Oberösterreich bei Bildungsstandards wieder klar auf Platz 1

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 20.2.2018)

Bei der 2. Runde der Bildungsstandards-Überprüfung in Mathematik 8. Schulstufe schneidet Oberösterreich wie schon im Jahr 2012 hervorragend ab. Das Bildungsministerium hat heute die Ergebnisse veröffentlicht. Die oberösterreichischen Schülerinnen und Schüler sind dabei wieder absolute Spitze.

 

Auch im zweiten Überprüfungszyklus der Bildungsstandards schneidet Oberösterreich hervorragend ab: In Mathematik liegt mit 554 Punkten vor Salzburg (550) und der Steiermark (549) auf Platz 1. Mit 548 Punkten ist auch Tirol noch in der Spitzengruppe. Der Österreichschnitt liegt bei 542 Punkten.

 

Im Vergleich zu 2012 sank in Oberösterreich der Anteil an der Risikogruppe, und die Gruppe jener, die die Bildungsstandards übertreffen, stieg um 2 Prozentpunkte an. Die Schülerleistungen von 2012 und 2017 in Mathematik gesamt betrachtet, ergibt auf der Punkteskala eine Verbesserung um 6 Punkte.

 

Der Amtsführende Präsident des Landesschulrates Fritz Enzenhofer freut sich über das tolle Ergebnis, das die Arbeit an den Schulen eindrucksvoll bestätigt und gratuliert den Schüler/innen und Lehrer/innen, die offenbar über viele Jahre gut gearbeitet haben: „Das ist keine Momentaufnahme, sondern zeigt, was die Schülerinnen und Schüler über vier bzw. acht Jahre gelernt haben", betont Enzenhofer. Bemerkenswert erscheint auch, dass trotz der Flüchtlingswelle 2015/16 die oö. Schüler/innen gegenüber 2012 in Summe besser abgeschnitten haben. „Sicherlich auch ein Zeichen der gelungenen Integration in Oberösterreich“, stellt der amtsf. Präsident mit großem Dank an die Lehrer fest.

 

Möglich wurde das unter anderem dadurch, dass eine große Leistungsbereitschaft herrscht und auch deshalb, da standortbezogene Schulentwicklungsprogramme, die zum Teil bereits vor Jahrzehnten begonnen wurden, greifen. So ist Oberösterreich unter anderem auch Pionier bei Output-Messungen, deren Ergebnisse ins Qualitätsmanagement der Schulaufsicht einbezogen werden.

 

Die Detailergebnisse werden nun in den nächsten Tagen und Wochen sowohl auf Schul- als auch auf Landesebene genau analysiert und als Grundlage für gezielte Maßnahmen (z.B. im Bereich der Fortbildung) an den einzelnen Schulstandorten und auf Landesebene herangezogen. Ziele der Bildungsstandards-Erhebungen liegt nicht in einem Ranking zwischen einzelnen Schulen und Schularten, sondern in der standortbezogenen Schul- und Qualitätsentwicklung; mit ihrer Hilfe soll ein konsequenter Kompetenzaufbau im Sinne der Nachhaltigkeit erreicht werden, so der Amtsführende Präsident des Landesschulrates für OÖ.

 

Die Ergebnisse sind für uns eine wichtige Rückmeldung, mit der wir am pädagogischen Konzept und an unseren Fördermaßnahmen weiterarbeiten werden. Dieser Erfolg ist der Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer zu verdanken, die unsere gemeinsame Strategie in der Schule so umgesetzt haben, dass sie auch bei den Kindern angekommen ist. Auch bestätigt die Studie, dass die positive Einstellung zu Leistung in der Schule ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist, den die Eltern stark beeinflussen können”, so der Präsident des Landesschulrats für , der auch den Wert der Bildungsstandards als Feedback-Instrument betont und darin kein Bildungs-Wettrennen sieht: Allen Beteiligten könne so fachlich seriöses – und anonymes – Feedback gegeben werden.

 

An den Bildungsstandard-Testungen nehmen grundsätzlich alle Schüler einer Schulstufe teil. Ausgenommen sind nur außerordentliche Schüler, Jugendliche, die im Testfach nach dem Lehrplan der Sonderschule bzw. einer niedrigeren Schulstufe unterrichtet werden, sowie Schüler mit Körper- oder Sinnesbehinderung, sofern sie auch mit Hilfsmittel die Aufgaben nicht lösen können. In begründeten Ausnahmefällen wie etwa Abwesenheit wegen einer Projektwoche etc. können Schulen einen Ersatztermin für die Testung in der kommenden Woche wahrnehmen.

 

Bildungsstandards werden in fünf "Disziplinen" abgeprüft: Deutsch und Mathematik jeweils in der vierten und achten Schulstufe sowie Englisch nur in der achten Schulstufe. Begonnen wurden die Erhebungen 2012 mit Mathematik in der achten Schulstufe – mit den Deutsch-Tests in der gleichen Altersgruppe wurde der erste Durchlauf beendet. Mit der Mathematik-Überprüfung fing der Zyklus wieder von vorne an. Damit können erstmals Ergebnisse der Standard-Überprüfungen und damit die Entwicklung der Schülerleistungen direkt miteinander verglichen werden. Während bei PISA stichprobenartig nur etwa fünf Prozent der Schüler getestet werden, erfassen die Bildungsstandards alle 14-Jährigen. In ganz Österreich sind das rund 75.000 Schüler.

 

Mit dem Projekt „Grundkompetenzen absichern“ werden ab heuer Schulen unterstützt, die bei den Bildungsstandards-Überprüfungen zu mindestens 20% die Bildungsstandards nicht erreicht haben und deren Schulergebnis unter ihrem Erwartungswert liegt. Für die teilnehmenden Schulen werden spezielle Angebote der Pädagogischen Hochschulen erstellt. Gemeinsam mit der Schulleitung bzw. dem Lehrerkollegium analysieren multiprofessionelle Teams (in der Regel bestehend aus SchulentwicklerInnen, FachdidaktikerInnen und SchulpsychologInnen) die Ursachen für das unterdurchschnittliche Abschneiden an der jeweiligen Schule und sorgen für eine mehrjährige, individuell zugeschnittene Begleitung und Beratung. Der Start erfolgt in diesem Schuljahr. Das Projekt läuft bis August 2022.