Krisenpflegemütter in der Krise: Kinderbetreuungsgeld gestrichen - Landesrätin Birgit Gerstorfer fordert die Familienministerin zur Rücknahme des Erlasses auf

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 13.9.2018)

Seit Juli 2018 bekommen die Krisenpflegemütter aufgrund eines Erlasses des Familienministeriums kein Kinderbetreuungsgeld mehr. Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer hat in einem Gespräch mit Krisenpflegemüttern zugesagt, dass sie sich dafür einsetzen wird, dass der Erlass umgehend zurück genommen wird.

 

33 Krisenpflegemütter in Oberösterreich geben Säuglingen und kleinen Kindern in Krisenzeiten Zuwendung, Geborgenheit und Wärme. Die Kinder werden aus unterschiedlichsten Gründen – meist aufgrund schwieriger Familiensituationen – für Tage, Wochen oder Monate in eine Krisenpflegefamilie gegeben. So lange, bis geklärt ist, ob das Kind zurück zu den leiblichen Eltern kann, ob es zu Verwandten oder dauerhaft zu Pflegeeltern kommt.

 

Bis Juli dieses Jahres bekamen Krisenpflegemütter für die Dauer, in der sie für ein Kind sorgen, Kinderbetreuungsgeld. Aufgrund eines Erlasses des Familienministeriums gibt es kein Kinderbetreuungsgeld mehr, weil es sich – so die Begründung – bei dieser Form der Betreuung um kein Dauerpflegeverhältnis handelt.

 

Die oö. Krisenpflegemütter wollen diese Begründung nicht akzeptieren und klagen das Geld jetzt je nach Anlassfall ein. „Wir bekommen das Betreuungsgeld ohnehin nur für die Zeit, in der wir ein Kind bei uns aufnehmen. Bei mir sind das 33 Euro pro Tag. Das ist doch nicht zu viel dafür, dass ich rund um die Uhr für die Kleinen da bin“, sagt eine Krisenpflegemutter.

 

Die Krisenpflegemütter können – da sie auf Abruf bereit stehen – keinem anderen  Beruf nachgehen. Sie sind, um zumindest sozialversichert zu sein, bei „plan B“ geringfügig beschäftigt. „plan B“ ist ein gemeinnütziges Unternehmen in Leonding, das im Auftrag der oö. Kinder- und Jugendhilfe die Arbeit der Krisenpflegeeltern koordiniert und organisiert.

 

Am 13. September 2018 haben fünf Krisenpflegemütter und Alexander König (Geschäftsführer von „plan B“,) die Sozial-Landesrätin besucht und sie mit dem Problem des ersatzlos gestrichenen Kinderbetreuungsgeldes konfrontiert.

 

Birgit Gerstorfer: „Die Krisenpflegemütter leisten eine ganz wichtige Arbeit und sind für Säuglinge und Kleinkinder in schwierigsten Lebenssituationen 24 Stunden am Tag da. Ich werde mich vehement dafür einsetzen, dass die sozialrechtliche Absicherung der Krisenpflegemütter verbessert wird. Gleichzeitig fordere ich Familienministerin Juliane Bogner-Strauß auf, diesen Erlass umgehend zurückzunehmen und den Pflegemüttern das Kinderbetreuungsgeld wieder auszubezahlen.“