LR Kaineder: Hundertjähriger Holzboden in ehemaligem Fensterwerk der Fa. Wick gerettet

Landeskorrespondenz

Mit „Social Urban Mining“ wird am neuen Standort der Linz AG ökologischer und sozialer Mehrwert geschaffen

 

(Presseaussendung vom 3.6.2020)

Für die Erweiterung des Betriebsstandortes der LINZ AG wird das ehemalige Fensterproduktionswerk der Firma Wick in der Wiener Straße 125-129 in Linz abgerissen. Um bei dem Vorhaben möglichst ressourcenschonend vorzugehen, haben die LINZ AG und das Umweltressort des Landes mit BauKarussell als Partner für verwertungsorientierten Rückbau zusammengearbeitet.

 

Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder unterstreicht die Bedeutung des Projektes für das Land Oberösterreich: „Wiederverwendung im Produktbereich wurde in Oberösterreich durch die Einführung der Marke ReVital bereits -weit etabliert. Re-Use nun auch im Baubereich in Oberösterreich erfolgreich zu positionieren, sehen wir als wichtigen nächsten Schritt. Dass es ausgezeichnet funktionieren kann, zeigt das aktuelle Projekt.“

 

Ein alter Holzboden, gut erhaltene Fenster und Türen, Stiegengeländer im 50er Jahre Stil oder Natursteinfliesen – sie alle haben bei einem üblichen Gebäudeabriss ihr „Lebensende“ erreicht. Das muss nicht sein, denn in diesen Objekten stecken sehr viele Ressourcen und sie können – wenn die richtigen Partner zusammenfinden – rechtzeitig vor dem Abbruch ausgebaut und wiederverwendet werden. Genau dies ist aktuell beim ersten Pilotprojekt für verwertungsorientierten Rückbau in Oberösterreich am Standort Wiener Straße gelungen.

 

LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider: „Die LINZ AG errichtet derzeit am ehemaligen Areal der Firma ‚Josef Wick & Söhne‘ ein innovatives Stromnetz-Gebäude. Der Neubau, der unter anderem auf umweltfreundliche Fassadentechnik setzt, wird zur hohen Versorgungssicherheit für die Region Linz beitragen. Als Bauherr ist es der LINZ AG ein Anliegen, Verantwortung für Ressourcenschonung zu übernehmen. Dank der guten Planung und der Zusammenarbeit mit BauKarussell ist es beim aktuellen Bauprojekt hervorragend gelungen, Kreislaufwirtschaft in die Phase des abbruchvorbereitenden Rückbaus zu integrieren, Bauteile in Verwendung zu halten und damit zusätzliche Beschäftigung zu schaffen.“

 

Das auf verwertungsorientierten Rückbau mit sozialem Mehrwert spezialisierte Start-Up BauKarussell hat in einem mehrmonatigen Planungsverfahren seit vergangenem Winter die Weitergabe eines hundertjährigen Industrieholzbodens an die oberösterreichische Tischlerei Antik Stadl organisiert. Dahinter steht das BauKarussell-Konzept des Social Urban Mining: „Damit unser Ansatz vom Best Practice zum Status quo wird, braucht es mutige Bauherren wie die LINZ AG, die Bereitschaft zeigen, die ökologischen und sozialen Benefits, die im Rückbau zu finden sind, möglichst umfassend auszuschöpfen. Wir bedanken uns bei der LINZ AG für das Vertrauen und die Beauftragung,“ so Thomas Romm, Architekt und Gründer von BauKarussell.

 

Die Ausbauarbeiten des Holzbodens erfolgten schließlich im März unter Einbeziehung der sozialwirtschaftlichen Partner Teamwork, FAB und Volkshilfe Oberösterreich. Markus Meissner, Ressourcenmanager und Leiter von BauKarussell: „Die soziale Komponente ist fixer Bestandteil unserer Tätigkeit. Basis für die erfolgreiche Umsetzung unserer Planungsarbeit sind starke sozialwirtschaftliche Partner, die vor Ort die manuellen Ausbauarbeiten durchführen und Menschen mit Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt durch Trainings bessere Chancen verschaffen. Dass dies neben Wien auch in Oberösterreich hervorragend funktioniert, haben Teamwork, FAB und Volkshilfe Oberösterreich nun unter Beweis gestellt. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit bei künftigen Aufträgen in Oberösterreich.“

 

Über BauKarussell

BauKarussell ist der erste Anbieter für Social Urban Mining und hat sich zum Ziel gesetzt, Re-Use im Baubereich als Rückbau-Dienstleistungspaket für Bauherren umzusetzen und zum Mainstream zu machen. Das Geschäftsmodell beruht auf der Einbeziehung sozialwirtschaftlicher Partner und wird seit dem Jahr 2017 in größeren Rückbau- und Bauvorhaben wie dem Glaspalast (ehemaliges Rechenzentrum der Stadt Wien) und dem MedUni Campus Mariannengasse (Bauherr: Bundesimmobiliengesellschaft) in Wien umgesetzt und weiterentwickelt. Das aktuelle Angebot an Re-Use-Bauteilen ist im Bauteilkatalog online einsehbar. Das BauKarussell-Team setzt sich aus Partnern von pulswerk GmbH, Romm/Mischek ZT und RepaNet – Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich zusammen. Operative Partner in Wien sind das Demontage- und Recyclingzentrum DRZ Wien und die Caritas SÖB. www.baukarussell.at

 

 

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