LR Steinkellner: Von der Stadt in die Region – Projekt Regional-Stadtbahn entwickelt sich weiter

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 12.05.2023)

Es ist das größte Schieneninfrastrukturprojekt in Oberösterreich seit der Nachkriegsgeschichte. Bei einem Jahrhundertbauwerk dieser Dimension ist ein hoher Grad an Komplexität fixer Programmbestandteil. Das Baustein-Prinzip soll zur erfolgreichen Weichenstellung für das Mammut-Projekt RSB beitragen.

 

„Wie der Bau eines Hauses, nur exponentiell komplexer“, so fasst Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner das Planungsprojekt Regional-Stadtbahn zusammen: „Das Jahrhundertprojekt Regional-Stadtbahn kann am ehesten mit dem Bau eines Hauses verglichen werden. Bevor der Schornstein zu rauchen beginnen kann, muss der Keller gebaut sein, alle Stockwerke stehen und die Ziegel am Dach liegen.“

 

Kern des Projektes RSB (Regional-Stadtbahn) ist die Erweiterung des oberösterreichischen S-Bahnsystems um zwei weitere Linien ins nordwestliche und östliche Mühlviertel. Für das Projekt wird im Sinne eines Bausteinsystems geplant und umgesetzt.

 

Baustein 1: Zukünftige Linie S6 - Verbindung Hauptbahnhof und Mühlkreisbahnhof

Anfang Februar 2022 starteten die Planungsarbeiten. Die neue S6 wird auf der Mühlkreisbahn von Kleinzell über Rottenegg zum Mühlkreisbahnhof verlaufen und dann weiter über den neuen Nahverkehrsknoten Urfahr/Ost, die neue Eisenbahnbrücke und das Universitätsklinikum bis zum Hauptbahnhof führen.

 

Die Finanzierung der Planungsleistungen wurde mittels einer so genannten Art. 15a-Vereinbarung, also einer Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Oberösterreich, gesichert. Auch der erste konkrete Ausbauschritt wird vom Linzer Hauptbahnhof in Richtung Universitätsklinikum erfolgen. Das Vorprojekt für den ersten Abschnitt wird voraussichtlich bis Ende 2023, das daran anschließende Einreichprojekt bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. Das Einreichprojekt ist die Grundlage für die folgenden notwendigen Genehmigungsverfahren. Ein Baubeginn des ersten Ausbauschritts wird für Mitte 2027 angestrebt.

 

Anknüpfend an die Ergebnisse der beschriebenen ersten Planungen für die künftige „Stammstrecke" zwischen dem Mühlkreis- und dem Hauptbahnhof wurde im Bereich des künftigen Nahverkehrsknotens Urfahr/Ost auch die künftige Anbindung des Regional-Stadtbahn-Astes in Richtung Universität/Science Park planerisch gestartet. 

 

Baustein 2: Zukünftig S7 – Regional-Stadtbahn-Ast in Richtung Universität / Science Park

Ergänzend zu den oben beschriebenen Planungen der S6 wurde in Absprache mit dem Bund im Herbst 2022 die Vorprojektplanung für den gesamten Abschnitt vom Nahverkehrsknoten Urfahr Ost (Drehscheibe und Verknüpfungspunkte auf Urfahraner Seite nach der neuen Donaubrücke) bis zur JKU aufgenommen. Das ist insbesondere deswegen von Bedeutung, da diese Anbindung die Grundlage und den ersten Abschnitt der weiteren Strecke der S7 nach Gallneukirchen/Pregarten darstellt.

 

Baustein 3: Von der Stadt ins Umland

Im Hinblick auf den Abschnitt der S7 nach Gallneukirchen/Pregarten ist auszuführen, dass dieser einen wesentlichen Bestandteil der Verwirklichung des Gesamtprojekts der Regional-Stadtbahn darstellt. Im gestrigen Landtag konnte hier ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt werden. „Wir entwickeln das Projekt vom inneren Kern nach außen. Mit den voranschreitenden Planungen sind wir nun in einem Stadium, wo wir über den innerstädtischen Tellerrand hinausschauen können und die Vorprojektplanungen in die Region ausweiten können“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

 

Wesentliche Ziele des Vorprojekts sind die Erarbeitung des exakten Trassenverlaufs in Lage und Höhe. Damit soll auch der Freihaltekorridor auf ein tatsächlich erforderliches Ausmaß reduziert werden. Dies bringt auch den Gemeinden mehr Planungssicherheit für zukünftige Entwicklungen. Im gestrigen Landtag wurde das Vorhaben, die Planungen des Vorprojekts auf den äußeren Abschnitt auszuweiten, dem Infrastrukturausschuss zugewiesen. Abhängig von den politischen Ausschusssitzungen, soll mit dem Vorprojekt ab dem Frühjahr 2024 begonnen werden.