LR Steinkellner: Donaubrücke Mauthausen - Planungsarbeiten laufen auf Hochtouren

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 9.6.2022)

Seit Jahren wird die Donaubrücke Mauthausen regelmäßig begutachtet und saniert. Die zahlreichen Instandsetzungen und Begleitmaßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen können den schlechten Zustand der alten Donaubrücke aber nicht stoppen. Anstatt massiver Sanierungsmaßnahmen – mit weitreichenden Folgen für Wirtschaft, Verkehr und Umwelt – setzen Oberösterreich und Niederösterreich auf den Neubau der Brücke unweit der bestehenden Donauquerung. Im Sommer wird das Projekt zur UVP eingereicht. Teuerungs- und Inflationsentwicklungen erhöhen die Investitionen.
 

Landesrat Günther Steinkellner  zieht Zwischenbilanz.
Der Neubau der Brücke ist dringend notwendig, um das zunehmende Verkehrsaufkommen in der Region Enns-Donau-Winkel zu bewältigen. Einerseits sollen Pendlerinnen und Pendler entlastet, anderseits die regionale Wirtschaft bestmöglich für die Zukunft gerüstet werden. Die Fertigstellung der neuen Brücke ist für 2027 vorgesehen. Danach wird die bestehende Donaubrücke abgetragen und neu gebaut. Trotz eingeschränkter Ressourcen durch die letzte Coronawelle konnten die Planungsteams in den vergangenen Monaten ihre Arbeiten zeitgerecht durchführen. „Die Planungsdokumente sind aufbereitet, im Sommer 2022 werden die Unterlagen zur Umweltverträglich¬keitsprüfung eingereicht. Mit regelmäßigen Planungs-Jour-fixes informieren wir die Standort- und Umlandgemeinden und nehmen lokales Wissen für die Planung auf“, erklärt Landesrat Günther Steinkellner.

Gemeindeübergreifendes Verkehrskonzept erfolgreich gestartet
Seit März 2022 läuft das gemeinsame, projektbegleitende Verkehrskonzept der fünf Gemeinden Enns, Ennsdorf, St. Valentin sowie St. Pantaleon-Erla und Mauthausen. Land Niederösterreich und Land Oberösterreich unterstützen die Gemeinden tatkräftig: Die beiden Länder beteiligen sich sowohl an der Vergabe als auch an den Kosten – sie übernehmen 50 Prozent. Als weitere Maßnahme wird der Fokus auf die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs und eines innovativen betrieblichen Mobilitätsmanagements gelegt. 

Maßnahmen sorgfältig auf Umwelt abgestimmt
Alle Maßnahmen für das Projekt „Neue Donaubrücke Mauthausen“ wie Zufahrten zur Baustelle oder Sondierungen sind auf ökologische Verträglichkeit hin intensiv geprüft: So wurden die Arbeiten in der Donau für den Bereich Wasserökologie auf die Laichzeiten der Fische abgestimmt. Auch die beiden Bohrkampagnen im Jänner und April dieses Jahres fanden im Einklang mit dem Naturraum statt. Sondierungen in ökologisch sensiblen Bereichen wie in der Au wurden bewusst in den Winter verlegt. 
Um Wildtiere wie Rehe, Hirsche etc. gefahrlose Wanderbewegungen zu ermöglichen und für den Hochwasserfall Ausweichrouten zu bieten, ist für den Zubringer zur neuen Brücke eine Wildquerungshilfe vorgesehen. Die Planungen erfolgten in enger Abstimmung mit der Jägerschaft.

Nächster Schritt UVP-Einreichung
Bei länderübergreifenden Projekten schreibt das UVP-Gesetz parallel laufende Verfahren vor. Somit werden im Sommer die Unterlagen bei den zuständigen Behörden in NÖ und eingereicht. Im Zuge des Verfahrens werden die Auswirkungen des Projektvorhabens auf die Umwelt beschrieben und von Sachverständigen aus verschiedensten Fachbereichen beurteilt. Prüfbereiche sind etwa Ökologie oder Landschaftsbild. Das Verfahren sieht auch die Auflage aller Unterlagen in den Standortgemeinden und bei der Behörde sowie eine Beteiligung der Öffentlichkeit vor. 

Teuerungs- und Inflationsentwicklungen schlagen sich in großen Infrastrukturprojekten nieder
Die prognostizierten Kosten für den Abschnitt „Knoten B3 () – Donaubrücke - Knoten Pyburg B123 (NÖ)“ betragen auf Basis des aktuellen Einreichprojekts rd. 168 Mio. Euro. Für diesen Abschnitt 1 kommt der vereinbarte Kostenteilungsschlüssel mit einem Anteil 55 % beim Land Oberösterreich und 45 % beim Land Niederösterreich zur Anwendung.

Der zweite Abschnitt „Knoten Windpassing – Anbindung B1“ liegt in der ausschließlichen Zuständigkeit des Landes Niederösterreich. Die Mehrkosten resultieren größtenteils aus der Anpassung der Preisbasis auf das Jahr 2022 und der unerwartet deutlichen Steigerung der Baukostenindizes seit 2018 in Folge der aktuellen Material- und Energiepreissteigerungen (die Erhöhung des Straßenbauindex betrug allein von Dezember 2021 bis April 2022 rd. 20 %), der geänderten Streckenführung  sowie aus zu erwartenden Maßnahmen aus dem UVP-Verfahren. 

Steinkellners Appell an konstruktives Miteinander
„Die Neue Donaubrücke Mauthausen darf nicht zum Spielball politischer Inszenierungen werden. Es geht hier um die Bedürfnisse zahlreicher Menschen, die eine intakte und leistungsfähige Wegeverbindungen benötigen, um alltägliche Bedürfnisse erfüllen zu können. Von den Gemeinden, über die Wirtschaftsregion bis hin zur Landespolitik sind Geschlossenheit, Gemeinsamkeit und ein konstruktives Miteinander wichtige Elemente, um bevorstehende Herausforderungen zum Wohle der Menschen, bewältigen zu können“, so Steinkellner abschließend 

Weitere Infos: https://donaubruecke.at

 

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