Tiefengrundwasserkörper Thermalgrundwasser, Donau unterhalb Jochenstein (GK100158)

Geologische Details zum Thermalwasseraquifer der Donau unterhalb von Jochenstein

Einleitung

Der Tiefengrundwasserkörper Thermalgrundwasser, Donau unterhalb Jochenstein umfasst den österreichischen Anteil des im Untergrund des niederbayerischen-oberösterreichischen Molassebeckens befindlichen Thermalwasservorkommens.

Geologie

Der Thermalwasseraquifer besteht aus dem oberen Anteil des Malmkalks (Karstaquifer) und dem darüberfolgenden Cenoman-Sandstein (Kluftaquifer, Oberkreide) des autochthonen Mesozoikums, also jenes mesozoischen Sedimentpakets, das auf dem Kristallin der Böhmischen Masse sedimentiert wurde. Die Malmkalke und der Cenoman-Sandstein stehen in der Fränkischen Alp Obertag an und  tauchen vorwiegend gegen Süden unter die mächtigen Sedimente der Molassezone ab. Gegen Osten sind am Aufbau des Thermalwasseraquifers auch Sande der Molassezone (alttertiäre Basissande und Linzer Sande) beteiligt.

 

Die durchschnittliche Nettomächtigkeit des gesamten Aquifers (also auch des bayerischen Anteils) beträgt etwa 150 m (BMLFUW-Wasserwirtschaftskataster & Land Oberösterreich 1999). Für den österreichischen Anteil ist eine etwas geringere Mächtigkeit anzunehmen, da der Malm gegen Südosten ausdünnt. Die Überdeckung des Tiefengrundwasserkörpers Thermalwasser, Donau unterhalb Jochenstein bzw. seine Deckschichten erreichen nach den Angaben der angeführten Literatur eine Mächtigkeit von etwa 2000 m. Diese nimmt nach Osten ab, nordöstlich von Wels, wo der Thermalwasseraquifer bereits überwiegend aus tertiären Sanden besteht, ist die Überdeckung des Tiefengrundwasserkörpers nur mehr gering.

Grundwasser

Die Grundwasserverhältnisse wurden in den letzten Jahren in einem grenzüberschreitenden österreichisch - bayerischen Projekt detailliert untersucht, mit dem Ziel, ein Grundwasserströmungsmodell in Hinblick auf eine nachhaltige Nutzung des Thermalwassers zu erstellen (Schuler & Gödecke 1999, BMLFUW-Wasserwirtschaftskataster & Land Oberösterreich 1999). Nach dieser Studie erfolgt die Grundwasserneubildung durch Sickerwasser im Umfeld der Fränkischen Alp (ca. 260 l/s) und durch Grundwasserzuflüssen aus dem Neuöttinger Hoch (ca. 30 l/s), aus dem Bayerischen Wald (ca. 190 l/s) und dem Sauwald (ca. 340 l/s). Im Westen ist aufgrund des artesischen Drucks im Isar-, Donau- und Inntal eine Aussicherung von ca. 180 l/s zu erwarten. Im Osten, im Raum Eferding, sickern der Donau bei der derzeitigen Thermalwassernutzung (gemäß Daten aus 2003: 112 l/s) ca. 490 l/s zu.

 

Weiterführende Informationen

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