhöhte Erholungsfunktion.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Agrarisch geprägtes Schliergebiet bei Marbach (Ried/Riedmark): Wald tritt hier nur in Form von Augehölzzonen auf.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Agrarisch geprägtes Schliergebiet bei Marbach (Ried/Riedmark): Wald tritt hier nur in Form von Augehölzzonen auf.

  • Löss-Hohlweg mit hallenartigem Buchenbestand in Dornach bei Grein.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Löss-Hohlweg mit hallenartigem Buchenbestand in Dornach bei Grein.

  • Felsdurchsetzte Hangwaldbereiche bei Landshaag.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Felsdurchsetzte Hangwaldbereiche bei Landshaag.

  • Gebietstypischer naturnaher Laubmischwald bei Altaist: mit Eichen- und Lindendominanz.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Gebietstypischer naturnaher Laubmischwald bei Altaist: mit Eichen- und Lindendominanz.

 

Jagd

  • Die Jagd spielt in der dicht besiedelten Region eine eher untergeordnete Rolle. Haupt-Jagdwild ist das Reh. In den Offenlandbereichen gibt es noch nennenswerte Feldhasenbestände. Von erhöhtem jagdlichem Interesse ist der Fasan. Weiters werden Wildenten und Wildtauben bejagt.
  • Der Anteil an Fallwild ist hoch.

Rohstoffgewinnung

  • Die Rohstoffgewinnung spielt in der Raumeinheit eine sehr große Rolle und prägt gebietsweise auch die Landschaft.
  • Von landesweiter Bedeutung sind der Sandabbau, die Gewinnung von Granit und der Abbau von Kaolin. Punktuell und kleinflächig wurde vorübergehend auch Kohle abgebaut.
  • Abbauflächen weisen - sofern nicht flächendeckend intensive betriebliche Tätigkeit herrscht - teils hohe Naturschutzbedeutung auf, da sich hier besondere Lebensgemeinschaften etablieren konnten.
  • Wichtige Lebensraumelemente sind Stillgewässer, Offenbodenflächen mit Sukzessionen bis hin zu Pioniergehölzen, Ruderalflächen sowie Steilwandbereiche.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Das wahrscheinlich größte Sandgrubenareal der Raumeinheit liegt zwischen Langstögen und Weinzierlbruck bei Prambachkirchen.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Das wahrscheinlich größte Sandgrubenareal der Raumeinheit liegt zwischen Langstögen und Weinzierlbruck bei Prambachkirchen.

  • Ehemaliges Abbauareal bei Ruhstetten: Brachböschung und Elefantengraskulturen (rechts oben und Mitte links).

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Ehemaliges Abbauareal bei Ruhstetten: Brachböschung und Elefantengraskulturen (rechts oben und Mitte links).

  • Künstliche Sandsteinwand im Lettental bei Grein.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Künstliche Sandsteinwand im Lettental bei Grein.

  • Lehmgrube am Mursberg bei Walding.

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Lehmgrube am Mursberg bei Walding.

 

Energiegewinnung

  • Vereinzelt findet Wasserkraftnutzung statt, etwa in kleinem Ausmaß an der Naarn bei Perg.
  • Mit Zunahme der Hackgutverwertung für Heizzwecke und verstärkter Nutzung des Potenzials nachwachsender Rohstoffe aus der Landwirtschaft ist zu rechnen.
  • Punktuell sind Energiegrasflächen („Elefantengras“) vorhanden. Verbreitet wird im privaten Bereich von Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung Gebrauch gemacht.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Ehemaliges Abbauareal bei Ruhstetten: Brachböschung und Elefantengraskulturen (rechts oben und Mitte links).

    Quelle: K. Nadler, TB Haug

    Ehemaliges Abbauareal bei Ruhstetten: Brachböschung und Elefantengraskulturen (rechts oben und Mitte links).

 

Trink- und Nutzwasser

  • Grundwasserschongebiete und -vorrangflächen sind in Ausdehnung begriffen. Hierdurch soll das hohe Trinkwasserpotenzial in diesem dicht besiedelten Gebiet für die Zukunft in bestmöglicher Qualität gesichert werden.
  • Die aktuelle Trinkwasserversorgung erfolgt in überregionaler Weise, über kommunale Anlagen, Wassergenossenschaften und Hausbrunnen vorwiegend aus Grundwasser.

Fischerei

  • Intensiver fischereilicher Nutzung unterliegen nur einige Stillgewässer. Hier wird häufig mit faunenfremden Fischarten bewirtschaftet.
  • An Fließgewässern erfolgen teilweise Besatzmaßnahmen, wobei auch faunenfremde Fischarten zum Einsatz kommen.
  • Vereinzelt wird an den Bächen Angelfischerei betrieben.
  • Es kommt zu Konflikten mit Fisch fressenden Tierarten, von denen in der Raumeinheit vor allem der Graureiher auftritt.

 

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