„Digitalisierung gestalten, anstatt sich von ihr treiben zu lassen“

Landeskorrespondenz

 

LH-Stv. Dr. Strugl: Digitale Infrastruktur und Fachkräfte sind Grundvoraussetzung für Investitionen, neue Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Oberösterreich

 

(Presseaussendung vom 9.11.2017)

„Wenn wir die digitale Veränderung gestalten wollen, anstatt sich von ihr treiben zu lassen, dann müssen wir auch ein entsprechendes Umfeld dafür in Oberösterreich schaffen: Unerlässlich dafür sind der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Ausbildung von entsprechenden Fachkräften, denn das sind Grundvoraussetzungen, dass Unternehmen in unserem Bundesland investieren und so neue Arbeitsplätze und zusätzliche Wertschöpfung schaffen“, stellte Wirtschaftsreferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl in der „Aktuellen Stunde“ zum Thema „Digitalisierung“ im Rahmen der heutigen Sitzung des Landtags fest. Daher würden in den kommenden Jahren auch insgesamt 100 Mio. Euro aus Landesmittel in den Breitbandausbau in Oberösterreich investiert. „Das wird aber nicht ausreichen, wir brauchen dazu auch die Unterstützung des Bundes aus der Breitbandmilliarde sowie endlich eine Änderung des Breitbandatlas des Bundes, der mit völlig falschen Daten dafür verantwortlich ist, dass in Oberösterreich beim Breitbandausbau nur ein Viertel des Landesgebietes aus öffentlichen Mitteln förderbar ist“, unterstrich LH-Stv. Strugl. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur sei auch deshalb notwendig, um allen Regionen des Landes faire Entwicklungschancen zu bieten, damit auch im ländlichen Raum Arbeitsplätze geschaffen werden und die Menschen dort bleiben könnten, weil dann nicht nur der Zentralraum Chancen biete.

 

„Grundsätzlich ist also die Digitalisierung nicht nur ein Thema für die Wirtschaft und hier wiederum für die großen Betriebe, sondern vielmehr für alle Menschen und primär auch für kleinere und mittlere Unternehmen. Daher unterstützen wir seitens des Landes gerade auch kleinere und mittlere Betriebe bei der digitalen Veränderung, etwa durch das Reifegradmodell Industrie 4.0 oder auch durch eine Digitalisierungs-Förderausschreibung des Landes, bei der mit insgesamt 6 Mio. Euro beim Schwerpunkt ‚DigiFIT‘ Betrieben der Start in Richtung Digitalisierung erleichtert und beim Schwerpunkt ‚DigiVALUE‘ die Kompetenz im Bereich ‚Internet der Dinge‘ weiter ausgebaut werden soll“, erklärte LH-Stv. Strugl weiters.

 

„Die Digitalisierung wird auch die Arbeitswelt grundlegend verändern, wir dürfen die Debatte aber nicht mit Ängsten vor der totalen Automatisierung und dem Verlust von Arbeitsplätzen führen. Es geht vielmehr darum, die Menschen auf die neuen Herausforderungen durch entsprechende Qualifizierung bestmöglich vorzubereiten, vom Schulbereich bis hin zum lebenslangen Lernen“, so LH-Stv. Strugl. Deshalb habe man bereits Digitale Qualifizierungsverbünde gestartet, aber auch beim Bund fünf neue Fachhochschul-Studiengänge mit 83 zusätzlichen Ausbildungsplätzen im Bereich Digitalisierung für Oberösterreich erreicht. In diesem Zusammenhang nahm LH-Stv. Strugl auch zur Debatte über die künftigen Studiengebühren an den Fachhochschul-Studiengängen in Oberösterreich Stellung: „Wir haben uns mit den Befürchtungen, diese Maßnahme könnte den Fachkräftemangel in Oberösterreich weiter verstärken, intensiv auseinandergesetzt und das auch von Experten untersuchen lassen. Diese Untersuchungen haben aber ergeben, dass auch nach der Einführung von Studiengebühren es weiterhin mehr Interessent/innen als Studienplätze an den FHs in Oberösterreich geben wird und die Gebühren aufgrund des bestehenden Stipendienangebotes auch keinen besonderen Einfluss auf die soziale Durchmischung der Studierenden haben werden“, unterstrich LH-Stv. Strugl. Denn immerhin hätten die FH-Absolventen in Oberösterreich eine beinahe 100%-ige Jobgarantie.