Statuserhebung über Grenzwertüberschreitungen von Feinstaub und Gesamt-Staub in Linz und Steyregg 2002 (2003)

Im Jahr 2002 wurde an mehreren Messstellen in Linz (ORF-Zentrum, Römerberg, Neue Welt, 24er Turm) sowie der Messstation Steyregg-Weih die Grenzwerte des Immissionsschutzgesetz-Luft für Feinstaub und Gesamtstaub überschritten.

Kurzfassung

An mehreren Messstellen im Ballungsraum Linz wurde im Jahr 2002 mehr als die zulässige Anzahl von Überschreitungen des Grenzwerts für den PM10-Tagesmittelwert gemessen.


Damit ist gemäß §8 IG-L eine Statuserhebung durch den Landeshauptmann durchzuführen.

 

Die vorliegende Statuserhebung analysiert die im Raum Linz gemessenen Immissionsdaten und stellt die Emissionssituation nach dem derzeitigen Kenntnisstand dar.

Demnach sind die Hauptemittenten von PM10-Feinstaub in Linz die voestalpine Stahl GmbH und der Verkehr, wobei die voestalpine Stahl GmbH mit etwa 57 % dominiert, gefolgt vom Verkehr mit 35 %. Alle anderen Staubemittenten, wie die Chemie-Gruppe, die Fernheizwerke und der Hausbrand spielen in Linz eine untergeordnete Rolle (insgesamt ca. 8 %).

 

Die größten Staubquellen der voestalpine Stahl GmbH waren 2001 die Sinteranlage, die Gießhallen der kleinen Hochöfen und das Notgießbett. Letzteres wurde aber im Verlauf des Jahres 2002 bereits saniert.

 

Beim PM10-Staub aus dem Verkehr entsteht mengenmäßig der größere Anteil durch Abrieb und Aufwirbelung und nur der kleinere Teil kommt aus dem Auspuff. Gesundheitlich ist aber dieser der gefährlichere.

 

Staub wird aber nicht nur als solcher direkt emittiert, sondern bildet sich auch in der Luft aus gasförmigen Schadstoffen, wie Stickoxiden, Schwefeldioxid und Ammoniak. Ca. 20 - 30 % des gemessenen PM10-Staubs sind so sekundär entstanden. Quellen der Vorläufersubstanzen für Sekundärstaub sind wiederum in Linz zuerst die voestalpine Stahl GmbH, dann der Verkehr. Da aber sowohl der Sekundärstaub als auch seine Vorläufergase sich tagelang in der Luft halten und über weite Strecken verfrachtet werden, muss man hier als Quellgebiet ganz Oberösterreich betrachten. Damit kommt dem Stickoxid aus dem Verkehr die erste Stelle als Verursacher für diesen Beitrag zu.

 

Bei den Maßnahmen zur Minderung der PM10-Staubbelastung wäre daher folgende Prioritätenreihung einzuhalten:

 

    • PM10-Staubminderungsmaßnahmen im Bereich der Voestalpine Stahl GmbH

       

       

    • PM10-Staubminderungsmaßnahmen im Bereich des Verkehrs

       

       

    • Maßnahmen zur Verringerung der Stickoxid- und SO2-Emissionen

       

Zusammen mit PM10 wurde in dieser Statuserhebung auch die Belastung an Schwebestaub betrachtet. Für Schwebestaub wurde bereits für die Überschreitungen im Kalenderjahr 1999 eine Statuserhebung erstellt . Da PM10 der feine Anteil des Schwebestaubs ist und ca. 80 % davon ausmacht, sind Maßnahmen zur Minderung des PM10 jedenfalls auch gegen den gesamten Schwebestaub wirksam. Umgekehrt sind Maßnahmen, die lediglich den Grobanteil des Schwebestaubs mindern, weniger sinnvoll, da der Schwebestaubgrenzwert Ende 2004 ausläuft.

 

 

Bericht

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