Landesrat Achleitner: setzt auf Virtuelle Fachhochschule

Landeskorrespondenz

Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Lehren und Forschen in Zeiten der Corona-Krise – FH OÖ zeigt es mit dem Umstieg auf eine virtuelle FH vor“

 

(Presseaussendung vom 2.4.2020)

„Die Corona-Krise bringt natürlich auch gravierende Auswirkungen auf Lehre und Forschung. Dass die Gesundheit der Menschen oberste Priorität hat, gilt natürlich auch für die Mitarbeiter/innen und Studierenden an den Hochschulen. Die Fachhochschule Oberösterreich hat den Umstieg auf eine virtuelle FH perfekt geschafft und zeigt damit vor, wie Lehren und Forschen trotz Coronavirus funktioniert“, hebt Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner hervor. "In Krisensituationen muss man eine gewisse Flexibilität zeigen, in jeder Hinsicht" ist auch Dr. Gerald Reisinger, Geschäftsführer der FH Oberösterreich, überzeugt. Dazu gehört, dass mehr als die Hälfte der Lehre innerhalb weniger Tage auf Onlinebetrieb umgestellt wurde. Vor allem virtuelle Sitzungen und klassische Vorlesungen stehen nun auf dem Lehrplan. "E-Learning-Freaks" unter den Professor/innen punkten mit zusätzlichen interaktiven Elementen. Um die Innovationskraft der Unternehmen zu unterstützen, läuft laut FH-Forschungsleiter FH-Prof. PD Dr. Johann Kastner auch die Angewandte Forschung "zu 99 Prozent im Homeoffice und mit digitalen Medien" weiter.

 

Aus der Sicht von Landesrat Achleitner leistet die FH Oberösterreich auch in der Krise exzellente Arbeit: "Wirtschaft und Gesellschaft werden früher oder später wieder in Normalzustand zurückkommen. Dann werden die top ausgebildeten Absolvent/innen der FH Oberösterreich umso dringender benötigt", unterstreicht LR Achleitner. „Bereits jetzt sind die Kapazitäten der FH OÖ in der Angewandten Forschung besonders wichtig. Innovationen made by FH Oberösterreich sind bei der Bekämpfung der Corona-Krise ebenso gefragt wie beim Ankurbeln der Wirtschaft", so LR Achleitner. „Die Corona-Krise wird aber auch die FH Oberösterreich so wie das gesamte Hochschulwesen verändern. Die Digitalisierung der Lehre und der Kommunikation wird auch nach dieser Krise nicht mehr von der Agenda verschwinden, sondern massiv weiter vorangetrieben werden“, zeigt sich Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner überzeugt.

 

Flexibilität durch digitales Lernen

"Die online basierte Form des Lernens bietet eine erhöhte zeitliche und räumliche Flexibilität, sowohl für Studierende als auch für Lehrende", stellt FH-Prof. Dr. Sebastian Martin vom Department für Gesundheits-, Sozial- und Public Management in Linz fest. Nur die Interaktionen seien im Präsenzbetrieb noch etwas stärker. In diese Kerbe schlägt auch Vanessa Heimberger die - ebenfalls in Linz - im 6. Semester Medizintechnik studiert. Man könne die Lehrveranstaltungen zwar nun "in der Jogginghose absolvieren", müsse sich aber bei Rückfragen oder beim gemeinsamen Klären schwieriger Fragestellungen mit Studienkolleg/innen auf andere Art als bisher gewohnt abstimmen.

 

Die Professor/innen sind sich jedoch aus der Sicht von Magdalena Winkler bewusst, wie neu diese Situation jetzt für alle ist. Sie studiert in Wels Innovations- und Produktmanagement und hat das Gefühl, der Hauptgedanke sei derzeit, "Wie schaffen wir das alle gemeinsam am besten?". Ihre Vorfreude auf ein "persönliches" Wiedersehen an der FH ist groß. Auch auf die gemeinsamen technischen Laborübungen, die im Semester weiter nach hinten verschoben werden.

 

Wie steht es um die Prüfungen? Cemal Demir, der im zweiten Semester Prozessmanagement und Business Intelligence in Steyr studiert, hat für die FH Oberösterreich großes Lob parat: "Die FH geht an die Sache sehr offen heran. Die Prüfungsmodalitäten werden zugunsten virtueller Klausuren geändert. Praktisch würde das mit einer Videokonferenzschaltung gelöst."

 

Auf das Tempo achten

"Bei den Vorlesungen achte ich besonders darauf, dass die Inhalte jetzt nicht schneller durchgegangen werden. Ich zeichne sonst sehr viel auf die Tafel. Das mache ich nun am Computer und lasse die Studierenden mitschauen", erzählt FH-Prof. PD Dr. Stephan Winkler, der in Hagenberg den Studiengang Medizin- und Bioinformatik leitet. Im Allgemeinen sieht Winkler die vorübergehende Umstellung auf den Onlinebetrieb als sehr geglückt an. Lehrende wie Studierende seien mit vollem Engagement bei der Sache.

 

Forschung online

FH-Prof. Winkler ist auch in der Angewandten Forschung und Entwicklung sehr aktiv. Mit seinen Forschungsmitarbeitern hält er tägliche Meetings über Microsoft Teams ab, den telefonischen Kontakt mit den externen Forschungspartnern beschreibt er als eng.

 

Dass der Forschungsbetrieb ganz im Sinne der Wirtschaft mit Volldampf weiter geht, bestätigt deren Forschungschef FH-Prof. PD Dr. Johann Kastner für die gesamte FH Oberösterreich. Das funktioniere für die meisten Forschungsprojekte sehr gut, insbesondere für Themen wie IT, Simulation oder Management. "Nur dort, wo es unbedingt notwendig ist, weil Zellkulturen oder empfindliche Geräte betreut werden müssen, sind einige wenige Forscher/innen mit sehr großem Sicherheitsabstand und in limitierten Zeitfenstern in den Labors anwesend", schildert Kastner den Umgang mit den aktuellen Beschränkungen. Bis jetzt hätten die Forscher/innen der FH Oberösterreich noch alle Termine und Meilensteine gut einhalten können: "Es gibt noch keine nicht aufholbaren Verzögerungen bei unseren F&E-Projekten".

 

Impulse aus der Krise?

"Was zukünftige Forschungsthemen betrifft, so werden wir unsere Schwerpunkte in den Bereichen Medizintechnik, sichere und gesunde Lebensmittel, Energie, Simulation und IT-Security weiter ausbauen", betont Johann Kastner. In Krisenzeiten erkenne man die besondere Wichtigkeit dieser Themenfelder.

 

Auch die von der Bundesregierung vor wenigen Tagen avisierte, kurzfristige Ausschreibung von 22 Forschungsmillionen im Hinblick auf Corona ist im Fokus der FH Oberösterreich und ihres Forschungschefs: "Mit unseren Analysegeräten der Medizintechnik können wir in der Medizinforschung behilflich sein, die Wirkungsweise des Coronavirus besser zu verstehen", so Kastner.