LR Hiegelsberger: Runder Tisch Engerling setzt auf Beratung der Bäuerinnen und Bauern

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 18.9.2018)

Nach der Dürrewelle kämpfen Oberösterreichs Bäuerinnen und Bauern im Grünland mit starkem Engerlingsbefall. Nahezu ganz Oberösterreich zählt nun zum Befallsgebiet der Maikäfer bzw. seines Engerlings. Die Befallsflächen in den hauptbetroffenen Regionen weisen zum Teil 300 bis 400 oder mehr Engerlinge pro auf. Auch im übrigen Landesgebiet liegt die Befallszahl zwischen 100 und 150 Engerlingen pro . Die Schadschwelle liegt im Vergleich dazu im Flugjahr bei bis zu 40 Engerlingen und im folgenden Hauptfraßjahr, also 2019, bei bis zu 30 Engerlingen pro .

 

Es ist davon auszugehen, dass die Engerlinge bereits seit drei bis sechs Jahren, also seit ein bis zwei Befallszyklen in den jeweiligen Regionen auftreten, durch die lang andauernde Hitzeperiode wurden die Fraßschäden in diesem Jahr eher sichtbar. Experten prognostizieren den starken Engerlingsdruck für die kommenden 15 Jahre. Die typische Gradation, der Vermehrungsrhythmus des Maikäfers, kann alle 30 bis 40 Jahre zu einer Massenvermehrungsperiode führen, die auch 30 bis 40 Jahre anhält. Der aktuelle Engerlingsbefall wird seine Auswirkungen vor allem im kommenden Jahr zeigen, wenn die Fressleistung der Engerlinge nach der Winterruhe steigt.

 

Um praktikable Lösungen für Oberösterreichs Bäuerinnen und Bauern sicherzustellen, initiierte Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger einen Runden Tisch unter Beteiligung der Abteilung Land- und Forstwirtschaft, der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, der Österreichischen Hagelversicherung sowie BIO AUSTRIA Oberösterreich. „Dieses Hitzejahr hat in der Landwirtschaft starke Spuren hinterlassen. Auch diese extreme Befallsituation ist mitunter der Trockenheit als auch der Gradation des Maikäfers geschuldet. Unser Ziel ist eine nachhaltige und fachgerechte Bekämpfung. Um dies effizient umzusetzen gilt es mit fundierter Beratung auf die Bäuerinnen und Bauern zuzugehen“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger über das Resultat des Runden Tisches.

 

Die Beteiligten sind sich über den Inhalt und effiziente Bekämpfungsmaßnahmen einig. Die mechanische Bekämpfung mit Kreiselgrubber, Kreiselegge, Zinkenrotor und Fräse habe sich bewährt, zugelassene chemische Mittel haben keine ausreichend gute Wirkung gegen den Engerling. Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich stellt für Details zur Bekämpfung die umfangreiche Beratungsbroschüre „Der Feld-Maikäfer – Grünlandwirtschaft mit dem Engerling“ zur Verfügung. Das Land Oberösterreich wird in diesem Zusammenhang ein Informationsvideo mit Praxisempfehlungen zu den Bekämpfungsmaßnahmen, in Kooperation mit den Beteiligten des Runden Tisches, erstellen. „Die Grünlandbetriebe der neu betroffenen Regionen können auf diesem Weg von den umfangreichen Erfahrungen in der Bekämpfung profitieren. Es gilt praktikable Informationsquellen zu schaffen“, so Hiegelsberger.