Covid-19

Die Erkrankung, die das Coronavirus SARS-CoV-2 hervorruft, wird als Covid-19 bezeichnet.

Eine Covid-19 Infektion kann erkältungs- oder grippeähnliche Verläufe aufweisen, ist jedoch eigentlich eine Erkrankung des gesamten Organismus. Daher ist die Vielfältigkeit der möglichen Symptome sehr breit, und es kann manchmal auch zu schweren Verläufen mit der Notwendigkeit von Krankenhausbetreuung und auch intensivmedizinischer Behandlung kommen.

 

Personen, die einen oder mehrere der folgenden Risikofaktoren für einen schweren Erkrankungsverlauf aufweisen, sollten sich daher bei Verdacht auf eine Covid-19 Infektion umgehend mit Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt in Verbindung setzen. Eine sofortige Behandlung mit Covid-19 Medikamenten könnte zur Vorbeugung eines schweren Verlaufes notwendig sein. Auch im Falle einer Schwangerschaft ist die Kontaktaufnahme und Betreuung durch die Hausärztin bzw. den Hausarzt wichtig - insbesondere, wenn zusätzliche Risikofaktoren gegeben sind.

 

Risikofaktoren:

  • Alter > 50 Jahre
  • Übergewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) > 30
  • Krebserkrankung
  • Chronische Leber- oder Nierenerkrankung
  • Herzkreislauferkrankungen
  • Schlaganfall oder Herzinfarkt (in den letzten Jahren)
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Gefäßerkrankung
  • Erkrankungen des Atmungssystems
  • Raucherin oder Raucher
  • Neurologische und psychiatrische Erkrankungen (z.B. Demenz)
  • Trisomie 21
  • Unvollständiger Impfstatus
  • Immunsuppression (krankheits- oder medikationsbedingt)

Im Falle einer Infektion kann ein Covid-19 Medikament bei frühzeitiger Einnahme schwere Erkrankungen und damit eine eventuelle Spitalsbehandlung oder sogar einen tödlichen Verlauf verhindern bzw. deutlich mindern. Die Behandlung muss so schnell wie möglich und jedenfalls innerhalb von fünf Tagen nach dem ersten Auftreten von Symptomen beginnen.

 

Derzeit steht in Österreich das Medikament Paxlovid als wirkungsvolle Behandlung von Covid-19 bei Personen ab 18 Jahren zur Verfügung. Paxlovid wird von der Hausärztin bzw. dem Hausarzt verschrieben und ist in den öffentlichen Apotheken erhältlich. Die Einnahme der Tabletten erfolgt zu Hause über einen Zeitraum von fünf Tagen.

 

Die Medikamente sind vor allem für Personen im höheren Alter, Personen mit chronischen Erkrankungen (z.B. Diabetes), Personen mit Übergewicht und Personen mit geschwächtem Immunsystem aufgrund von Erkrankungen bzw. der Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten empfohlen.

Long Covid ist ein Überbegriff für gesundheitliche Langzeitfolgen, die nach einer akuten Covid-19 Erkrankung vorhanden sein können. Dazu zählen Beschwerden, die mehr als vier Wochen nach Beginn der akuten Infektion nicht abklingen oder neu hinzukommen. Bestehen die Beschwerden länger als zwölf Wochen nach Beginn der Covid-19 Infektion, wird von einem Post Covid-Syndrom gesprochen.

Long Covid umfasst daher einerseits länger anhaltende Beschwerden, welche im Anschluss an eine Covid-19 Erkrankung für vier bis zwölf Wochen bestehen, sowie andererseits das Post Covid-Syndrom (ab zwölf Wochen).

Haben Sie den Verdacht, an Long Covid zu leiden (körperliche und/oder psychische Beschwerden), wenden Sie sich an Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt oder an Ihre betreuende Fachärztin bzw. Ihren betreuenden Facharzt.

Die Covid-19 Impfung verringert das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Zudem ist das Risiko für langfristige Krankheitsfolgen (z.B. Long Covid) bei geimpften Personen geringer als bei ungeimpften. Kommt es trotz Impfung zu Covid-19, so verläuft die Erkrankung in der Regel kürzer und milder. Auch Komplikationen, Spitalsaufenthalte und Todesfälle können weitgehend vermieden werden.

 

Aktuelles Impfschema

Das Corona-Virus SARS-CoV-2 zirkuliert seit Anfang 2020 weltweit und auch in der österreichischen Bevölkerung. Daher wird davon ausgegangen, dass rund 95 % Personen ab dem vollendeten 5. Lebensjahr bereits Kontakt mit dem Virus hatten – entweder durch eine Infektion oder durch eine Impfung. Eine Grundimmunisierung ist daher in den meisten Fällen nicht mehr notwendig.

Generell wird allen Personen ab dem vollendeten 12. Lebensjahr eine Auffrischungsimpfung mit einem aktuellen Variantenimpfstoff, bevorzugt im Herbst, empfohlen.

Besonders empfohlen ist die Impfung für Personen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko, sowie für im Gesundheitswesen tätige Personen. Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf sind Personen > 60 Jahre, Schwangere, Personen mit Trisomie 21, Personen mit Grunderkrankungen (z.B. Herz-, Lungen-, Nieren- oder Stoffwechselerkrankungen), onkologische Patientinnen und Patienten, Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Autoimmunerkrankungen, übergewichtige Personen mit einem Body-Mass-Index (BMI) > 30, in Alten- und Pflegeheimen betreute Personen, Personen mit intellektuellen oder körperlichen Behinderungen (in und außerhalb von Betreuungseinrichtungen).

In den seltenen Fällen, in denen tatsächlich noch kein Kontakt mit dem Virus stattgefunden hat (weder durch eine Infektion noch durch eine Impfung), ist für Kinder ab dem vollendeten 6. Lebensmonat bis zum vollendeten 5. Lebensjahr eine Grundimmunisierung mit einem aktuellen Variantenimpfstoff möglich bzw. empfohlen, falls ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht. Bei Personen mit stark geschwächtem Immunsystem können sich die Impfabstände verkürzen oder zusätzliche Impfdosen nötig sein. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt legt das Vorgehen im Einzelfall fest.

 

Auffrischungsimpfung und aktueller Variantenimpfstoff

Derzeit steht in Österreich der aktuelle mRNA-Varianten-Impfstoff gegen die LP.8.1-Variante zur Verfügung (Comirnaty von BioNTech/Pfizer). Haben nach einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ausgeprägte Impfreaktionen stattgefunden, kann bei Verfügbarkeit alternativ eine Impfung mit einem Proteinimpfstoff (z.B. Nuvaxovid) erwogen werden.

Allen Personen ab zwölf Jahren empfiehlt das Nationale Impfgremium (NIG) einmal jährlich eine Auffrischungsimpfung mit einem aktuell verfügbarem Variantenimpfstoff. Die Impfung wird vor allem Personen ab 60 Jahren und Personen mit einem erhöhtem Erkrankungsrisiko, sowie medizinischem Gesundheitspersonal empfohlen.

 

Mindestabstände zu vorangegangener Impfung bzw. bekannter Infektion

Prinzipiell sollte ein Abstand von mindestens sechs Monaten zur letzten Exposition (Infektion oder Impfung) eingehalten werden. Bei Personen ohne erhöhtes Erkrankungsrisiko wird ein Abstand von zwölf Monaten empfohlen.

Immungeschwächte bzw. immunsupprimierte Personen können auch in einem kürzeren Abstand zur letzten Exposition geimpft werden. Jedenfalls sollte aber ein Mindestabstand von vier Monaten zur letzten Impfung oder Infektion nicht unterschritten werden.

 

Covid-19 Schutzimpfung für Kinder

Eine Impfung ab dem vollendeten 6. Lebensmonat bis zum vollendeten 12. Lebensjahr ist generell möglich, derzeit jedoch nur für Kinder mit Risikofaktoren empfohlen.

 

Kinder ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat bis zum vollendeten fünften Lebensjahr:

Aktueller Impfstoff: Comirnaty LP.8.1 (3 Mikrogramm)

  • Ohne Exposition: Grundimmunisierung bestehend aus drei Impfungen
  • Nach (jeglicher) bekannter Exposition: einmalige Impfung

 

Kinder ab dem vollendeten fünften bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr:

Aktueller Impfstoff: Comirnaty LP.8.1 (10 Mikrogramm)

  • Einmalige Impfung

In Oberösterreich sind 870 Ordinationen als Covid-Impfordination registriert, dies sind fast alle Ordinationen für Allgemeinmedizin sowie die Ordinationen für Kinderheilkunde.

Wenden Sie sich daher an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt bzw. Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt!

Sollten Sie keine Hausärztin oder keinen Hausarzt haben bzw. sie oder er führt keine Covid-19 Schutzimpfung durch, so bieten die Primärversorgungseinrichtungen (PVE) in Oberösterreich sowie mehrere Ordinationen die Covid-19 Schutzimpfung auch für ordinationsfremde Personen an.

 

Weiterführende Informationen

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