Tauchunfall

Trotz bester Vorbereitungen kann es beim Gerätetauchen zu Turbulenzen unter Wasser kommen. Die wichtigste Richtlinie in einem Ernstfall lautet: Ruhe bewahren!

Wie kann ich bei einem Tauchunfall Hilfe leisten?

Leider kann es trotz den besten Vorbereitungen auch beim Gerätetauchen zu einem Unfall kommen.

Die wichtigste Richtlinie in einem Ernstfall lautet: Ruhe bewahren!
Bei geringstem Verdacht auf Symptome nach einem Tauchunfall können Sie eine der folgenden Einrichtungen unter dem Kennwort "Tauchunfall" benachrichtigen:

Die Druckkammern der Berufsfeuerwehr München und des LKH Graz, Klinische Abteilung für Thorax- und hyperbare Chirurgie, sind die Anlaufstellen für Tauchunfälle in Österreich. Im Ausland bitte immer vorher erkundigen, wo die nächste Druckkammer ist.
Die Druckkkamer in München ist rund um die Uhr sofort verfügbar. Die Einsatzbereitschaft im LKH Graz ist während der Dienstzeit jederzeit gegeben - außerhalb der Dienstzeit ist die Druckkammeranlage in längstens 15 Minuten ab Alarmierung voll einsatzbereit.

 

Geben Sie folgende Daten bekannt:

  • Unfallort
  • Unfallzeitpunkt
  • Tauchtiefe
  • Tauchzeit
  • Wiederholungstauchgang ja/nein
  • Zustand des Tauchpartners
  • Ev. Rückrufnummer
  • Notieren Sie sich, mit wem Sie gesprochen haben.

Nach Maßgabe der Möglichkeiten wird Ihnen ein Hubschrauber, ein Fahrzeug mit einer Transportdruckkammer oder ein Rettungsfahrzeug entgegen geschickt. Es wird Ihnen mitgeteilt, ob Sie am Unfallort verweilen oder mit dem Auto entgegen kommen sollen. Geben Sie die geplante Fahrtroute an und befestigen Sie Ihren Tauchanzug oder andere gut sichtbare Signale am Dach des Wagens (um dem Hubschrauberpiloten die Sicht von oben auf das Transportfahrzeug zu vereinfachen).

 

Müssen Sie die verunfallte Taucherin oder den verunfallten Taucher mit eigenem Auto zur Druckkammer bringen oder dem Rettungsfahrzeug entgegen fahren, so beachten Sie folgende Erste-Hilfe-Regeln:

  • Flachlagerung
    • bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage (linksseitig)
  • Verabreichung von 100 Prozent Sauerstoff (wenn vorhanden)
  • Bei Bewusstsein: Flüssigkeit in Form von Wasser zu trinken geben
  • Markieren Sie Ihr Autodach gemäß vorigen Angaben.
  • Fahren Sie möglichst erschütterungsfrei.
  • Bei Flug mit einem Hubschrauber: Machen Sie den Piloten beim Weg in die nächste Druckkammer auf die maximale Flughöhe von 300 Meter aufmerksam.
  • Nur in Graz, Klinikum Traunstein, München und Zürich ist eine hyperbare Behandlung des Verunfallten möglich, in Wien gibt es eine Druckkammer des Arbeiter Samariterbundes, die jedoch nur zeitweise besetzt ist.

Notfallmanagement bei Dekompressionsunfällen:

  • Telefonstandort bestimmen? Handy - Netz ja/nein?
  • Erreichbarkeit des Rettungsdienstes abklären
  • Notfallkoffer mit Sauerstoff mitführen
  • Ausbildungsstand Erste Hilfe/HLW der Tauchergruppe sicherstellen
  • Einholen von Informationen über das nächste Krankenhaus mit Notaufnahme sowie das nächstgelegene hyperbare Behandlungszentrum

Sofortmaßnahmen bei Tauchunfall:

  • Selbst Ruhe bewahren
  • Bergung des Opfers aus dem Wasser
  • Falls erforderlich HLW (Herz- Lungen- Wiederbelebung)
  • Flache Rückenlage
  • Bei Bewusstlosen stabile Seitenlagerung
  • Rettungskette aktivieren
  • Normobaren Sauerstoff kontinuierlich über Maske bzw. Ambubeutel (Atmung/Beatmung) zuführen
  • Orale Flüssigkeitszufuhr: ein Liter Wasser schluckweise in der ersten Stunde bei nicht bewusstlosen Tauchern verabreichen
  • Verunfallten vor Wärmeverlust schützen
  • Schneller ärztlich begleiteter Transport zur nächsten Notfalleinrichtung und rascher Weitertransport zur nächsten Therapiedruckkammer
  • Druckkammer München, Traunstein oder des LKH-Graz verständigen (Kennwort "Tauchunfall)
  • Taucherarzt entscheidet das Transportmittel
  • Wenn die Transportstrecke kurz ist: Bodengebundener Transport des verunfallten Tauchers, ansonsten Transport mit Helikopter (Flughöhe max. 300 Meter) oder mit Flugzeug (Kabinendruck 1 bar)