LR Steinkellner: Nadelöhr in Unterweitersdorf kann nur gemeinschaftlich gelöst werden

Landeskorrespondenz

Umfangreiche Ausbauten, dynamische Flächenwidmungen und wirtschaftliche Entwicklungen münden in überdurchschnittlicher Verkehrszunahme. Nur wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, hat Entlastungs-Projekt eine Chance.

(Presseaussendung vom 9.2.2021)

„Die hohen und weit überdurchschnittlichen Verkehrszunahmen entlang der S10 sind auf die starken und dynamischen raumstrukturellen Entwicklungen in der Region zurückzuführen. Während in Oberösterreich die langjährige Verkehrsentwicklung ein durchschnittliches Plus von rund 1,5 % Zunahme beträgt, zeigte sich im Landesstraßennetz entlang der S10 teilweise eine doppelt so große Zunahme von etwa 3 % jährlich“, so Landesrat Mag. Günther Steinkellner. 

Insbesondere im Einzugsgebiet der Anschlussstelle Unterweitersdorf zeigen sich diese Zunahmen täglich in Form von Überlastungen des dortigen Kreisverkehrs S10/B124. Im Nahbereich der Anschlussstelle fanden in den vergangenen Jahren umfangreiche Ausbauten von Geschäftsgebieten, Betriebsbaugebieten und Ansiedlungen von Unternehmen statt. Diese erzeugten am Kreisverkehr der Anschlussstelle erhebliche Neuverkehre. Besonders in der Nachmittagsspitze, wo sich der Pendlerrückreiseverkehr mit dem örtlichen Geschäftsgebietsverkehr überlagert, sorgt dies für Überlastungen. Weitere Beeinflussungen der Verkehrslage ergaben sich darüber hinaus auch durch Entwicklungen im Raum Unterweitersdorf-Hagenberg-Pregarten. Mit großen Einrichtungen wie dem Softwarepark oder der Landwirtschaftsschule gingen auch verkehrliche Entwicklungen auf der Zulaufstrecke der B124 Königswiesener Straße einher.

Betrug das Verkehrsaufkommen auf der B124 im Jahr 2004/2005 noch rund 13.000 Kfz pro Werktag, so wurden im Jahr 2019 an einem durchschnittlichen Werktag bereits rund 19.600 Kfz innerhalb von 24 Stunden registriert. Gegenüber dem Jahr 2004 bedeutet dies eine Verkehrssteigerung im Werktagsverkehr um über 50 % bzw. rund 3 % pro Jahr innerhalb der vergangenen 15 Jahre. Im Vergleich liegt die durchschnittliche Verkehrsentwicklung für in diesem Zeitraum bei rund 1,5 %.

Auf Grund der Verkehrssituation mit Überlastungen in der Morgen- und Abendspitze laufen bereits intensive Untersuchungen zur Ausarbeitung einer Verkehrslösung. Diese Untersuchungen finden in einer koordinierten Partnerschaft von ASFINAG und Land gemeinsam statt. Während für die ASFINAG eine Lösung der Rückstauproblematik auf die S10 in den Nachmittagsspitzen größte Relevanz besitzt, ist aus Sicht des Landes besonders die ausgeprägte Morgenspitze mit resultierenden Staus auf der B124 Königswiesener Straße, von Pregarten zur Anschlussstelle, problematisch. Es ist am Korridor der B124 Königswiesener Straße davon auszugehen, dass trotz derzeitiger COVID-19 Pandemie weiterhin eine dynamische Verkehrsentwicklung mit höheren Kfz-Verkehrszuwachsraten stattfinden wird und dementsprechend eine Lösung für diesen Knotenpunkt zu schaffen ist.

„Dynamische Wachstumsprozesse in der Region sind erfreulich, doch muss einem auch bewusst sein, dass mit jeder Aktion, die man setzt, auch eine Wirkung erzielt wird. Wenn Flächenwidmungen an zentral liegenden Standorten wie Pilze aus dem Boden schießen, gilt es auch die dadurch enger werdenden Kapazitätsgrenzen des Straßennetzes mitzudenken. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen aller Stakeholder ist eine Lösung mit Entlastungswirkung umsetzbar“, so Steinkellner abschließend.