LR Kaineder: Entscheidung zu Umsetzung Skischaukel Vorderstoder muss auf wissenschaftlich begründeten Studien basieren – unseriöse Daten haben hier keinen Platz

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 24. November 2020)

Gestern präsentierte LR Kaineder gemeinsam mit den beiden Klimaforschern und Meteorologen Dr. Herbert Formayer und Dr. Marc Olefs eine aktuelle Studie zur künftigen Schneesicherheit in der Pyhrn-Priel Region. Ergebnis ist eine enorme Abnahme der natürlichen Schneedecke in den letzten Jahrzehnten sowie eine weitere prognostizierte Abnahme in den kommenden Jahrzehnten.

 

Der Tiroler „Skitourismusforscher“ Günther Aigner präsentierte gestern eine eigene „Studie“ zur Schneeentwicklung in der betroffenen Region, die besagen soll, dass sich die Schneehöhen in Hinterstoder/Vorderstoder nicht statistisch belegbar verändert hätten. Dabei werden aber einzelne Messdaten herangezogen, die aus wissenschaftlicher Sicht nicht für klimatische Interpretationen verwendet werden dürfen. Dr. Formayer und Dr. Olefs führen dazu aus: „Die Messdaten dieser Station sind zwar einer standardmäßigen Qualitätsprüfung seitens des hydrographischen Dienstes unterzogen, aber derzeit nicht in homogenisierter Form vorhanden. Die Homogenisierung einer Messreihe ist ein aufwändiger und händisch durchzuführender, wissenschaftlicher Korrekturprozess, im Zuge dessen nicht-klimatische Effekte in den Messreihen bestmöglich entfernt werden (z.B. Stationsverlegung oder Beobachterwechsel, etc.). Letztere führen dazu, dass sich systematische Fehler in den Messreihen einschleichen, die zu künstlich veränderten klimatischen Trends führen können. Diese Korrekturarbeit wird z.B. seitens der Klimaforschung an der ZAMG schon sehr lange gemacht (auch für andere Messreihen wie Temperatur und Niederschlag), ist aber sehr zeitaufwändig, da man hier auch viele Vergleiche mit Nachbarstationen machen muss.“

 

Zwei weitere Gründe schränken die Verwendbarkeit und somit Rückschlüsse der von Aigner verwendeten Stationsmessdaten auf die Ergebnisse stark ein: Es handelt sich nur um eine Punktinformation und die meteorologische Erfahrung lehrt, dass es insbesondere beim Schnee starke Unterschiede auf sehr kleinem Raum geben kann. Die Studie Formayer/Olefs ist eine flächenhafte Betrachtung einer ganzen Region mit starken Höhen- und topographischen Unterschieden. Aigner bezieht sich bei seinen Aussagen nur auf die Änderungen einer einzelnen Messstation im Gesamtzeitraum seit 1910 bis heute, Formayer/Olefs beziehen sich in deren Studie auf den Zeitraum seit 1961. Des Weiteren muss angemerkt werden, dass die flächigen klimatologischen Daten, die in der Studie Formayer/Olefs verwendet wurden, mit homogenisierten Langzeitmessreihen der Schneedecke validiert wurden.

 

Klima-Landesrat Kaineder: „Ich möchte die Diskussion um den möglichen Bau einer Skischaukel in Vorderstoder auf wissenschaftlich begründbaren Daten und Studien führen. Gerade wenn am Ende auch öffentliche Gelder investiert werden müssen. Dazu habe ich die Studie über die klimatologischen Veränderungen in der Pyhrn-Priel Region bei renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Auftrag gegeben. Wenn jetzt Daten und Messreihen von nicht geeigneten Messstationen als „Studien“ präsentiert werden, zerstört dies jeglichen  wissenschaftlichen Diskurs. Und genau das ist hochproblematisch. Wir können es uns nicht leisten, öffentliches Geld in Projekte zu investieren, die möglicherweise nicht zukunftsfähig sind. Gerade in Zeiten der Klimakrise erwarten sich die Menschen zu Recht, dass die Politik auf Basis seriöser wissenschaftlicher Erkenntnisse entscheidet. Und der Klimaschutz muss dabei aus meiner Sicht oberste Priorität bekommen!“

 

Gestern präsentierte LR Kaineder gemeinsam mit den beiden Klimaforschern und Meteorologen Dr. Herbert Formayer und Dr. Marc Olefs eine aktuelle Studie zur künftigen Schneesicherheit in der Pyhrn-Priel Region. Ergebnis ist eine enorme Abnahme der natürlichen Schneedecke in den letzten Jahrzehnten sowie eine weitere prognostizierte Abnahme in den kommenden Jahrzehnten.

 

Der Tiroler „Skitourismusforscher“ Günther Aigner präsentierte gestern eine eigene „Studie“ zur Schneeentwicklung in der betroffenen Region, die besagen soll, dass sich die Schneehöhen in Hinterstoder/Vorderstoder nicht statistisch belegbar verändert hätten. Dabei werden aber einzelne Messdaten herangezogen, die aus wissenschaftlicher Sicht nicht für klimatische Interpretationen verwendet werden dürfen. Dr. Formayer und Dr. Olefs führen dazu aus: „Die Messdaten dieser Station sind zwar einer standardmäßigen Qualitätsprüfung seitens des hydrographischen Dienstes unterzogen, aber derzeit nicht in homogenisierter Form vorhanden. Die Homogenisierung einer Messreihe ist ein aufwändiger und händisch durchzuführender, wissenschaftlicher Korrekturprozess, im Zuge dessen nicht-klimatische Effekte in den Messreihen bestmöglich entfernt werden (z.B. Stationsverlegung oder Beobachterwechsel, etc.). Letztere führen dazu, dass sich systematische Fehler in den Messreihen einschleichen, die zu künstlich veränderten klimatischen Trends führen können. Diese Korrekturarbeit wird z.B. seitens der Klimaforschung an der ZAMG schon sehr lange gemacht (auch für andere Messreihen wie Temperatur und Niederschlag), ist aber sehr zeitaufwändig, da man hier auch viele Vergleiche mit Nachbarstationen machen muss.“

 

Zwei weitere Gründe schränken die Verwendbarkeit und somit Rückschlüsse der von Aigner verwendeten Stationsmessdaten auf die Ergebnisse stark ein: Es handelt sich nur um eine Punktinformation und die meteorologische Erfahrung lehrt, dass es insbesondere beim Schnee starke Unterschiede auf sehr kleinem Raum geben kann. Die Studie Formayer/Olefs ist eine flächenhafte Betrachtung einer ganzen Region mit starken Höhen- und topographischen Unterschieden. Aigner bezieht sich bei seinen Aussagen nur auf die Änderungen einer einzelnen Messstation im Gesamtzeitraum seit 1910 bis heute, Formayer/Olefs beziehen sich in deren Studie auf den Zeitraum seit 1961. Des Weiteren muss angemerkt werden, dass die flächigen klimatologischen Daten, die in der Studie Formayer/Olefs verwendet wurden, mit homogenisierten Langzeitmessreihen der Schneedecke validiert wurden.

 

Klima-Landesrat Kaineder: „Ich möchte die Diskussion um den möglichen Bau einer Skischaukel in Vorderstoder auf wissenschaftlich begründbaren Daten und Studien führen. Gerade wenn am Ende auch öffentliche Gelder investiert werden müssen. Dazu habe ich die Studie über die klimatologischen Veränderungen in der Pyhrn-Priel Region bei renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Auftrag gegeben. Wenn jetzt Daten und Messreihen von nicht geeigneten Messstationen als „Studien“ präsentiert werden, zerstört dies jeglichen  wissenschaftlichen Diskurs. Und genau das ist hochproblematisch. Wir können es uns nicht leisten, öffentliches Geld in Projekte zu investieren, die möglicherweise nicht zukunftsfähig sind. Gerade in Zeiten der Klimakrise erwarten sich die Menschen zu Recht, dass die Politik auf Basis seriöser wissenschaftlicher Erkenntnisse entscheidet. Und der Klimaschutz muss dabei aus meiner Sicht oberste Priorität bekommen!“