LH-Stv. Haberlander: plant weiteren Ausbau der Hospiz- und Palliativbetreuung

Landeskorrespondenz

„Lebensqualität von unheilbar kranken und sterbenden Mitmenschen sowie ihrer Angehörigen verbessern“

(Presseaussendung vom 23.9.2021)

„Die große Achtung vor der Hospizarbeit und die hohe Wertschätzung durch die öffentliche Hand in Oberösterreich kann auch daran gemessen werden, dass die Versorgung in diesem Bereich einen hohen Stellenwert hat. Wir können stolz sein auf das Erreichte und planen den weiteren Ausbau, denn unser Ziel ist es, die Lebensqualität von unheilbar kranken und sterbenden Mitmenschen sowie ihrer Angehörigen zu verbessern. Eine Hospiz- und Palliativbetreuung muss daher auch überall dort stattfinden, wo sich unheilbar kranke und sterbende Mitmenschen befinden – ob in stationärer Obhut oder zu Hause. In Oberösterreich wollen wir das bedarfsgerechte Angebot abgestuft in allen Bereichen nun noch weiter ausbauen“, kündigt LH-Stellvertreterin und Gesundheits-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander an.

Für Erwachsene stehen derzeit 78 Betten in Palliativstationen an neun Spitalsstandorten in allen Versorgungsregionen zur Verfügung. 

Palliativkonsiliardienste wurden bereits an 13 Krankenanstalten eingerichtet. Hier wird es in den kommenden Jahren laufend einen weiteren Ausbau von Personaleinheiten geben.

Das erste stationäre Hospiz Oberösterreichs, das St. Barbara Hospiz Linz, hat sein neues Gebäude mit zehn Plätzen bezogen, der zweite Standort in Ried mit vorerst sechs Plätzen wird Anfang 2022 in Betrieb gehen. Ein weiterer Ausbau ist in den kommenden Jahren geplant, insgesamt sollen bis zu fünf stationäre Hospize mit insgesamt 34 bis 42 Plätzen aufgebaut werden. Im Rahmen der Zielsteuerung wurde zwischen Bund, Land und Sozialversicherung bereits vereinbart, dass die Hospiz- und Palliativversorgung in die Regelfinanzierung übergehen soll, die Details sind noch Gegenstand von Verhandlungen.

„Mit dem Ausbauplan des Landes Oberösterreich für die Stationären Hospize wurde ein weiterer Mosaikstein zur Komplettierung der abgestuften Hospiz- und Palliativversorgung in Oberösterreich gelegt. Stationäre Hospize geben schwerkranken Menschen ein Zuhause bis zuletzt mit hochkompetenter Betreuung, dies ist insbesondere für junge Menschen und solche mit komplexen Krankheitsverläufen wichtig, wenn die Betreuung zuhause nicht mehr möglich ist. Der Landesverband Hospiz sieht den Hospizausbau als Signal zur Lebenshilfe am Ende des Lebens und betont gerade seit der Legalisierung der Sterbehilfe durch den Verfassungsgerichtshof Ende letzten Jahres die Notwendigkeit des Vollausbaus der Hospiz- und Palliativversorgung in einem regelfinanzierten System“, sagt Dr.in Christina Grebe, MSc, Vorsitzende des Landesverbandes Hospiz Österreich, Vizepräsidentin HOSPIZ Österreich.

Auch mobile Versorgung wird weiter ausgebaut
Derzeit sind sechs mobile Palliativteams, die unterschiedlich organisiert sind, im ganzen Land unterwegs. Jede Versorgungsregion wird dabei bedarfsgerecht abgedeckt. Das Personal wird – in enger Abstimmung mit dem Landesverband Hospiz – in den kommenden Jahren weiter laufend aufgestockt. Darüber hinaus sind 19 mobile Hospizteams über alle Bezirke verteilt im Einsatz, mit rund 370 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und rund 15 hauptamtlichen Koordinatorinnen und Koordinatoren.

„Auch für Kinder wollen wir ein flächendeckendes Versorgungsnetzwerk für ganz Oberösterreich etablieren. Dazu wird derzeit mit Expertinnen und Experten ein Kinderpalliativ-Versorgungskonzept erarbeitet“, betont Haberlander.

Im RSG 2025 sind sechs Kinderpalliativbetten am Med-Campus in Linz vorgesehen. Bereits jetzt versorgt die Kinder-Palliativnetzwerk gGmbH mit einem mobilen Kinderpalliativteam ganz Oberösterreich. Seit November 2020 ist auch der Verein MOKI in diesem Bereich tätig. 

„Ein bedarfsgerechtes Angebot in der Hospiz- und Palliativversorgung ist ein wichtiger Schwerpunkt der Gesundheitspolitik in Oberösterreich. Unser Ziel ist es, schwer erkrankte Menschen in den letzten Wochen ihres Lebens in einen schützenden Mantel einzuhüllen, an der Hand zu nehmen und würdevoll zu begleiten, aber auch die Angehörigen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Mit unserem Hospizausbauplan wollen wir die Versorgung weiter ausbauen und damit stärken“, unterstreicht die Gesundheitsreferentin.

 

Bilder zum Download

Dr.in Christina Grebe und Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander stehen nebeneinander auf einem Balkon mit Blick auf einen städtischen Innenhof Quelle: Land /Lisa Schaffner, Verwendung mit Quellenangabe (1,05 MB).

Bildtext: Dr.in Christina Grebe, MSc, Vorsitzende des Landesverbandes Hospiz Österreich, Vizepräsidentin HOSPIZ Österreich und Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheits-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander.