LH Mag. Stelzer verleiht Bühnenkunstpreis des Landes 2023 an Kulturverein kult:Mühlviertel

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 14.11.2023)

Lisa Wildmann und die Waldaistbühne erhalten Anerkennungspreise


Im Rahmen eines Festakts in den Linzer Kammerspielen am 13. November 2023 hat Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer die Bühnenkunstpreise des Landes für die Spielzeit 2022/2023 verliehen. Die Gewinner und Gewinnerinnen sind:

1.    der mit 7.500 Euro dotierte Bühnenkunstpreis 2022/23 geht an den Kulturverein kult:Mühlviertel für das Festival theaterzeit Freistadt.

2.    den mit 2.700 Euro dotierten Anerkennungspreis 2022/23 erhält Schauspielerin Lisa Wildmann für die Produktion „Angst“.
3.    den mit 2.700 Euro dotierten Anerkennungspreis 2022/23 erhält die Waldaistbühne für die Produktion „Das Menschenmögliche“.

„Mit der Verleihung des Bühnenkunstpreises würdigt das Land Oberösterreich auch heuer wieder die kreativ vielseitige und innovative Arbeit auf den heimischen Bühnen“, erklärt Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, der den Preisträgern herzlich gratuliert. "Die Zuerkennung der Preise zeigt die hohe Qualität und künstlerische Kompetenz, die die darstellende Kunst in unserem Land ausmachen." 

Die Bühnenkunstpreise nehmen eine Sonderstellung in der Reihe der Landespreise für Kultur ein. Sie werden nicht biennal, sondern jährlich als künstlerisches Resümee des abgelaufenen Bühnenjahres vergeben.

Die Begründungen der Jury für die Entscheidung:

1.    Das Team der theaterzeit Freistadt präsentiert seit Jahren regelmäßig mit enormem künstlerischen Aufwand Produktionen, die komplett aus eigener Hand stammen. Die Stücke werden jeweils eigens verfasst und inszeniert, wobei der vorhandene Raum auf beispielgebende Art bespielt wird. Zu betonen ist auch die Bedeutung für die Region: Die Produktionen entstehen vor Ort und wären ohne den persönlichen Einsatz der handelnden Personen nicht denkbar. Regelmäßig werden große, komplexe Themen auf anspruchsvolle Weise im regionalen Raum behandelt und wirken als Publikumsmagnet für Freistadt.

2.    Die in Linz geborene Schauspielerin Lisa Wildmann vertieft die Intimität des Textes „Angst“ von Stefan Zweig bei den Festspielen Schloss Tillysburg in St. Florian bei Linz mit einem blendenden Solo: Eine Frau, ein Raum, 30 Besucher:innen im Oval sitzend – das ist der Rahmen der 70-minütigen Verdichtung der Fragen nach Schuld, Unschuld, Verantwortung, die sich in der Psyche der Figur Irene allesamt mit Angst beantworten. Wildmann spricht sämtliche Figuren: Ehefrau, Ehemann, Betrogene, Geliebter. Dennoch ist stets klar, wer hier am Wort ist. Als Erzählerin weiß sie exakt, wie es Irene geht, ganz im Gegensatz zur Figur selbst. Ein herausragend intensives Theatererlebnis.

3.    Bei der Produktion „Das Menschenmögliche“ der Waldaistbühne handelt es sich um eine herausragende theatrale Leistung der Gedenkkultur: Von der Aufarbeitung des historischen Stoffes durch Andreas Gruber bis zur Umsetzung auf der Bühne. Der Anerkennungspreis für Bühnenkunst stellt hier eine Würdigung dar, sowohl für die großartige schauspielerische Leistung als auch für die organisatorische Leistung des Bespielens der Location mit allen Kunstgriffen. Der Zusammenschluss mehrere Vereine hat eine einzigartiges Theatererlebnis hervorgebracht – der große Publikumserfolg spricht für sich.

 

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