LH-Stv. Haberlander: Neue Schwerpunkte für Impfkampagne

Landeskorrespondenz

Gezielte Information & Angebote für Frauen, Jugend und Betriebe

(Presseaussendung vom 8.9.2021)

Basierend auf den Ergebnissen einer vom Land in Auftrag gegebenen Studie zu den Motiven und der Einstellung über die Schutzimpfung in , werden die künftigen Schwerpunkte der Kampagne auf Frauen, Jugendliche und Betriebe ausgerichtet. 

Nicht nur in Oberösterreich, sondern in ganz Österreich, Europa und der Welt verlangsamt sich die Geschwindigkeit der Impfkampagnen. Vor diesem Hintergrund gab das Land eine Umfrage in Auftrag, wie es möglich ist, weitere Menschen erreichen und weitere zielgerichtete Maßnahmen setzen zu können. Das Ergebnis: Nur sieben Prozent der ungeimpften Bevölkerung hat noch Interesse, sich impfen zu lassen. Konkret sind dies Jugendliche, junge Frauen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen von Betriebsimpfungen. 

„Bis vor kurzem standen mehr Impfwillige auf den Wartelisten für eine Covid-19-Schutzimpfung, als der Bund Impfstoff liefern konnte. Mittlerweile hat sich die Situation aber geändert. Auch wenn bereits mehr als 856.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher zumindest einmal geimpft sind, geben wir uns nicht zufrieden. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere Maßnahmen neu zu bewerten, um punktgenau jene Gruppen zu erreichen, die noch zögern. Auch wenn es nur mehr sieben Prozent sind, die laut Umfrage noch Interesse an einer Schutzimpfung haben, wollen wir diese nicht verlieren sondern gezielt ansprechen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander.

Basierend auf dieser Studie hat das Land folgende konkrete Ansatzpunkte entwickelt: 

•    Forcierung der Betriebsimpfungen: 
Seit Montag stehen dafür zwei Impfbusse des Landes im Einsatz, um vor allem auch den kleineren Betrieben und Gemeinden die Möglichkeit für Impfaktionen zu geben. 

•    Vertrauen und Information stärken
In Zusammenarbeit mit der Ärztekammer, der ÖGK und den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten wird verstärkt auf direkte Aufklärung und Information durch die Hausärztinnen und Hausärzte vor Ort gesetzt. Sie besitzen das Vertrauen ihrer Patientinnen und Patienten. Wissenschaftliche Factsheets zu unterschiedlichen Themen wurden erstellt bzw. werden laufend erweitert.

•    Verstärkte Ansprache von Frauen und Jugendlichen
Gemeinsam mit der Frauenberatungsstelle des Landes wurde eine Kampagne beauftragt. Diese soll die Frauen selbst zur Impfung motivieren und ihnen gleichzeitig gesicherte Informationen zur Impfung von Kindern- und Jugendlichen zur Hand geben. Vor allem bei den Jugendlichen bestätigt die Studie eine vorherrschende Skepsis wegen etwaiger Auswirkungen der Impfung z.B. auf Schwangerschaft und Fertilität. Ein Antwortkatalog für Jugendorganisationen und Social Media, unterstützende Video-Clips sowie Faktenchecks zur Entlarvung von Fake-News sind dazu in Vorbereitung. Auch hier sind Übersetzungen in weitere Sprachen vorgesehen. 

Weitere Schritte in der Impfkampagne: Schwerpunkt Social Media und Übersetzung in 17 Sprachen
Verglichen mit anderen Bundesländern startete Oberösterreich sehr früh mit seiner Impfkampagne. Von Beginn an wurde dabei der Weg der Regionalität gewählt und die Menschen über vertraute Meinungsbildner bei Vereinen, Gemeinden und Betrieben mit Informations- und Vorlagenpaketen angesprochen. Inseratwellen, auch mit Testimonials, folgten. Der Schwerpunkt galt schließlich vor allem den Jugendlichen und Menschen mit Migrationshintergrund. Deshalb setzt man in weiterer Folge mit einer nach wie vor andauernden und breit angelegten Social-Media-Kampagne in unterschiedlichen Kanälen sowie zusätzlichen Influencer-Kooperationen fort. Viele Informationen wurden über Podcasts, Video-Clips und Infoblätter bereitgestellt und über Social Media und im Internet verbreitet. Auch wurden die wesentlichsten Informationen davon in 17 Sprachen übersetzt und finden sich u.a. zusammengefasst auf einer eigens eingerichteten Seite der Homepage für Menschen mit Migrationshintergrund. In Zusammenarbeit mit der Integrationsstelle des Landes werden die Informationen zusätzlich aktiv an die einzelnen Communitys herangetragen. 

Pop Ups & anmeldefreie Impfmöglichkeiten
Um noch mehr unentschlossene Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher zu erreichen, wird bereits seit Anfang Juli an Orten geimpft, an denen sich viele Menschen aufhalten wie beispielsweise in Einkaufszentren, bei Veranstaltungen oder bei Fußballspielen im Rahmen der Aktion „Sport und Impfen“. 142 Pop Up-Impfstandorte, 113 davon in Gemeinden, 12 in Einkaufszentren und 17 an sonstigen Standorten wie z.B. bei Veranstaltungen wurden vom Landeskrisenstab in Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern, Hausärzten, Bezirksverwaltungsbehörden, Unternehmern und Veranstaltern bis zum heutigen Tag bereits initiiert. Viele davon bieten die Impfung bereits über mehrere Wochen an. Mehr als 20.000 Menschen nützten bisher diese Angebote. 

Aktuell stehen mehr als 70 sogenannte Pop Up-Impfstellen in zur Verfügung und sind auf der Homepage des Landes ersichtlich. Die Impfbusse der Städte Linz, Wels und Steyr sowie die seit gestern zusätzlich in Betrieb gegangenen Impfbusse des Landes ergänzen das Angebot zu den Impfmöglichkeiten an 22 fixen Impfstraßen sowie bei rund 600 Hausärztinnen und -ärzten. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer wurde auch in den Betrieben geimpft und eine Lehrlingskampagne gestartet. Das gesamte Impfangebot ist unter www.ooe-impft.at abrufbar.

„In Zusammenarbeit mit den Vereinen, Gemeinden, Bezirksverwaltungsbehörden und den Betrieben ist uns ein sehr niederschwelliges und feinmaschiges Informations- und Impfangebot gelungen. Entscheidend dabei ist, die Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld zu erreichen, denn das erhöht die Akzeptanz und schafft Vertrauen“, so Haberlander abschließend. 

 

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