Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer: Frauen.Leben.4.0 – „Realitäten in der Arbeitswelt!“

Landeskorrespondenz

Frauenabend mit Podiumsdiskussion rund um den Internationalen Frauentag

 

(Presseaussendung vom 8.3.2017)

Anlässlich des Internationalen Frauentages setzten gestern mehr als 400 Frauen und Männer bei der Veranstaltung „Frauen.Leben.4.0 – Realitäten in der Arbeitswelt“ auf Einladung von Frauen-Landesrätin Birgit Gerstorfer im Linzer Schlossmuseum ein starkes Zeichen für die Frauen in Oberösterreich. Dieser Frauenabend wurde vom Frauenreferat des Landes in Kooperation mit dem Landesmuseum durchgeführt.

 

Mit dem Internationalen Frauentag am 8. März wird weltweit von Frauenorganisationen auf die Stellung der Frauen in unserer Gesellschaft aufmerksam gemacht. Ins Leben gerufen wurde er rund um den Ersten Weltkrieg, wo Themen wie die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen das erste Mal eine große Rolle spielten.

 

„Chancengleichheit für Frauen und Männer ist dann gegeben, wenn Rollenbilder aufgebrochen und in jedem Bereich Frauen und Männer gleichgestellt sind. Es geht nicht darum, dass sich Frauen gegen Männer stellen, sondern um eine gleichberechtigte Gesellschaft“, so Frauen-Landesrätin Birgit Gerstorfer.

 

„Das Frauenreferat bietet einen Mix aus Informations- und Bildungsangeboten sowie spezielle Frauenförderprogramme an, um hier eine bessere Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern zu erreichen. In Oberösterreich gibt es mit den bestehenden 26 Frauenvereinen und –beratungsstellen ein sehr gutes Netz an Unterstützung und Hilfe. Diese sind wichtige regionale Kompetenzzentren und Netzwerke, um Mädchen und Frauen zu helfen und in Krisenzeiten zu unterstützen“, so die Leiterin des Frauenreferates Dipl.Päd.in Beate Zechmeister M.A.

 

Das Frauenreferat des Landes Oberösterreich lud die wissenschaftliche Mitarbeiterin von Frau Prof.in Jutta Almendinger P.D., im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), ein. Frau Ellen von den Driesch referierte zum Thema „Arbeitswelten, der wahre Unterschied zwischen Frauen und Männern. Erst die Pension zeigt den ganzen Umfang.“ Frau Dr.in Ingeborg Rauchberger rundete das Thema auf humoristischer Art und Weise ab.

 

Ellen von den Driesch M.Sc.: „51 Prozent weniger Alterspensionen für Frauen“

Der 6. Juli steht in diesem Jahr symbolisch für den ganzen Umfang der Geschlechterungleichheit Erwerbstätiger in Österreich. Die Lücke des Lebenseinkommens, also zwischen Frauen und Männern, die 2014 Alterspensionen bezogen haben, liegt bei 51,4 Prozent.

 

In anderen Worten: Angenommen, die Alterspensionen wären für Frauen und Männer gleich hoch, würden Frauen bis einschließlich 6. Juli, also 134 Tage lang, keine Pension bekommen. Im Vergleich zum Equal Pay Day (4. März) liegt der Tag der Pensionslücke deutlich später im Jahr, weil nicht nur die Einkommensunterschiede im Stundenlohn betrachtet werden, sondern die kumulierten Einkommensunterschiede über das gesamte Leben. Erst die Pensionslücke zeigt damit das wahre Ausmaß der Geschlechterungleichheit.

 

Die Gründe hierfür: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, in schlechter bezahlten Berufen und haben längere und häufigere unfreiwillige Erwerbsunterbrechungen als Männer. Das bedeutet: schlechtere Aufstiegschancen, weniger Erwerbsjahre und ein geringeres Einkommen.

„Für mehr Arbeitsgerechtigkeit müssen Frauen die Chance haben, mehr Stunden im Beruf zu arbeiten und Männer im Gegenzug mehr in unbezahlte Haus- und Familienarbeit investieren“, führt Frau Ellen von den Driesch aus.

 

Dr.in Ingeborg Rauchberger: „Warum wir meistens nicht das verdienen, was wir wert sind“

Wie tragen Frauen selbst dazu bei, weniger zu verdienen als Männer? Viele gehen zu zögerlich in Gehalts- oder Honorarverhandlungen. Denken, dass Geld den Charakter verdirbt oder nicht glücklich mache und wollen keinesfalls als unbescheiden gelten. Sie haben zu viel Verständnis für die angeblich schwierige Marktlage. Bekommen sie Lob, verliert ihre Forderung an Nachdruck. Was können Frauen tun, damit sie sich künftig nicht mehr unter ihrem Wert verkaufen? Die Verhandlungsexpertin Dr.in Rauchberger schafft es, die wesentlichen Punkte einer erfolgreichen Verhandlung kompakt zu vermitteln.

 

Weitere Informationen und Angebote des Frauenreferates des Landes Oberösterreich finden Sie unter: www.frauenreferat-ooe.at

 

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