LR Kaineder: Entlastung des angespannten Gesundheitssystems durch top ausgebildete Migrant/innen möglich

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 8.4.2020)

In Oberösterreich leben sehr viele hochqualifizierte Migrant/innen, die in unterschiedlichen Berufen ein ausländisches Diplom bzw. eine in ihrem Heimatland erworbene mittlere bis hohe Ausbildung im Gesundheitsbereich besitzen. Einige davon verfügen über eine abgeschlossene Qualifizierung in den Berufen Humanmedizin, Zahnmedizin, Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger/in sowie Pflege- und Pflegefachassistenz. Damit diese Menschen in Österreich ihre erlernten Berufe ausüben dürfen, gibt es hohe bürokratische Hürden für die Betroffenen zu überwinden, sodass eine Anerkennung der im Ausland abgeschlossenen Ausbildung die Migrant/innen viel zu lang von einer Berufsausübung fernhält.
 

Durch die kürzlich beschlossenen COVID-19-Gesetze und die Änderung im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sowie dem Ärztegesetz ist es nun auch für die Dauer einer Pandemie möglich, nicht vollständig nostrifizierte Mediziner/innen sowie Krankenpflegepersonal einzusetzen. „Wir haben in Oberösterreich viele Menschen, die eine Topausbildung in Gesundheitsberufen absolviert haben und aber bisher durch die oft bürokratischen Barrieren nicht eingesetzt werden durften. In der Krise ist es nun möglich, dass diese Menschen in ihren jeweiligen Fachbereichen schnell und unbürokratisch eingesetzt werden können. Das kann ein wichtiger und entscheidender Faktor bei der Entlastung unseres angespannten Gesundheits- und Pflegebereiches sein“, so Landesrat Kaineder, der gerade vom Verein migrare erheben lässt, wie viele Personen dazu bereit wären, in der Krise einen großen Beitrag zu leisten.
 

„Seit langem beraten wir Menschen, die ihre medizinischen bzw. pflegerischen Ausbildungen im Ausland absolviert haben. Seit langem gibt es unterschiedliche Hürden, diese Qualifikationen in Österreich und für Österreich einzusetzen. Nun befinden wir uns in einer Krise, in der wir gerade dieses wichtige Potential nicht ungenützt lassen dürfen. Dutzende Migrant/innen haben sich schon vorab gemeldet und stehen jederzeit für einen Einsatz bereit. Es braucht nun ein rasches Handeln, um alle Kräfte mit medizinischem bzw. pflegerischem Know-How zu bündeln“, so Mümtaz Karakurt vom Verein migrare, der aktuell an einer vollständigen Erhebung des Potenzials an Gesundheitspersonal unter den Migrant/innen arbeitet.