Landesrätin Birgit Gerstorfer: Demenzerkrankte und deren Angehörige bestmöglich unterstützen

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 17.12.2020)

Immer mehr Menschen werden in den nächsten Jahren an Demenz erkranken, und das wird unsere Gesellschaft zunehmend fordern. Demenz hat große Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Für die Betroffenen wird es zunehmend schwieriger, den Alltag zu bewältigen. Das Land Oberösterreich hat daher in einer Demenzstrategie Maßnahmen festgelegt, welche die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen verbessern soll. Das 2-Jährige Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz“ wurde gemeinsam mit der ÖGK in den Regelbetrieb übernommen und schrittweise auf ganz Oberösterreich ausgeweitet. Damit stehen in Oberösterreich in Summe elf spezialisierte Demenzservicestellen für die Beratung und Unterstützung für Betroffene und Angehörigen im häuslichen Umfeld zur Verfügung. Ein weiterer Schwerpunkt der Integrierten Versorgung Demenz bilden demenzspezifische Leistungsangebote in den oberösterreich¬ischen Alten- und Pflegeheimen. 

„Für Betroffene und Angehörige ist eine Demenzerkrankung sehr herausfordernd. Wir stellen daher gezielte Hilfe und Beratung zur Seite, um für Betroffene und Angehörige ein qualitätsvolles Leben zu ermöglichen“, betont Sozial-Landesrätin Gerstorfer. In der heutigen Sitzung des Unterausschusses Pflege wurde eine gemeinsame Bundesresolution mit dem Ziel einer besseren Berücksichtigung von dementiellen Erkrankungen bei der Pflegegeldeinstufung vereinbart.
 
Als Demenz bezeichnet die Medizin verschiedene Krankheitsbilder, die durch fortschreitende Schädigung und Zerstörung von Nervenzellen im Gehirn entstehen. Störungen der Hirnfunktionen, die Gedächtnis, Sprache, Orientierung, Auffassung oder Urteilsvermögen betreffen, sind die Folge. Die häufigste Form ist Alzheimer. Demenz ist immer eine fortschreitende und unheilbare Krankheit. Trotzdem gibt es viele Möglichkeiten, das Leben der Betroffenen und ihrer Familien zu verbessern.

„Mir ist es besonders wichtig, Menschen mit Demenz so lange wie möglich ein qualitätsvolles Leben in der Mitte der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Ausrollung der Demenzberatungsstellen und die Integrierte Versorgung Demenz in den Pilotaltenheimen waren wichtige Schritte, um den Betroffenen und ihren Angehörigen bestmögliche Unterstützung anzubieten. In den elf Demenzberatungsstellen beantworten Expertinnen und Experten in einem verständnisvollen Umfeld Fragen zur aktuellen Situation. Pflegende Angehörige werden im Umgang mit den Erkrankten geschult. Durch ein gezieltes, an den Krankheitsverlauf angepasstes Training verzögert sich der Krankheitsverlauf. Verbesserungen braucht es dahingehend, dass Demenz bei der Pflegegeldeinstufung stärker berücksichtigt wird. Konkret erwarte ich mir, dass Personen mit Demenz in jedem Fall um eine Stufe höher bewertet werden. Das hat mehrere Vorteile: In der Betreuung zu Hause werden Demenzerkrankte finanziell bessergestellt und im stationären Bereich kann mehr Personal zur Verfügung gestellt werden“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
 
Das Sozialressort forciert durch Anschubfinanzierung Tageszentren mit speziellen Demenzangeboten. Für pflegende Angehörige gibt es seit heuer erstmals einen Urlaubszuschuss und ab Jänner 2021 wird zusätzlich die Kurzzeitpflege in einem Alten- und Pflegeheim finanzielle gefördert. Seitens des Sozialressorts ist für das Jahr 2021 ebenfalls eine Förderung innovativer Projekte im Pflegebereich geplant. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung von Angeboten im Demenzbereich gelegt. Informationen zum Thema Pflege und Betreuung gibt es bei allen Sozialberatungsstellen, bei der neuen Pflegehotline des Sozialressorts unter 051 / 775 775 und auf www.pflegeinfo-ooe.at

 

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