LR Steinkellner: Mobilität am Scheideweg Teil 2

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 21.2.2023)

Wer die E-Mobilität als Pauschalantwort der Zukunftsmobilität sieht, ist auf dem Holzweg!


Aktuell zeigt sich anhand politischer Diskussionen und Entscheidungen, dass die Mobilität in Österreich und Europa in Richtung einer Sackgasse abbiegt. Im Rahmen der Serie – Mobilität am Scheideweg – werden einige, aktuelle Themenfelder der Mobilität beleuchtet. Dabei sollen die Abbiegeprozesse in Richtung Sackgasse aufgezeigt und verdeutlicht werden. Im heutigen zweiten Teil, steht das europäische Aus für Verbrennermotoren ab 2035 im Fokus. 

Das EU-Parlament segnet den Ausstieg aus Diesel und Benzin im Jahr 2035 ab. Damit begeht es einen folgenschweren Fehler. Nach jetzigen Erkenntnissen haben Autofahrer im Jahr 2034 die letztmalige Chance einen Neuwagen mit Verbrennermotor zu erwerben. „Diese Idee ist alles andere als volksnah. Anstatt eine Technologiefreiheit zu gewährleisten, werden Bürger in Zukunft zum Elektroantrieb gezwungen. Ob das die Menschen in Europa wollen, wurde nicht gefragt. Noch nie gab es eine so umstrittene, noch nie gab es eine so weitreichende und noch nie gab es eine so nachhaltig schädigende Entscheidung für den Mobilitäts- und Wirtschaftsstandort Europa“, ist Oberösterreichs Landesrat für Mobilität und Infrastruktur erzürnt. 

Nachteile wie zu geringe Reichweite, eine fehlende und teuer zu errichtende Lade-Infrastruktur und eine harsche Verteuerung der Mobilität verschwanden aus dem Diskussionsradius. „Ich empfinde die Elektromobilität als wichtige und für bestimmte Anwendungszwecke gute Alternative. Sicherlich wird in den kommenden Jahren auch noch viel an technischer Weiterentwicklung passieren. Die Frage bleibt aber, warum man sich auf lediglich eine Alternative versteift und Entwicklungspotentiale bei der Wasserstoff- und E-Fuel-Mobilität unter den Tisch kehrt?“, so Steinkellner. 

Die Frage, wieso sich Europa nach den schlechten Erfahrungen erneut von einer Technologie und ihren Profiteur:innen abhängig macht, bleibt indessen bestehen. Etwa von China, das bereits jetzt bei der Batterieerzeugung und den Rohstoffen für E-Motoren die Märkte dominiert. 

Ebenfalls ist das Thema Energie in diesen Überlegungen nicht ausreichend berücksichtigt. Bereits jetzt gibt es Probleme mit einer ausreichenden Stromversorgung. Wenn durch die Transformation der Industrie und Mobilität der Energiebedarf massiv ansteigen wird, ist die Frage der Quellen nach wie vor unbeantwortet. „Wenn für die zukünftige Mobilität auf Kohle- und Atomstrom zurückgegriffen werden muss, beißt sich die Katze in den Schwanz“, unterstreicht Steinkellner. 

Unter dieser fragwürdigen Entscheidung des Verbrennerverbots hat einmal mehr die Bevölkerung zu leiden. Dadurch werden in der EU zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen. Das darüber hinaus ein Verbot der Technologiefreiheit manifestiert wurde, wird zwangsläufig in die Sackgasse führen. „Der batteriebetriebene E-Antrieb ist keine pauschale Antwort auf die Zukunft der Mobilität. Ganz im Gegenteil befindet man sich mit dieser Einschätzung auf dem Holzweg. Auch wenn man versucht mit schöngefärbter, blumiger Ökologierhetorik eine saubere Zukunft zu zeichnen, wird still und heimlich der Rückwärtsgang eingelegt“, so Steinkellner abschließend.