Statuserhebung über Grenzwertüberschreitungen von Stickstoffdioxid an der Station Linz-Römerberg im Jahr 2004 (2006)

Im Jahr 2004 wurden an der Messstelle Linz-Römerberg die Grenzwerte des Immissionsschutzgesetz-Luft für den Stickstoffdioxid-Jahresmittelwert und Halbstundenmittelwert überschritten.

Kurzfassung

Im Jahr 2004 wurde an der Messstelle Linz-Römerberg ein NO2-Jahresmittelwert von 49 µg/m³ gemessen  und damit der Grenzwert des IG-L von 30 µg/m³ inklusive der Toleranzmarge von 15 µg/m³ überschritten. Für die EU galt 2004 ein Grenzwert + Toleranzmarge von zusammen 52 µg/m³, der noch nicht erreicht wurde. Der Grenzwert für den Halbstundenmittelwert des IG-L von 200 µg/m³ wurde zweimal überschritten. Der maximale HMW betrug 208 µg/m³. Die EU-Richtlinie lässt 35 Überschreitungsstunden zu, sie wurde daher nicht verletzt.

Nach Immissionsschutzgesetz-Luft ist daher eine Statuserhebung für Stickstoffdioxid zu erstellen.

Im Jahr 2005 wurde ein JMW von 50 µg/m³ erreicht. IG-L-Grenzwert + Toleranzmarge waren in diesem Jahr 40 µg/m³. Der EU-Grenzwert + Toleranzmarge für 2005 von 50 µg/m³ wurde erreicht, aber noch er nicht überschritten. Außerdem gab es 6 HMW-Überschreitungen. Das Belastungsniveau war damit im Jahr 2005 annähernd gleich wie 2004.

Die vorliegende Statuserhebung analysiert die verfügbaren Immissionsdaten und stellt die Emissionssituation nach dem derzeitigen Kenntnisstand dar. Das Erscheinen der Statuserhebung verzögerte sich, da die Bearbeitung der Emissionsdaten erst nach erfolgter Aktualisierung des Emissionskatasters möglich war.

Während die Konzentration an NOx (Summe von Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid) seit 2001 eine leicht fallende Tendenz aufweist, steigt die NO2-Konzentration an und sinkt die NO-Konzentration signifikant. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass zunehmend Oxidationskatalysatoren in Dieselfahrzeugen eingesetzt werden, die einen größeren Anteil des NOx nicht als NO, sondern bereits als NO2 emittieren. Dieser Effekt ist hauptsächlich an unmittelbar straßennahen Messstellen zu bemerken.

Ansonsten erfolgt die Umwandlung in erster Linie durch Ozon. Die höchsten Halbstundenmittelwerte und damit auch die HMW-Überschreitungen treten daher im Frühjahr und Sommer während der Abendverkehrsstoßzeit auf.

Im wesentlichen ist die Stickstoffdioxid-Belastung ganzjährig ungefähr gleich hoch. Tagesgang und Wochentagsabhängigkeit sind dagegen deutlich ausgeprägt und korrespondieren mit der Verkehrsstärke. An Wochentagen gibt es eine ausgeprägte Morgenbelastungsspitze, die am Samstag und Sonntag weitgehend fehlt. Nachmittagsmaxima finden sich dagegen auch am Wochenende.

An derselben Messstelle wird auch der PM10-Grenzwert regelmäßig überschritten. Die Korrelation zwischen PM10 und den Stickoxiden ist allerdings nur mäßig, da hohe PM10-Werte überwiegend im Winterhalbjahr auftreten, hohe Stickoxidwerte dagegen ganzjährig.

Zu den meteorologischen Verhältnissen ist zu sagen, dass die Station und ihre Umgebung durch den Freinberg von Wind aus westlichen Richtungen abgeschirmt wird. In den Morgenstunden ist an der Mehrzahl aller Tage Temperaturinversion zwischen Stadtniveau und Freinberg festzustellen. Bis zum Nachmittag hat sich die Inversion aber meist wieder aufgelöst.

Die Analyse der maßgeblichen Emissionen sagt aus, dass zwar in Linz die Hauptmenge der Emissionen aus der Sachgütererzeugung stammt, dass aber in der Umgebung der Messstation der Verkehr der Hauptemittent ist.

Die gemessenen Konzentrationen an den übrigen Messstellen im Raum Linz, die zum Teil wesentlich industrienäher gelegen sind, lagen alle unter dem Grenzwert.

Damit ist der Verkehr im Stadtzentrum von Linz als maßgeblicher Verursacher der Grenzwertüberschreitungen festzustellen und es wird das Linzer Stadtzentrum als Sanierungsgebiet vorgeschlagen.


 

Bericht

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