Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer: Die Sprache der Kunst überwindet Barrieren

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 13.4.2018)

Nicht durch ihre Beeinträchtigung, sondern durch ihr besonderes Talent stehen sie im Rampenlicht: Jene zehn Bewohner/innen aus St. Pius, einer Caritas-Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen, die ihre Bilder und Texte im Landes­­dienstleistungszentrum (LDZ) in Linz präsentieren dürfen. „KunstWandeln“ heißt die Ausstellung, die am Montag, 23. April, 16 Uhr eröffnet wird. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, die Potentiale von Menschen mit Beeinträchtigungen in den Vordergrund zu rücken“, sagt Landesrätin Gerstorfer. Das „Genusstheater St. Pius“ sorgt dabei zusätzlich für einen heiteren Augen- und Ohrenschmaus. Die Ausstellung ist ein Jahr lang im Foyer im 1. Stock allen Interessierten frei zugänglich.

„Malen ist für mich tanzen auf dem Papier“, sagt Anita Baier aus der Caritas-Einrichtung St. Pius in Peuerbach, die seit 18 Jahren in der Kunst-Gruppe mit verschiedenen Techniken und Themen experimentiert. Wie ihre Kolleg/innen Elisabeth Watzek, Franz Stadler, Rosemarie Hinterberger, Patrick Seifriedsberger und Christian Mitterlehner hat sie nun die Möglichkeit bekommen, ihre Arbeiten im LDZ zu präsentieren. Seit der Gründung der „Kunst St. Pius“ im Jahr 1997, leitet Mal- und Gestaltungstherapeutin Theresia Klaffenböck die Gruppe. Sie sorgt seit Anbeginn für Anreize durch Workshops, Ausstellungen oder Symposien, um den Menschen eine künstlerische Weiterentwicklung zu ermöglichen. „Eine Beeinträchtigung kann eine begnadete Kreativität nicht ‚behindern‘, sondern das Gegenteil ist der Fall: Das Talent zeigt sich oft sehr direkt und unvermittelt“, weiß Caritas-Geschäftsführerin Dr.in Gertraud Assmann aus Erfahrung.

Die Kunstwerke von Menschen mit Beeinträchtigungen überraschen mit der Vielfalt an Ideen, mit Ausdrucksstärke und Gestaltungsreichtum. „Oft ist das Publikum wirklich erstaunt, wenn sie bemerken, dass die Kunstwerke von beeinträchtigten Menschen gestaltet wurden“, erzählt Dr.in Assmann. Neben den Bildern gibt es Texte von Silvia Hochmüller, Michael Wilhelm und Herbert Schinko zum Nachlesen und Nachdenken. Ihr Potenzial wird seit Jahren in der Literaturgruppe – ein Teilbereich von Kunst St. Pius – gefördert.