Klimafreundliche und krisensichere Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Ein Pilotprojekt des Landes Oberösterreich zur verstärkten Nutzung von PV-Anlagen

Die Umstellung auf erneuerbare, und damit klimafreundliche Energie ist in allen Lebensbereichen ein Gebot der Stunde.

Die Absicherung der wichtigsten Infrastrukturen, wie öffentliche Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, gegenüber unterschiedlichsten Krisenszenarien ist ebenso ein zentrales Thema, mit dem sich Betreiber und auch das Land Oberösterreich schon seit vielen Jahren befassen.

Der Einsatz von Photovoltaik bei Anlagen der Siedlungswasserwirtschaft kann unter bestimmten Grundvoraussetzungen zu diesen beiden Themenbereichen eine ideale Möglichkeit bieten, Verbesserungen zu erzielen.

Sofern die Option besteht, an oder nahe von energieintensiven Anlageteilen entsprechende Module und Akkus zu installieren, besteht dann die Möglichkeit, im Regelbetrieb den direkt vor Ort erzeugten bzw. gespeicherten „grünen“ Strom zu nutzen und damit die CO2- Bilanz erheblich zu verbessern. Bei Anlagen, die auch inselfähig betrieben werden können, ergibt sich zusätzlich die Absicherung für einen (ggf. eingeschränkten) autarken Betrieb im Bedarfsfall (Stromausfall, Strommangellage, Blackout).

Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wasser-Landesrat Stefan Kaineder haben daher ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, um den Einsatz von PV-Anlagen in der Siedlungswasserwirtschaft in verschiedenen Situationen und unter diversen Aspekten im Echtbetrieb zu testen, und dies bei den teilnehmenden Betreibern finanziell mit gesamt 1 Mio. Euro zu unterstützen. Eine diesbezügliche Information wurde nach der gemeinsamen Pressekonferenz am 13.07.2022 auch bereits medial verbreitet.

Bislang hat sich schon eine Reihe an interessierten Betreibern beim Fachdienst in der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes gemeldet.

Vorrangiges Ziel des Pilotprojektes ist es, Erfahrungen zu gewinnen, auf deren Basis als Best-Practice-Beispiele dann künftig andere Betreiber profitieren und Verbesserungen erzielen können. Als Grundlage für eine mögliche zukünftige Förderungsrichtlinie zu diesem Themenbereich würden die Ergebnisse natürlich auch wertvolle Erkenntnisse liefern.

Unter allen interessierten Betreibern wird daher eine Auswahl erfolgen, um diese Ziele bestmöglich erreichen zu können.

Kriterien und Voraussetzungen für die Auswahl:

  • Neuinstallation von Komponenten für eine PV-Anlage (auch Erweiterung und Adaptierung bestehender Anlagen möglich) – VORAUSSETZUNG
  • Die Anlage muss auch inselfähig betrieben werden können (bei Stromausfall, Strommangellage, Blackout) – VORAUSSETZUNG
  • Auswertbare Dokumentation der Betriebsdaten in der Pilotphase – VORAUSSETZUNG
  • Sofern möglich: Nutzung bestehender Förderungen (z.B. nach EAG, UFG) - VORAUSSETZUNG
  • Liegt bei Trinkwasserversorgungsanlagen (mit Anschlussgrad < 95 %) ein Trinkwasserversorgungskonzept (TWVK) als Planungsgrundlage vor?
  • Wie ist der Status des jew. Projektes (Liegen z.B. bereits Beschlüsse vor, etc.)
  • Gibt es innovative Ideen/Konzepte zur Nutzung von PV bei den jew. Anlagen?
  • Die Pilotprojekte sollen in Summe
    •  eine Vielfalt an unterschiedlichen, durch PV versorgte Anlageteile und Standorte abdecken ( Brunnen, Tiefbehälter, Drucksteigerungsanlagen, Aufbereitungsanlagen,…. ; Belüfter, Hebeanlagen, Räumer, Pumpwerke,….)
    • eine Vielfalt an unterschiedlichen Ver- und Entsorgungsgrößen und entsprechend unterschiedlicher Energiebedarfe abdecken (gering – mittel – groß)
    • eine Vielfalt an unterschiedlichen Betriebsweisen erfassen (z.B. variable Nutzungsmöglichkeiten des hydraulischen Speichervolumens bei Hochbehältern, PV in Kombination mit Eigengasnutzung bei Kläranlagen, …)
    • Vielfalt an unterschiedlichen Zielsetzungen für die Implementierung der PV-Anlagen beinhalten (Modul- und Speicherdimensionierung im Verhältnis zum Energiebedarf: Schwerpunkt wirtschaftliche Optimierung, Schwerpunkt Krisenvorsorge/Betriebssicherheit)
    • eine Vielfalt an unterschiedlichen Ausgestaltungen der technischen Komponenten und Möglichkeiten der PV-Anlage aufweisen: Akku-Technologien, Modul-Optimierung, Ausrichtungen (z.B. optimiert auf Maximalleistung vs. Tagesgang, Tagesbedarfsschwerpunkte), …

Betreiber konnten Ihr Interesse an einer Aufnahme als Pilot-Anlage in der Gruppe Trinkwasser und Abwasser der Abteilung Wasserwirtschaft noch bis 11.9.2022 unter der Email-Adresse:

TA.WW.Post@ooe.gv.at

bekunden.